Hochziehen auf 440 in zwei Schritten - Fachfrage

  • Ersteller des Themas Otto Klimperer
  • Erstellungsdatum

Bei mir könnte man - starke und zupackende Männerarme vorausgesetzt - testen, ob es einen Unterschied gibt. Denn unter den Bechsteinrollen befinden sich Piattino-Untersetzer.
 
"Piattino Flügeluntersetzer dienen dem Schallschutz und verbessern angeblich den Klang. Falls das stimmt, was steckt dahinter?
Ich erkläre Ihnen gerne die physikalischen Prinzipien hinter Piattino Flügeluntersetzern:


Die akustische Wirkung dieser Untersetzer basiert hauptsächlich auf zwei Effekten:

  1. Vibrationsdämpfung: Die Untersetzer entkoppeln den Flügel vom Boden und reduzieren damit die Übertragung von Vibrationen. Dies ist besonders wichtig bei Holz- oder Parkettböden, die sonst als Resonanzkörper wirken und unerwünschte Schwingungen verstärken könnten.
  2. Reflexion und Streuung: Der gewölbte, tellerartige Aufbau der Piattini ("piattino" bedeutet auf Italienisch "kleiner Teller") kann tatsächlich die Schallausbreitung beeinflussen. Die konkave Form kann tiefe Frequenzen teilweise reflektieren und streuen, was zu einer ausgewogeneren Klangverteilung im Raum beitragen kann.
Was die Klangverbesserung angeht: Die Wirkung ist subtil und stark von den räumlichen Gegebenheiten abhängig. In einem Raum mit problematischer Akustik können Piattini durchaus zu einer Verbesserung beitragen, indem sie störende Resonanzen reduzieren. Allerdings sollte man keine dramatischen Klangveränderungen erwarten - es handelt sich eher um feine Nuancen.

Ein wichtiger Aspekt ist auch der Schutz des Bodens vor den punktuellen Belastungen durch die Füße des Instruments. Dies ist besonders bei wertvollen Böden relevant.

ChatGPT wird gnadenlos überschätzt. Das obige stammt von Claude.ai, der KI meiner Wahl.
 

Wenn das so wäre, würde nicht immer wieder darüber diskutiert. Und Klaviertransporteure müssten nicht gebeten werden, die Rollen so zu drehen, dass sie sich "anschauen" können.

Aber ich habe mich schon immer gefragt, ob es tatsächlich eine hörbare Wirkung hat.

Bisher habe ich noch nicht gehört, dass es etwas mit dem Klang zu tun haben soll.

Die Rollen sollen - vor allem bei Flügeln mit großen Konzertrollen - nach innen gedreht werden. Würden die Rollen nach außen gedreht, dann würde der Flügel - übertrieben gesagt - "durchhängen", er verziehe sich. Wenn ein Flügel jahrelang auf nach außen gedrehten Rollen steht schadet es diesem. So hat es mir Micha erklärt und dieser Tipp wurde mir von ihm auch für meinen Bösendorfer gegeben (dessen Rollen deutlich kleiner als Konzertrollen sind).
 
So kenne ich das auch: Nach innen gedrehte Rollen belasten den Flügel statisch weniger, weil sich Kräfte (minimal!) ausgleichen. Bezüglich Klangverbesserung war es wohl mehr ein Jux von @agraffentoni ?
 
Gemacht habe. 406 auf 440. Klavier 1910 konnte man das wegwerfen.
Platte gerissen. Nun bin ich etwas vorsichtig. Saiten alle heile. Platte kaputt.
Das Euch das noch nicht passiert ist. Ja,hab mir die Platte natürlich vorher angesehen. L.G.
 

Is klar, die 5Hz. Waren verantwortlich. Was ich sagen wollte, einen Opa nach Beipass schickt man nicht sofort auf einen Marathon. Aber Henry, mit ein paar Bier machst du das schon. L.G. Und ein schönes Wochenende
 
Gemacht habe. 406 auf 440. Klavier 1910 konnte man das wegwerfen.
Platte gerissen. Nun bin ich etwas vorsichtig. Saiten alle heile. Platte kaputt.
Das Euch das noch nicht passiert ist. Ja,hab mir die Platte natürlich vorher angesehen. L.G.
Da hast du mal Pech gehabt. Mir ist das noch nie passiert und im hatte auch mal im BDK Forum gefragt, wem das schon mal passiert ist. Wenn man bedenkt, dass da die meisten BDK Mitglieder mitlesen und die alle jeder für sich viele Tausend Stimmungen gemacht haben, dann ist es ziemlich klar, dass das äußerst selten passiert. Es hatten sich auf die Frage nur 4 oder 5 Ereignisse dieser Art herausgestellt. Ist ja auch logisch: in der Produktion wird ja auch von Null auf Hundert hochgezogen. Da sollte keine Platte brechen.
 
Hi, ja hab ich dann wohl. Ziehe seitdem 4mal. hoch alles ok. Danke aber für deine
Rückmeldung. Auch dir ein schönes Wochenende.
 
. Aber Henry, mit ein paar Bier machst du das schon.
Ob mit oder ohne, ist wurscht.

Wenn eine Gußplatte beim Hochziehen bricht, kann das folgende Gründe haben:

- Gußplatte war unter übermäßiger Spannung

- war bereits angebrochen

- ein Laie hat sich daran versucht

Normalerweise fliegen einen eher die Saiten um die Ohren als daß eine Gußplatte beim Hochziehen kaputt geht.

Nichts desto Trotz, stimmt man alte Instrumente mit angestemmten oder gefensterten Platten nicht auf 440 Hz - hier kann der Stimmstock seinen Halt verlieren und bei einer gefensterten Platte selbige unterhalb des Stimmstockes reißen.

Solcher Art von Schäden bekommt man häufiger bei alten Bechstein A und B Flügeln zu sehen.
 
Ha dich mal nicht so. Meinen (angestemmte Platte) haste auch immer auf 440 gestimmt. ;-)

Ja, der hält des auch aus, aber Du weißt auch, daß ich entsprechende Instrumente lieber etwas tiefer lasse wenn ich sie hochziehe.

Deiner stand halt eh schon fast auf 440 Hz, was sollte ich ihn da groß runterziehen?

Aber ich hatte hier auch mal an anderer Stelle geschrieben, wo ich ein Klavier mit Gußplattenschaden auf über 470 Hz vorfand - wahrscheinlich wollt da ein Kollege mal testen wie weit er gehen kann.

Für ein Instrument mit bereits vorhandenen Gußplattenschaden, kann selbst 440 Hz sich zur Zeitbombe entwickeln.

Oder auch die von mir beschriebenen Bechstein A und B - die sind bekannt da für, daß hier eine Fehlkonstruktion vorliegt und der Stimmstock wandert; hier sollte man da von Abstand nehmen, diese zu hoch zu stimmen.

Grundsätzlich ist es auch immer von Instrument zu Instrument unterschiedlich zu beurteilen, wie hoch man gehen kann.

Aber Anfängern und Amateuren kann ich wirklich nur ans Herz legen, Instrumente mit angestemmter oder gefensterter Platte nicht höher als auf 435 Hz zu stimmen.
 

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