geknickte Hände im mittleren Bereich - Sünde oder Notwendigkeit?

  • Ersteller des Themas Angettermaxi
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Denn du musst wissen: nur rolf und ich können diese Beispiele sehen. ;-)
nicht nur das: alle können lesen, dass speziell du - niemand sonst - in https://www.clavio.de/klavierforum/...e-oder-notwendigkeit.21124/page-5#post-450847 angesprochen war ;-)

nun, da du offenbar schwarz siehst für dich, was die Dehnbarkeit deiner Finger / Hand betrifft, wirst du dich mit Lockerheit zufrieden geben (das ist ja schon mal ein ordentlicher Etappensieg!) - es gibt ja viele schöne Klaviermusik, die ohne kleine Dezimen und fieseres auskommt. Und wegen dieser Schwarzseherei erübrigen sich Hinweise auf Übungen und Übungsmuster (zumal es sich da ohnehin um etüdiges Zeugs, igitt sogar um Fingerübungen handelt)

übrigens ein ulkiges Knick-Daumenfoto - in der Tat, das kann man nicht erlernen, und mit Sicherheit sollte man das auch nicht erlernen wollen ;-)
 
das ist ein seitens der Medizin/orthopädie nach meiner lückenhaften Kenntnis noch nicht erklärbares Phänomen, dass speziell die Hände von Männern ihre Geschmeidigkeit/Dehmbarkeit verlieren können - bei Frauen soll das nicht so oft vorkommen. "weiche Hände" zu haben und zu behalten ist bzgl. des Klavierspiels ein (unverdientes, weil zufälliges) Glück. Ich weiß nicht, wem ich danken soll, dass das bei mir so ist.

Weil die ihre Hände immer in Palmolive baden.
Und weil diese genügend Werbung geguckt haben:



Pflegt die Hände schon beim Spülen. Damit es auch mit dem Spielen klappt. Am Klavier natürlich. Wie gut, dass ich früher beim Geschirrspülen nicht immer abtrocknen musste, sondern selber ans Spülbecken durfte. Es soll ja Männer geben, bei denen Ausnahmen die Regel bestätigen. Allerdings führe ich manche Fertigkeit hinsichtlich geschmeidiger Überwindung großer Intervalle auf spielpraktische Erfahrungen an Orgeln und anderen Tasteninstrumenten zurück, auf denen ein gutes Legatospiel in Ermangelung eines Haltepedals besonders unerlässlich ist.

LG von Rheinkultur
 
Ich würde aber gleichzeitig eine WARNUNG aussprechen, dass Leser solche Übungen nicht auf eigene Faust versuchen sollten. Vor allem garantieren die Übungen nicht, dass der Daumenspagat bei jedem klappt oder dass jeder beliebige Intervalle greifen kann. Zuviel Ehrgeiz in diese Richtung führt zu Gesundheitsschäden.
Deswegen lasse ich solche Dehnübungen als Erwachsener auch. Ich kann nämlich auch mit Sexte (2-5), Oktave (1-4) und None (1-5) problemlos Klavier spielen und möchte das auch in zehn Jahren noch können und dann nicht zum Chirurg müssen.

Sollte ich mal ganz dringend nichtarpeggierte Dezimen brauchen, bau ich mir ein angepaßtes Instrument.
 
Irgendwie verstehe ich es nicht, sich an der Dezime festzuklammern. Denn selbst die selbe Person kann eine greifen oder nicht. Wenn ich z.B. versuche einen H-Dur Vierklang als Dezimenakkord ohne verdoppelten Basston zu greifen, dann geht links nur die 1. Umkehrung und rechts gar nichts. Hingegen finde ich die None h-eis-cis grenzwertig für meine rechte Hand (vor allem, wenn ich versuchen würde mit 4 auf dem h hineinzubinden).

11_9.png

Wenn ich es richtig sehe (fühle), dann hängt das Greifen von großen Intervallen doch immer vom Umfang des jeweiligen Intervalls ab. Wenn man also tatsächlich nach einem Jahr wieder die Spannen messen will, dann sollte man wohl Testintervalle zugrunde legen. Ich finde das Messen allerdings überflüssig, denn man merkt doch beim Spielen, wie sich die Hände verhalten.

Deswegen lasse ich solche Dehnübungen als Erwachsener auch. Ich kann nämlich auch mit Sexte (2-5), Oktave (1-4) und None (1-5) problemlos Klavier spielen und möchte das auch in zehn Jahren noch können und dann nicht zum Chirurg müssen.

Was meinst Du, was Dir durch dezente Dehnübungen droht?


Vorsichtige und mit Bedacht ausgeführte Dehnübungen scheinen meinen Händen (trotz physiologischer Beeinträchtigungen) nicht zu schaden - im Gegenteil. Sie scheinen geschmeidiger zu werden (auch durch das Üben von arpeggierten Dreiklängen mit verdoppeltem Basston). Als ich angefangen habe ein Präludium von Skrjabin zu spielen, war das Fingerlegato eine ziemliche Herausforderung (und ist es noch immer, ich arbeite noch am erwünschten Klang). Aber meine Hände scheinen erst mit derartigen Stücken lockerer geworden zu sein. :)
 
Ich glaub, eine None einigermaßen greifen zu können, bringt einen schon viel - gerade dann, wenn man Oktaven legato spielen möchte. Auch mir wird die Dezime selbst mit jahrelangen Dehnen für immer versperrt sein, letztlich habe ich dafür zu kurze Finger.

Außer natürlich sie tritt in folgender Erscheinung auf :-D:

Unbenannt.PNG

Juhu, 600. Beitrag :cake:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hingegen finde ich die None h-eis-cis grenzwertig für meine rechte Hand (vor allem, wenn ich versuchen würde mit 4 auf dem h hineinzubinden).
Wenn 1 und 5 dafür zu kurz sind, dann wird eben arpeggiert, fertig. Deswegen bricht mir doch kein Zacken aus der Krone.
Was meinst Du, was Dir durch dezente Dehnübungen droht?
Mögliche Langfristschäden, frag einfach einen Facharzt statt eines Klavierlehrers. Ich bin noch nicht so dermaßen alt, daß mir das egal sein kann. Die Hände und Finger werden durch allgemeines schonendes Üben so oder so beweglicher, aber erzwingen muß ich als Amateur nichts.
 
Ich kenne eine Geigerin, die kann das Nagelglied des Daumens rechtwinklig abspreizen -- besser gesagt: klappen. So stellt sie es als breites Plateau unter den Geigenhals.

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Das kann man nicht trainieren.

Sollte man auch nicht. Alle meine Fingergelenke sind so hypermobil. Ist Veranlagungssache.

Dehnen:

- nur in gut aufgewärmtem Zustand,
- nur passiv, ohne Gewichteinsatz (Handgewicht/Unterarmgewicht),
- nur locker bis an die Schmerzgrenze, nicht darüber hinaus,
- nur ganz kurz, dafür regelmäßig...
Bis zur Schmerzgrenze ist aber schon zu viel (denke ich mir).

@Barratt: warum nur kurz dehnen?

Ich dehne meine Finger indem ich sie in irgendeinem unangenehmen Akkord zwischen die heruntergedrückten weißen Tasten verklemme und so bleiben die Hände dann Minutenlang liegen. Dann schüttel ich die Finger aus und mache das nochmal. Ich versuche dann einen Finger mal eine Sekunde rauf oder runter zu legen, wegen der neuen Spanne und Dehnung. Es zieht bei so Übungen, aber Schmerzen sind da nicht.

Bitte bedenke, dass ich keine Klavierlehrerin bin! Ich habe nur beschrieben, wie ich von "knapp Oktave" und ensprechend begrenzter Binnenbeweglichkeit zu einem halbwegs zufriedenstellenden Zwischenergebnis gekommen bin.

Hinsichtlich der Kürze meinte ich eigentlich, dass man es nicht eine Stunde am Stück machen sollte, sondern lieber öfter. "Schmerzgrenze" = sobald man auch nur den Ansatz eines "Ziehens" verspürt.

Hervorragende Übungen waren für mich die Chopinetüden op. 25 Nr. 5 + 9 ("Falsche Noten" und "Butterfly"). Da habe ich ein Feeling dafür bekommen, was es heißt, die Hand "aufzumachen".
 
Was meinst Du, was Dir durch dezente Dehnübungen droht?

Hi,

Wenn die von rolf gezeigten Übungen für Dich dezent sind, hast Du schon dehnbare und vermutlich auch große Hände. Dann sind die Übungen auch ungefährlich.

Es ist aber gefährlich zu glauben, dass die Übungen für alle dezent und machbar sind, wenn man nur fleißig genug ist und mehr übt.
 
Wenn die von rolf gezeigten Übungen für Dich dezent sind
@Infinity kennst du die Übungen der von mir lediglich für Rastaman (der alles schon weiß und beherrscht) gezeigten Notenbeispiele? kannst du darstellen, wie und warum sie funktionieren? dasselbe mit den lediglich erwähnten zwei Gruppen von Cortotübungen? wenn nicht, wäre beim urteilen Vorsicht geboten...
 
Wenn die von rolf gezeigten Übungen für Dich dezent sind, hast Du schon dehnbare und vermutlich auch große Hände. Dann sind die Übungen auch ungefährlich.

Diese Übungen habe ich mir nur angeschaut. Davon lasse ich besser die Finger (wegen möglicher Risiken und Nebenwirkungen). Meine Finger sind ja schon beschäftigt mit allerlei Übungen für Geschmeidigkeit und Lockerheit. :)
 

@Infinity kennst du die Übungen der von mir lediglich für Rastaman (der alles schon weiß und beherrscht) gezeigten Notenbeispiele? kannst du darstellen, wie und warum sie funktionieren? dasselbe mit den lediglich erwähnten zwei Gruppen von Cortotübungen? wenn nicht, wäre beim urteilen Vorsicht geboten...

Hi rolf,

Ja. Aber das ist hier nicht der Punkt. Eine Übung, die für Rastaman gedacht ist, ist nicht geeignet für alle Forumsleser. Leider kenne ich es so, dass Klavierspieler ganz gerne alles Mögliche ausprobieren, was man im Netz finden kann, ohne beurteilen zu können, ob die Übungen für sie passen. Themen wie Triller, weite Griffe sind besonders anfällig.
 
Bitte bedenke, dass ich keine Klavierlehrerin bin! Ich habe nur beschrieben, wie ich von "knapp Oktave" und ensprechend begrenzter Binnenbeweglichkeit zu einem halbwegs zufriedenstellenden Zwischenergebnis gekommen bin.

Der KL meiner Freundin hat geraten mehrmals am Tag (am Ende vom Üben) zu dehnen und drauf zu achten, dass dabei nix wehtut. Sie sollte beim dehnen machen was ihr vom Fingergefühl richtig vorkam. Ihr Orthopäde hat gesagt, solange nix wehtut kann auch nix passieren.
 
Wenn etwas wehtut, springt oft sogar der "Streckreflex" an, was erst recht zu Zerrungen (oder wenigstens Mikroläsionen) führen kann. Ich bin da einfach sehr vorsichtig.
 
Hi rolf,

Ja. Aber das ist hier nicht der Punkt. Eine Übung, die für Rastaman gedacht ist, ist nicht geeignet für alle Forumsleser. Leider kenne ich es so, dass Klavierspieler ganz gerne alles Mögliche ausprobieren, was man im Netz finden kann, ohne beurteilen zu können, ob die Übungen für sie passen. Themen wie Triller, weite Griffe sind besonders anfällig.

Was kann denn bei Trillern passieren?
 

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