Hoffmann-Klavier -- was meint ihr dazu?

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luftenergie

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13. Apr. 2012
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Schönen guten Tag!
Ich bin seit geraumer Zeit auf Klaviersuche im Raum Greifswald, habe schon ein paar - nicht infrage-kommende - Instrumente probegespielt, und bin nun auf ein interessantes Angebot gestoßen:

Hoffmann-Klavier T 122 mit Silent-System, BJ 2010
wenig bespielt, gut gepflegt, quasi neu
mit Klavierbank
Kosten: ca. 5000 euro (evtl. auch 4000).


Mein Klavierlehrer und ich haben es schon probegespielt und es klang wirklich gut, füllig, und ließ sich flüssig bespielen!
Zunächst war ich sehr begeistert und hätte es am liebsten sofort gekauft, aber nun kommen Zweifel auf:

- Bekommt man für den gleichen Preis ein besseres, "namhafteres" Instrument (z.B. Schimmel, Seiler), was sich dann später auch besser verkaufen lässt?
- was hat es mit Hoffmann auf sich bzgl. Mechanik (ich weiß, dass es KEINE Renner-Mechanik ist...), Qualität, Haltbarkeit?

Natürlich ists eine andere Sache, rund um Berlin zu suchen. Aber es ist schwierig für mich, dorthinzukommen und auszuprobieren...
Vielleicht ist das Hoffmann ja doch eine Option?

Ich bin SEHR dankbar für Hinweise aller Art!!!!!

Musikalische Grüße von der Küste! ;)

luftenergie
 
Ja, ist es. Das schon mal gleich vorweg zur Emotionsentzerrung;)

Gruß
Martin

Hihi, danke. Ja, das wirkt schon beruhigend. Hab gerade entdeckt, dass es schonmal eine Diskussion ums Hoffmann hier gab und DOCH nicht alle diese Marke ablehnen.
Ich frage mich trotzdem, ob ich dieses Klavier dann in ein paar Jahren überhaupt wieder loswerde...
(Wie siehts denn auf dem Markt so aus?
Wollen wirklich die meisten ein Schimmel / Bechstein etc haben?)

Und natürlich, ob es für tatsächlich jegliche Stücke geeignet ist... Falls man das überhaupt so pauschal sagen kann. In einem Eintrag wurden schwammige Töne erwähnt, daher der Gedanke.

Hat noch jemand Erfahrungen???

Merci!
 
Hallo luftenergie,

ich gehe jetzt mal da von aus daß Du W.Hoffmann meinst und nicht etwa "Hofmann", "Hoffman" oder ähnlich klingende Möchtegernmarkenklavieraufsteigersein Instrumente meinst.
Ich hab bis etwa 2003 beruflich unter anderen neben Bechstein usw. mit diesen Instrumenten zu tun gehabt. Um es mal ganz unfachmännisch zu formulieren: "es ist eine Bechstein light Produktion". Beispielsweise führen die Saiten nicht durch Agraffen hindurch, sondern wie bei jedem "Wald und Wiesen Klavier" durch Messingdruckstäbe.
Es ist dem Bechstein sehr ähnlich, was nicht weiter verwunderlich ist, da W.Hoffmann seit einiger Zeit von Bechstein produziert wird.

Wenn es Dir nur um den Wiederverkaufswert geht, kauf Dir n Steinway B Flügel :D

Nachsatz: schwammige Töne bekommt man auch durch entsprechende Intonation hin...immer schön in den Scheitel stechen, dann wird er schön schwammig und mulmig :D :D :D


Viele Grüße

Styx
 
Wollen wirklich die meisten ein Schimmel / Bechstein etc haben?

Definitiv nein, luftenergie.
Die meisten, erlaube ich mir mal zu sagen,
a) fragen sich erstmal, was sie überhaupt wollen,
b) fragen hier nach, was sie denn vorzugsweise wollen sollten.
Letzteres oft mit einer gewissen Vor-Sondierung, wie ja bei dir auch. ;)

... ob es für tatsächlich jegliche Stücke geeignet ist...

Bei den Hoffmanns, die ich kenne, gibt es m. E. keine prinzipiellen Einschränkungen. Auch hinsichtlich des etwaigen Wiederverkaufswerts können sie eine gute Figur machen.

Achtung: Natürlich gehe ich davon aus, dass es sich wirklich um ein "W. Hoffmann" Klavier handelt, nicht aber um "Hoffman". Letzteres ist nämlich was völlig anderes, und nur auf Ersteres beziehen sich meine bisherigen Worte.

Gruß
Martin
 
Vielen Dank für die Antworten!!
Sehr hilfreich.
Die Wiederverkaufsmöglichkeit ist mir einfach deswegen so wichtig, weil ich noch studiere und in zwei, drei Jahren höchstwahrscheinlich wieder ein paar hundert km gen Süden ziehen werde oder wer weiß... Aber so ein Klavier lässt sich ja auch transportieren. :)
Na denn werd ichs wohl nochmal intensivst ausprobieren und Verwandte um Spenden bitten.
"Warten, bis es weg ist..." -- wird hier in der Umgebung dauern, zudem wurde mir eine zweiwöchige Bedenkzeit eingeräumt.

Nungut, herzlichen Dank!
Und frohes Spielen weiterhin...
 
Vielleicht sollte man hinzufügen: es muß auch sichergestellt sein, daß es ein T ist und nicht ein V.

Guten Morgen,
ja - es ist ein W. Hoffmann T 122. Auch wenn ich Laie bin: Ein bisschen habe ich mich auch schon informiert... ;-)
Falls noch jemand Hinweise/Gedanken oder v.a. Erfahren zu/mit dem guten Stück hat,
wäre ich sehr dankbar, wenn er sie hier offenbaren würde.
einen sonnigen Tag allerseits!
Franziska
 

Falls noch jemand Hinweise/Gedanken oder v.a. Erfahren zu/mit dem guten Stück hat,
wäre ich sehr dankbar, wenn er sie hier offenbaren würde.

Was genau wünscht Du denn noch darüber zu wissen? Verkauft kriegt man es sicherlich wieder, allerdings weiß ich nicht ob ich es denn wieder verkaufen wollte sofern ich kein Händler bin? Umzug mit einem Klavier sollte ja auch nicht soo das Problem sein, dafür gibt es ja entsprechende Firmen ;)

Nachsatz: Hat W.Hoffmann inzwischen die Produktion auf Agraffen umgestellt? Na um so besser ;)

Viele Grüße

Styx
 
Servus,
aus der Bechstein-Familie werden nur die C. Bechstein-Klaviere mit Agraffen gefertigt.
Als wir einst unser Bechstein Academy gekauft haben, haben wir auch einige W. Hoffmann angespielt. Ganz ehrlich, ich finde, das ging gar nicht. Klapprige Notenbretter mit schiefen Schrauben, undefiniertes Spielgefühl, wenig nuancierbarer Klang...
Klar, der Preis ist attraktiv aber ich denke dafür bekommst Du auch ein höherwertiges, wenn auch älteres Klavier.
Ob Du alle Stücke darauf spielen kannst weiß ich nicht, ich hab maximal zwei Minuten dran gesessen, so furchtbar fand ich es :)
Für 5000,- bekommst Du Klaviere von allem was Rang und Namen hat. Bechstein, Pfeiffer, Steinway - und zwar gut in Schuss vom Händler. Ich würde mich eher in dieser Richtung umschauen.
 
Hallo,
nochmal meinerseits zur Ent- oder Ver-wirrung, wie mans nimmt:
Im Laufe der letzten Jahre habe ich etliche Hoffmann-Klaviere (z. T. hießen diese anfangs noch Euterpe) aus der Bauzeit um 2000 und später gestimmt und z. T. nachbearbeitet.
a) Sie alle waren absolut brauchbar und technisch völlig akzeptabel und stilistisch breitgefächtert einsetzbar.
b) Sie alle hatten klanglich wie auch spielartmäßig wiedererkennbare Eigenschaften, von denen man sagen kann: Es mag Menschen geben, denen sie mit gutem Recht besonders gut gefallen, und Menschen, deren individuellem Geschmack sie nicht zusagen.
c) Sie alle hatten Agraffen. Allerdings, im Unterschied zu C.Bechstein-Klavieren, im Bass einfache Agraffen, keine Bockagraffen.

@Styx: Die Zimmermann-Klaviere aus der Bechstein-Gruppe sind z. T. den C.Bechsteins sehr eng verwandt und haben keine Agraffen. Kann es sein, dass du die aus der Erinnerung verwechselst?

Gruß
Martin
 
Hallo luftenergie,

laß Dich nicht verwirren von Nutzern welche W.Hoffmann Klaviere aus welchen Grund auch immer ablehnen und abraten. Hier spielen subjektive Empfindungen oder anderweitige Interesse eine große Rolle. Häufig kommt dann noch das Vorurteil hin zu "sie seien ja in Tschechien gefertigt - na und? Nur weil die Löhne und Lebenshaltungskosten dort niedriger sind muß es doch keine schlechte Qualität sein, es macht sie nur preiswerter. Zwar hasse ich solche Vergleiche zwischen Autos und Instrumenten, aber ich denke hier sei es mal angebracht: Wer sich keinen Volkswagen leisten kann, kauft sich eben einen Skoda - Qualitativ ist es das selbe, der Skoda ist im Grunde genommen ein VW...halt bloß im "Ostblock" gebaut.
Genau so verhält es sich mit W.Hoffmann Klavieren.

Viele Grüße

Styx
 
Guten Abend,
ich bin wirklich froh über die ganzen Antworten... 1000 Dank!!!
Das Geld ist da, und vielleicht kennt ihr das: wenn man ganz nahe vor einem Traum steht, beginnt man doch, zu zögern...
Und momentan höre ich immer wieder, ich solle mir für das Geld (od. evtl. etwas mehr) ein "ordentliches" Instrument kaufen (@megahoschi: ja! aber-- wie alt waren denn die hoffmänner, die du gespielt hast und so grauselig fandest????).
Naja, ich werd´s nochmals spielen und dann entscheiden. Zum Glück wohne ich ja in einer Gegend, in der niemand so schnell ein Klavier kauft :-).

Auf jeden Fall bin ich nun schon etwas schlauer, gar nicht so sehr verwirrter!

Herzliche Grüße!
franziska
 
Hallo luftenergie,

(auch auf die Gefahr hin daß mich gleich einige Händler zerfleischen werden :D ) Aus einem W.Hoffmann Klavier läßt sich durch einen fachkundigen Klavierbauer wesentlich mehr rausholen als die Instrumente den Anschein erwecken. Jedoch mag es kein Händler gern, wenn diese wesentlich günstigeren Instrumente sich nicht mehr von dem um vielfach teureren Bechstein unterscheiden. Sehr viel mehr Klang kann man zum Beispiel durch Intonation rausholen (selbst bei den billigeren Hammerkopffilz), da zu gehört aber nicht nur einfach mal das stechen der Hammerköpfe, sondern auch das feilen auf Chor - dieser Umstand wird oder wurde zumindest zu meiner Zeit bei den W.Hoffmann Klavieren etwas vernachlässigt.
Wenn Du Dich also entscheidest das Instrument zu kaufen (da nagt mich schon fast der Neid ;) ), laß es noch einmal von einem Klavierbauer (nennt sich im Außendienst auch Klavier - stimmer und techniker) richten, und bestell diesen über einen Meisterbetrieb.

Viele Grüße

Styx
 
Hallo, ich habe neu ein Hoffmann V120 gekauft und bin absolut zufrieden. Wuerde allenfalls ein Bechstein kaufen (C.Bechstein oder Academy) aber niemals ein Schimmel, da mir der Klang nicht gefaellt.. Mit dem W.Hoffmann machst Du nichts falsch...Gruss Harald
 

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