Gymnopédie Nr. 1 - einige geschriebene Noten, die keiner spielt …?

Also ich betrachte nach ca. 1,5 Jahren des Selbstlernens gedruckte Fingersätze nur noch als „Vorschlag“.
Besser gesagt, der Hinweis, dass eine gehaltene Taste weiterklingt, auch wenn man das Pedal löst. Das wusste ich nicht, und hätte ich auch nicht erwartet.
Das merkt man doch beim ersten Anschlag eines Tones am Klavier, auch als Autodidakt. Ich verstehe so etwas, ehrlich gesagt, nicht:konfus:.
 
Tja, wie schon oft erwähnt: ich bin so gut wie überall Autodidakt - aber beim Klavierspielen funktioniert das nun mal nicht.
Das beste Forum kann keinen Klavierlehrer ersetzen.
Da hast du wahrscheinlich recht. Aber es kommt auch darauf an, WAS man da an den Tasten machen/erreichen möchte. Ich persönlich träume z.B. nicht davon, ein großer, traditioneller, klassischer Pianist zu werden. Ich höre mir auch keine Klavierkonzerte „großer Meister“ an. Ich habe einfach Freude an der Musik (nicht nur Klassik). Und ich schaue, was geht und was geht nicht. Ein Forum alleine reicht bei Musik natürlich nicht, um weiter zu kommen.
 
Äh… Was bitte merkt man „beim ersten Anschlag eines Tones“ ?
Dass der Ton klingt, solange man die Taste nicht loslässt.

Ich persönlich träume z.B. nicht davon, ein großer, traditioneller, klassischer Pianist zu werden. ... Ich habe einfach Freude an der Musik (nicht nur Klassik). Und ich schaue, was geht und was geht nicht.
Die wenigsten hier träumen davon, "großer, traditioneller, klassischer Pianist zu werden". Trotzdem nehmen sie Unterricht (mich eingeschlossen). Mit KL hättest du vermutlich noch mehr Freude an der Musik und du würdest gezeigt bekommen, was alles geht (was du alleine für nicht möglich hältst). Dieser Thread ist eigentlich Beweis genug dafür, dass du von Unterricht stark profitieren würdest.
 
Äh… Was bitte merkt man „beim ersten Anschlag eines Tones“ ?
Spielst, lernst, übst du an einem Klavier, oder an einem Digitalpiano?

Falls es ein Klavier ist, bau es einfach mal so auseinander, dass du der Mechanik zusehen kannst (obere Frontplatte, und wahrscheinlich auch den Tastaturdeckel entfernen. Bei meinem sieht man die Hämmer und Dämpfer auch mit Tastaturdeckel, aber mein Pianino ist auch 130cm hoch).
Ich fand es sehr erhellend, als ich die Reaktionen auf mein Tun zum ersten Mal live zu sehen bekam (hat mich zunächst natürlich total aus dem Konzept gebracht).

Falls du an einem Digi sitzt, ist das natürlich sinnfrei.
Für den Fall einmal ein bisschen Erklärtext:

Wenn du eine Taste drückst,. dann hebt sich zunächst ein einzelner Dämpfer von den entsprechenden Saiten (hinter den meisten Tasten am Piano stecken 2-4 davon), dann schlägt das Hämmerchen die Saiten an und der Ton klingt.
Lässt du die Taste wieder los, setzt sich der Dämpfer wieder auf die Saiten und der Ton endet.

Trittst du das rechte Pedal (ohne eine Taste zu drücken), heben sich ALLE Dämpfer gleichzeitig. Lässt du das Pedal wieder los, senken sich alle ebenso gleichzeitig .
Es sei denn, du hast eine Taste gedrückt. Dann senken sich alle Dämpfer, bis auf den der gedrückten Taste.
(in Videos von Konzertflügeln kann man das oft sehen, weil meist auch "Pianist*in aus Saitenperspektive" gezeigt wird. Und es gibt auch mal offene Klaviere zu sehen)
Solange die Taste gedrückt ist, KANN der Dämpfer nicht zu den Saiten zurück.

Falls du ein Klavier besitzt (oder Zugang zu einem hast), lohnt es sich für dich definitiv, da mal ein bisschen "drin herum zu kriechen" und dir alles anzusehen. Mach dich mit der Funktionsweise des Instrumentes vertraut.
Ich bin seit über 30 Jahren Klavierautodidakt ... und ich wäre wahrscheinlich nicht so "weit" gekommen, wenn ich mich nicht auch intensiv mit der Technik im Instrument auseinandergesetzt hätte.
 
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Mit KL hättest du vermutlich noch mehr Freude an der Musik und du würdest gezeigt bekommen, was alles geht (was du alleine für nicht möglich hältst). Dieser Thread ist eigentlich Beweis genug dafür, dass du von Unterricht stark profitieren würdest.
Da will ich dir überhaupt nicht widersprechen. Ich habe überhaupt nix gegen Klavierlehrer. Mit 600 € Frührente habe ich aber auch nix für sie…
Spielst, lernst, übst du an einem Klavier, oder an einem Digitalpiano?
Ich spiele am E-Piano Roland FP-30X. Habe auch noch ein Yamaha Keyboard gebraucht gekauft. Aber trotzdem Danke für deine ausführliche Erklärung. Das hätte ich mir so nicht vorgestellt.
 
Da will ich dir überhaupt nicht widersprechen. Ich habe überhaupt nix gegen Klavierlehrer. Mit 600 € Frührente habe ich aber auch nix für sie…
Vielleicht könntest du dir einen (Online)-Klavierlehrer suchen, und nur eine oder 2 halbe Stunden im Monat machen? Bei der kurzen Unterrichtszeit kommt vielleicht nicht so viel rum, aber für grobe Anweisungen und gerade für Fehlerkorrekturen wäre es echt nützlich und würde dir schon viel weiter helfen.

Aber ich kann dich auch sehr gut bei der Sache verstehen.... Ich hatte auch für ne lange Zeit ähnlich wenig Geld für den Monat. Da ist das überhaupt nicht selbstverständlich Unterricht bei nem guten Lehrer zu nehmen und man muss irgendwie anders klarkommen. Da freue ich mich immer sehr über Tipps für Leute, die sich keinen Unterricht leisten können. Vielleicht sollte man hier mal ne Rubrik oder nen Thread zu dem Thema aufmachen. Gibt ja sehr viele Leute wo Unterricht unmöglich ist.
 
Ein Fred „Klavierlehrerlos - Warum auch immer“ wäre gut, wenn eigentlich alle davon ausgehen, dass das doch gar nicht geht. Ein Fred für „dumme Fragen“.

Mein Schwiegervater ist seit über 50 Jahren Lehrer für Klavier und Orgel. Leider wohnt er viiieeele hunderte Kilometer entfernt. Aber im Juli fahre ich ihn besuchen und er wird mir 2 Tage lang auf die Finger schauen (und den einen oder anderen Schüler vertrösten). Ich bin auf sein „Urteil“ gespannt.
 

Mein Schwiegervater ist seit über 50 Jahren Lehrer für Klavier und Orgel.
Mein Schwiegervater war ein angesehener Internist und Chefarzt. Den habe ich auch gerne besucht. Auch wenn es motorisch nicht so komplex ist wie Klavierspielen (sagte mir ein sehr guter Freund, der Chirurg ist) Du hättest wenig Vergnügen daran, wenn ich dir den Blinddarm entfernen würde ;-)

Aber was ich eigentlich interessant finde ist die Sache mit der gehaltenen Taste: Auch wenn man das nicht weiß, so hört man es doch! Wenn die Pfote mal auf den Tasten bleibt und der Fuß vom Dämpfer geht. Und das wirst du doch in über einem Jahr bestimmt auch einfach mal gemacht haben. Wenn dann der Ton nicht weiter klingt, dann brauchst du zuerst mal einen Klavierbauer und dann erst einen Lehrer.
 
Die Geschichte mit dem Chirurgen verstehe ich nicht. Mein Schwiegervater ist Klavierlehrer (und auf seltenen Wunsch auch Orgellehrer)...

Und ansonsten ist es in der Tat so, dass ich bisher kein Musikstück auf dem Pult stehen hatte, wo ein Ton über 3 Takte gehalten werden sollte. (Alles einfachere Stücke als die Gymnopédie.)
Jetzt SAH ich Noten in der Gymnopédie geschrieben, die ich aber nicht HÖRTE (verschiedene YouTube-Interpreten). Also fragte ich hier mal nach, und habe sehr schnell eine Erklärung bekommen. Also alles juut..🙂

Ich wünsche allen frohe Ostern!
 

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