Hochziehen auf 440 in zwei Schritten - Fachfrage

Übrigens: Bevor man viel Geld für solche Untersetzer ausgibt, geht man in den Baumarkt und kauft die dickstmögliche (also wohl 1cm) Antivibrationsmatte (gedacht für Waschmaschinen) und schneidet sich für einen Flügel drei Teile zusammen. Der Effekt ist ein deutlicher: Auf Estrich verlegtem Parkett wurde der Schall zum Nachbarn signifikant verringert.

Ich finde das jetzt auch nicht verwunderlich. Das, was m meisten in einem Flügel schwingt und die Energie der angeschlagenen Saite über den Steg weiterleitet, ist der Resonanzboden. Der aber wiederum fest im Gehäuse verankert ist und dieses wiederum mit den Beinen, Dass da also noch Energie drinsteckt, verwundert nicht, aber das Gummi ist dick genug, um das tatsächlich zu absorbieren bzw. die Weitergabe an den Boden zu verringern.

Fürs Studio ist mir das aber zu unpraktisch, weil ich alleine die Flügel nicht auf die drei zurechtgeschnittenen Gummiteile wuchten kann und die Untersetzer keinen Teflonboden haben, so dass die Flügel immer auf den Rollen verschoben werden müssen.
 
Das scheint mir hier die Gretchenfrage zu sein: Ist dieser kleine Teil eher vernachlässigbar oder nicht. Ich denke, ersteres, sonst hätten entsprechend vergleichsweise preiswerte und einfach umzusetzende Entkoppelungen, zumindest bei hochpreisigen Instrumenten, schon längst Einzug in den Klavierbau gehalten, wie @Klavierbauermeister ganz richtig erwähnte.
Die hochpreisigen Instrumente stehen in großen Konzerthallen oder in Eigenheimen. Da ist die Übertragung des Klangs in das Stockwerk darunter nicht wichtig.
Und da jeder Raum anders ist, muss sich ohnehin ein Akustiker vor Ort darum kümmern.
 
Übrigens: Bevor man viel Geld für solche Untersetzer ausgibt, geht man in den Baumarkt und kauft die dickstmögliche (also wohl 1cm) Antivibrationsmatte (gedacht für Waschmaschinen) und schneidet sich für einen Flügel drei Teile zusammen. Der Effekt ist ein deutlicher: Auf Estrich verlegtem Parkett wurde der Schall zum Nachbarn signifikant verringert.
Das Pedal einer Orgel verursacht wahrscheinlich etwas stärkere Spielgeräusche als die Tastatur eines Flügels. ;-)
Unter meiner Orgel und unter dem Clavinova liegen auf dem Parkett 2,o-cm-Matten von "Gummimatten ab Werk".
Im darunter befindlichen Büro ist von Spielgeräuschen NICHTS zu hören.
 
Also in Zukunft im Steinway Probierraum in Hamburg immer die echten Beine verlangen und keinen Flügel auf den Metall-Behelfsbeinen testen! 😉
 
Das ist wie mit den Cones für HiFi-Lautsprecher. Auf leichten Böden, die zum Mitschwingen neigen, kann man meinen, dass man einen Unterschied hört. Dazu zählt zB Fertigparkett, Dielen, Holztramdecken u.ä. In meiner Wiener Altbauwohnung brachten die Dinger meiner Meinung nach eine gewisse Entkoppelung, mehr "Trockenheit" im Klang. Im massiv gebauten Haus hab ich dann keinen Unterschied mehr gehört. Möglicherweise resultieren die unterschiedlichen eigenen Erfahrungen aus unterschiedlicher Bausubstanz.
 
Ich habe meine Lautsprecher in einem Ivar-Regal (massive Kiefer) stehen. Zuerst hatte ich die Lautsprecher mit direktem Kontakt auf dem Fachboden stehen. Da hat im Bass das ganze Regal gut hörbar als Resonanzkörper mitgeschwungen und den Bass sehr unpräzise gemacht. Dann habe ich unter jeden Lautsprecher einfach vier kleine Filzgleiter gemacht und die damit schön vom Regal entkoppelt.

Edit: Mein Klavier steht in kleinen Plastikschälchen (habe ich vom Vorbesitzer), unter die ich große Filzgleiter geklebt habe. Funktioniert super zur Entkopplung vom Massivparkett.
 
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Ich höre es eben anders, denn die Klangverbesserung ist signifikant, und mir die 140 Euro für das Set (3 Stück Flügel, 67mm) wert. Als freischaffender Pianist bin ich sehr sparsam, und würde niemals für Optik soviel Geld hinlegen, wenn es auch mit normalen Holzuntersetzern akzeptabel aussieht. Ich hab das in verschiedenen Räumlichkeiten schon erlebt. Im Mai 2023 wollte ich mir die Untersetzer für den Bechstein B (BJ 1908 Originalzustand) eigentlich sparen, und probierte mal spaßeshalber die Piattinos aus, die unterm Yamaha sind. Umgehend habe ich nochmal welche geordert, da es einfach besser klingt.

Die Entkoppelung via Filz bringt nicht sonderlich viel. Ein Klavierstimmerfreund meinte, das Gummigemisch hängt davon ab, wieviel Gewicht entkoppelt werden soll. Für mein Cembalo habe ich Gummifüße für die Waschmaschine entdeckt. Auch hier ein Klanggewinn. Alles natürlich Einbildung, ich bin stocktaub , aber fast so genial wie Beethoven :021:
 
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Wenn man dran glaubt wirds wohl helfen .
Jeder Klavierbauer hat über Jahn oder Danielsen oder ähnliche Vertriebe seit vielen Jahren direkten Zugriff auf diese Untersetzer, hat sich aber bisher wohl noch nicht rumgesprochen daß man da ohne jeglichen Aufwand einen Flügelklang erheblich verbessern kann - die Flügel-Hersteller wissen anscheinend ebenfalls gar nichts darüber ...
 

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