Gibt es schwierige Tonarten?

B-dur ist rechts als Tonleiter nicht so angenehm, wie D-dur. Überhaupt spielen sich die B-Tonarten in der Klassik schwieriger als die Kreuztonarten. Das liegt an der Anatomie des Klavieres, bei Aufwärtstonleitermelodien ist in den B-tonarten immer nach den schwarzen Tasten ein Ganztonschritt zu bewältigen, das ist weiter als der Halbton, den man nach den Leittonfreunden im Kreuzbereich hat.
Ich erinnere mich, dass ich deshalb als Kind B-Tonarten schwieriger fand. Sie laufen einem nicht so flüssig aus der Hand.
 
"Gibt es schwierige Tonarten" ....mei, das ist eher ein Thema für den Morgenkreis einer Kita oder der musikalischen Kleinkinderfrüherziehung.

Wer irgendeine Tonart als schwierig empfindet, kann einfach nicht Klavier spielen - so einfach ist das!
 
B-dur ist rechts als Tonleiter nicht so angenehm, wie D-dur. Überhaupt spielen sich die B-Tonarten in der Klassik schwieriger als die Kreuztonarten.
Das ändert sich aber, wenn man die Perspektive ändert: Tonarten beginnen in der freien Wildbahn ja nicht immer mit dem Grundton. B-Dur ist ja sozusagen der 7. Modus von c-dorisch, welches man mit dem Daumen beginnt. Dies ist wiederum nicht viel schwerer als z.B. D-Dur.
 
Und deswegen ist es ja so wichtig, die RICHTIGE Spieltechnik zu erlernen, so dass es einem beim Tonleiterspiel (nur da sind die u.a. von Tastatula genannten Dinge überhaupt relevant) schlicht herzlich wumpe ist, ob nach einer Taste nun ein Ganz- oder Halbtonschritt kommt.

Viele Probleme sind nicht per se da, sondern entstehen ausschließlich durch falsche Denk- und/oder Herangehensweise.
 
Aber vermutlich welche, die nicht so gut „in den Händen“ liegen, oder?

Es gibt ein paar wenige, die weniger gut lesbar sind (6# oder 6b)
Warum schwer lesbar? Man hat alle schwarzen Tasten was doch sehr übersichtlich ist. Allerdings verhaue ich mich „gerne“ bei den weißen Tasten. Apropos gerne: Ich mag Ges-Dur und es-moll.

Es gibt auf dem Klavier nur eine schwere Tonart: es-Moll harmonisch mit links!
Wieso das?
 
Und ernsthaft: da fände ich lesen /entziffern "Ach f äh nein, fis, war das jetzt schon oder erst wieder aufgelöst" schwieriger als "auf gut Glück" und nach gehör zu spielen.
Das ist in diesem Fall eben keine gute Option. Wenn man das einmal gewissenhaft liest, stellt man schnell fest, dass hier nur Terzquart-Akkorde mit tiefalterierter Quinte chromatisch verschoben werden. Hat man's kapiert, kann man's sofort spielen.

Ich weiß was du meinst, aber machst du es dann nicht auch so dass du einfach spielst? Ja es kann passieren daß du dann dich um nen halben Ton insgesamt vertust, aber das fällt dir dann irgendwann auf.
Wenn ich korrepetiere, geht das so aber nicht. Dann fliegt erst die Sängerin raus und - wenn mir das öfter passiert - ich auch. Und zwar aus dem Job.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwierigere Tonarten? ... es gibt höchstens welche, die schwerer zu entziffern sind, aber ansonsten setzen sich alle Tonleitern aus einer sehr überschaubaren Anzahl von Tetrachorden zusammen.
Ich sehe auch keinen großen Unterschied zwischen #- und b-Tonarten.
Alles Übung bzw. Gewöhnung.

Ich fühle mich in As-Dur pudelwohl ... also habe ich auch viele Stücke in diesem Raum im Repertoire.
As-Dur sowie Es-Dur, Des-Dur, B-Dur und die entsprechenden Parallelen und Gegentonarten (und das gleiche mit Kreuzen) fließen fast von selbst.
Aber wenn ich dann einen nach A-Dur transponierten As-Dur Walzer (Brahms) sehe, dann habe ich ein Problem.
A-Dur ist etwas ungewohnter (und klingt irgendwie auch falsch ... wahrscheinlich subjektiv).

Ich glaube auch, dass es einfach Tonräume gibt, die man eher in den Fingern hat, als andere. Das hat nichts mit mangelndem Können am Klavier zu tun, sondern lediglich mit einer ganz persönlichen Präferenz für bestiimmte Bewegungsabläufe. Diese Präferenz wird trainiert.
Wenn einem bestimmte Tonarten leichter fallen, als andere, dann hat das primär damit zu tun, welche Tonarten man mehr gespielt hat ... der Lehrer hat darauf natürlich einen gewissen Einfluss ... aber auch der wird einen nicht von Anfang an systematisch um den Quintenzirkel jagen ... auch der hat ein Repertoire, und in dem wird es auch Schwerpunkte auf verschiedenen Tonarten geben, die er an seine Schüler weitergibt.

Seit ich im Theorieunterricht alle 24 Dur- und Molltonarten niederschreiben musste (eine unglaublich langweilige Fleißübung), habe ich einiges über die Unterschiede zwischen den Tonarten gelernt ... die gibt es nämlich nur Instrumentenabhängig ... ansonsten gibt es Dur und verschedene Varianten von Moll.
Vorzeichen (egal ob # oder b) ändern an der Tetrachordstruktur einer Durtonleiter (ganz, ganz, halb, ganz - ganz, ganz, ganz, halb) nicht das Geringste.
 
Ich persönlich finde übrigens die Tonarten mit mittelvielen Vorzeichen am angenehmsten zu spielen. Gute taktile Orientierung, gleichzeitig aber noch - im Gegensatz zu den "sehr schwarzen" Tonarten - recht viele verschiedene Möglichkeiten in bezug auf wo man den Daumen unter-/übersetzt. Für das "Freiheitsgefühl" beim Improvisieren nicht unwichtig.

C-Dur und G-Dur hingegen sind meine "least favorite keys".
 

So gerne manche (wie auch ich) Stücken mit zu vielen Vorzeichen eher ausweichen, möchte ich mir das Schubert Impromptu in ges dur rein spieltechnisch nicht in c dur erarbeiten müssen.
bitte nicht schlagen! :027:
 
Das war aber bis weit ins 20. Jh. Das Impromptu in G-Dur.
Laut Wikipedia hatte sein Verleger Schubert überredet, das Stück nach G-Dur zu transponieren. Er war wohl der Meinung, dass das Impromptu in Ges zu schwierig sei, was schlecht für den Absatz wäre. Ich habe es in Ges gelernt, und habe erst viele Jahre später überrascht die G-Dur Version gesehen. Aus Spaß mal probiert und bin gar nicht zurecht gekommen. Ich bin aber eh nicht der Typ, der spontan transponieren kann :cry2:.
 
Das kann ich nicht erklären, aber ich bin b-Tonarten-affin.
Musst du nicht erklären ... solange du dich verstehst, ist alles gut :super:
Hilft es dir dann auch, Stücke z.B. von Fis-Dur nach Ges-Dur umzuschreiben?

Ich habe ja auch geschrieben, dass ich As-Dur mag ... aber eis-moll geht garnicht ... spielen geht (sind ja keine anderen Tasten) aber das Lesen ... Ohhauaha ... f-moll erschließt sich mir doch etwas schneller.
 

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