Aber schon schön, wenn man einen Namen dafür hat!
Aber im Grunde ist es egal, ob man es "Trugschluss" nennt oder "Dieter".
Die Begriffe bzw. Namen dienen vor allem der Kommunikation ÜBER Musik. Daher würde ich im Bezug auf das Thema auch nicht ein rein lexikalisches Wissen sehen (welches man sich anlesen kann), sondern eher ein prozedurales Wissen, welches sich darauf bezieht, was am Instrument bei einem Trugschluss geschieht, "wie man das macht".
Und das auch eben nicht auf einer reinen Kopfebene, sondern inklusive Gefühl bzw. Höreindruck.
Bei mir sorgt das Wissen regelmäßig dafür, dass ich im weiteren verlauf eines Stückes Elemente wiedererkenne ... natürlich spielt dabei das Hören eine große Rolle.
Hören würde ich allerdings nur Ähnlichkeit, durch Wissen zu Musiktheorie weiß ich nach einem kurzen Blick in die Noten oder auf meine Finger, dass es das selbe ist ... selbst wenn es leicht anders klingt. Und das hilft mir beim Lernen ... nachdem ich erkannt habe, dass es das gleiche ist, muss ich nur noch schauen, ob es exakt das gleiche ist (nur in einer anderen Tonart), oder ob z.B. ein Motiv "umgedreht", eine Melodie augmentiert oder diminuiert, die Rhythmik verändert oder der ganze muskalische Gedanke abgekürzt wurde.
Bereits vorhandenes Wissen kann das, was "neu dazukommen muss" reduzieren ... jedenfalls empfinde ich das so. Bei allen möglichen Lerninhalten ist das für die Menschen völlig normal, und ich fände es extrem seltsam, wenn das beim Klavier (oder bei Musik allgemein) wirklich anders wäre.
Mit hilft mein theoretisches Wissen immer weder ... auch das Wissen über Musikgeschichte ... mMn kann man ein Menuett nur dann "gut" spielen, wenn man dabei auch diesen Formationstanz im Kopf hat. Es muss klingen, als würde jemand umher stolzieren, und alle paar Schritte Verbeugungen, Knixxe und ähnliches vollziehen. Manchmal hilft es sogar zu wissen, "WIE" man sich im Barock bei Hofe verbeugt hat (Kratzfuss mit Hutschleife) ... das ist eben kein simpler Kotau (den wird man in einem Menuett nicht unterbringen können).
Das Wissen, was dabei helfen kann, ist nichtmal rein musikalisch.