Mode wird halt doch eher von jungen Leuten bestimmt. Und die wollen meist nicht einfach den Stil der Eltern kopieren.
Die Folge ist, dass die Eltern- (und Großeltern-) generation es meist mindestens komisch findet, wie ihre, oder die Brut ihrer Kinder rumläuft.
Und genau deswegen macht die Brut das auch.
Aber man kleidet sich nicht "seltsam" oder gar "hässlich" weil man damit seine Eltern pikieren kann, sondern man hat eine grundlegend andere Einstellung zu Mode aufgebaut. In Abgrenzung von der älteren Generation (die für das staubig überkommene alte steht). Es ist genau diese Einstellung, die die langen Tennissocken in Sandalen damals vertrieb ... und sie uns nun wiederbringt.
Zwischendurch gab es sogar mal kurze Kleider in einem Look, der mich sehr stark an die (Wachs-)Tischdecken auf Omas Küchentisch erinnert hat ... das Material sah sogar aus, als wären das wiederverwertete Küchentischdecken aus den 1960ern. Für mich sah das schaurig aus ... aber die Generation der damals 14-25jährigen hat es irgendwie einige Jahre total gefeiert.
Mode bewegt sich stets in Wellen ... und das bedeutet, dass alles wieder kommt.
Die "Bubi"-Frisur der 1920er (mit "Herrenwinker"), die Schlaghosen der Hippies, und die Freizeit- oder Trainingsanzüge der 1980er (sogar in noch hässlicheren Designs). Alles kommt irgendwann wieder, weil ein paar Kids das wieder toll finden und weil es mittlerweile wieder "selten" ist (bis irgendein Modemacher den Hype für sich entdeckt).
Woher hatte ich wohl meine erste (und einzige) Schlaghose? Natürlich aus Papas Kleiderschrank ... die war alt und morsch, aber ausser mir hatte eben niemand so ein Ding an den Beinen ... und das machte sie besonders. Genau dieses Gefühl (etwas besonderes zu sein, weil ich etwas besonderes besitze) habe ich damals gesucht ... mission accomplished.