Gottesdienste in Zeiten vom Coronavirus

Jedes Land hat da so seinen eigenen Diozöserich. Letztendlich bestimmt doch in fast jeder Kirchengemeinde so ein vorstehender Wicht was geht und was nicht geht.

Gauf! :017:
 
Nein, der hat infolge von Bleivergiftung schon seinen Sitz in der himmlischen Diözese für plumbivenefaktische Orgelschläger eingenommen. Und deswegen wird statt seiner dem verdutzten Betrachter der juvenile Pfarrersdarsteller präsentiert, aus dem die zuckersüße Empathie so herausquillt wie der Sirup aus einer türkischen Baklava. Dem möchte man nur zurufen "Du darfst Sie zu mir sagen, Götzilein".
 
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Nein, der hat infolge von Bleivergiftung schon seinen Sitz in der himmlischen Diözese für plumbivenefaktische Orgelschläger eingenommen. Und deswegen wird statt seiner dem verdutzten Betrachter der juvenile Pfarrersdarsteller präsentiert, aus dem die zuckersüße Empathie so herausquillt wie der Sirup aus einer türkischen Baklava. Dem möchte man nur zurfuen "Du darfst Sie zu mir sagen, Götzilein".

Was gab es denn heute leckeres zu trinken bei dir? :trink060:
 
Sagt mal, wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es doch jetzt erstmal weiterhin Gottesdienste oder täusche ich mich da?
In meiner Heimatgemeinde darf ich außerdem nach wie vor seit März keine Taste drücken, gibt es eigentlich noch so eine dämliche Gemeinde irgendwo in Deutschland?
 

Sagt mal, wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es doch jetzt erstmal weiterhin Gottesdienste oder täusche ich mich da?
In meiner Heimatgemeinde darf ich außerdem nach wie vor seit März keine Taste drücken, gibt es eigentlich noch so eine dämliche Gemeinde irgendwo in Deutschland?
Zu ersterem: Bei Gottesdiensten in Altersheimen und Krankenhäusern ist das Aussetzen der Gottesdienste beim Vorfinden hausinterner Corona-Fälle üblich. Da ich Orgeldienste über die Grenzen bestimmter Bistümer und Kirchenkreise hinaus spiele, beobachte ich alle möglichen Varianten: gar keine Gottesdienste mehr seit Anfang März, Gottesdienste nur online, Wiederaufnahme mit begrenzter Besucherzahl oder ohne Begrenzung, gar kein Gemeindegesang mehr, Gemeindegesang ja (aber ohne Gesangbücher und mit Liedblättern) oder auch Gemeindegesang ohne Bücher und Blätter und dann nur ein bis zwei Strophen wohlbekannter Lieder, die die Gemeinde auswendig kann oder als Wechselgesang zwischen vorsingendem Kantor und nachsingender Gemeinde... - noch mehr Kleinstaaterei geht nicht.

Zu letzterem: wie laufen bei Euch in der Heimatgemeinde Gottesdienste dann ab? Wortgottesdienste ohne Gemeindegesang oder gar keine Gottesdienste mehr? Gibt es dafür eine plausible Begründung der Geistlichkeit?

LG von Rheinkultur
 
Dass man sich über die Orgelmanuale infizieren könnte, was seit Monaten eigentlich quasi widerliegt ist.
Gerade erst gelesen. Aha. Wie bekloppt ist das denn?

Die Nichtbenutzung der Gesangbücher wird auch damit begründet, dass das Papier durch Speicheltröpfchen früherer Gottesdienstbesucher kontaminiert sein könnte. Der Organist kann sich als Besitzer eines eigenen oder eines stets auf dem Orgelspieltisch bereitliegenden Exemplars glücklich schätzen, keinem Verseuchungsprozess anheimzufallen. So gesehen müsste ich längst mausetot sein.

LG von Rheinkultur
 
Dass man sich über die Orgelmanuale infizieren könnte, was seit Monaten eigentlich quasi widerliegt ist.
Man kann sich sehr wahrscheinlich schon über die Orgelmanuale infizieren. So wie über alle anderen Gegenstände, die man anfassen kann - Türklinke, Lichtschalter, Bibel... Besonders gefährlich: Lesepult und Mikrofon, diese Gegenstände werden ja beim Sprechen dauerbesprüht.

Es gibt allerdings Möglichkeiten, das Infektionsrisiko zu begrenzen. Sind in der Gemeinde so Dinge wie Handdesinfektionsmittel oder Mund-Nasen-Schutz bekannt?
 
Man kann sich sehr wahrscheinlich schon über die Orgelmanuale infizieren.

Kann man bestimmt, wenn man die ableckt oder in der Nase bohrt, wenn vorher einer draufgehustet hat. Habe ich beides eher nicht vor. Es ist ja so, dass die Infektion über Flächen recht unwahrscheinlich ist im Vergleich zu einer Tröpfeninfektion. Vor und nach dem Spielen Hände desinfizieren und waschen ist sicher nicht verkehrt. Und selbst wenn die Infektion über Flächen wahrscheinlicher wäre, an der Orgel wären vielleicht drei bis vier verschiedene Leute, an jedem Einkaufswagen jeden Tag ein Vielfaches. Wenn man jetzt in Rysum, Norden, Altenburg, Freiberg oder sonstwo, wo die ganzen Touris mal spielen wollen nein sagt, verstehe ich das schon auch, aber doch nicht in der eigenen Gemeinde.

Gottesdienste finden hier mit Orgelspiel ohne Gemeindegesang statt. In einer anderen Gemeinde habe ich auf die Weise auch seit dem ersten Lockdown schon einige Male vertreten. Ich hatte sogar schon zwei Vertretungsanfragen aus meiner Gemeinde, die ich aus Prinzip unter den Umständen abgesagt habe.

Ich frage mich aber, ob jetzt wieder bundes- oder landesweit Gottesdienste abgesagt werden, anschienend sieht das ja momentan noch nicht so aus.
 
In der gestrigen Pressekonferenz fragte ein Journalist nach Gottesdiensten und die Antwort war, dass diese unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln weiterhin stattfinden können.

Dass aus Sorge vor einer Ansteckung die Orgel nicht benutzt wird, halte ich bei aller Vorsicht für reichlich übertrieben. Die Handreichungen, die ich kenne, sagen, dass bei der Nutzung durch mehrere Organist:innen längere Pausen gemacht werden sollen, dass aber je nach Beschaffenheit der Tastatur diese abgewischt, aber nicht desinfiziert werden soll. Vom Unterricht an nur einem Instrument wird abgeraten. Und man soll sich vor dem Spielen natürlich die Hände gründlich waschen und/oder desinfizieren.

Bei uns funktioniert das seit Monaten problemlos. Bei der Konfirmation waren zwei Organistinnen im Einsatz, dazwischen war eine Dreiviertelstunde Pause zum Lüften.
 
Es gibt gibt Angewohnheiten, wie das Anfeuchten des Fingers am Mund vor dem Umblättern, die es zu vermeiden gilt. Das könnte in der Eile schon vergessen werden.
 
Wenn ich bei einem mehrseitigen Stück (schnell) umblättern muss, fehlt eindeutig die Zeit, den Finger anzulecken. (Mal abgesehen davon, dass das eh nicht zu meinen Angewohnheiten gehört).
Aber das ist noch lange kein Grund, das Orgelspiel komplett einzustellen. Viren leben auf Oberflächen nicht ewig (auch nicht in aufs ewige Leben abonnierten Kirchengemeinden).
 

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