Für Elise

lieber Gomez,

können wir uns einigen, dass die Nächte in spanischen Gärten ebenso schön sind wie das Cembalokonzert? (ich mach mal in Klammern was ganz furchtbares: nicht nur, dass mir de Fallas spanische Nächte mehr gefallen als alle vier Rachmaninovkonzerte, ich halte die spanischen Nächte diesen auch musikalisch und pianistisch für etwas überlegen...)

Lieber Rolf,

darauf einige ich mich gerne mit Dir: Auf Rach1-4 verzichte ich jederzeit
zugunsten der "Nächte", und ein Vergleich der "Nächte" mit dem Cembalokonzert
ist problematisch, weil letzteres aus einer ganz anderen Schaffensphase stammt:
Es ist fast kammermusikalisch, von einer bewußt ruppigen Stimmführung geprägt,
die die Dissonanzen hervorhebt, statt sie zu glätten.

Aber kennst Du "Meister Pedros Puppenspiel"? Eine Diskussion darüber gehörte
eher in den Opern-Faden...

Herzliche Grüße,

Gomez
 
Pianopuppy, dass Du mein liebstes Klavierkonzert kennst, freut mich aufrichtig!!! Probier doch auch mal, Dich in die "Fantasia baetica" hineinzuhören.

Das wiederum freut mich sehr, tatsächlich handelt es sich dabei um eines meiner Lieblingsstücke! :)

Die Fantasía kannte ich noch nicht, aber nachdem mir das Konzert so gut gefällt, wird es dich sicher nicht wundern, dass ich auch von ihr sofort begeistert war. Wenn du noch eine Empfehlung für eine Aufnahme hast, brauche ich mich nicht durch das Netz zu wühlen. :p

LG, PP
 
Dein Zitat kam mir spanisch vor, aber - passend zu meiner Nichtexistenz:
Eher bin ich ein spanischer Edelmann und des Spanischen mächtig,
als daß "Für Elise" aus der Feder Ludwig van Beethovens stammt.

Noch schöner als das "Lied vom Irrlicht" oder die "Nächte in spanischen Gärten"
sind übrigens de Fallas Cembalokonzert, das er für Wanda Landowska geschrieben hat,
und seine Marionettenoper "Meister Pedros Puppenspiel".

Lieber Gómez,

(sieht mit Akzent gleich viel hübscher aus :D)

Die Elise bleibt wer sie ist - das kann man denn wohl von Gómez de Riquet, der ja niemals war, nicht behaupten! Aber nun rück' doch bitte endlich mit der Sprache raus, wer hat sie denn nun geschrieben?

"Meister Pedros Puppenspiel" und "El amor brujo" gefallen mir auch sehr. Das Cembalokonzert finde ich eher interessant als schön, liegt aber daran, dass es eben ein Cembalokonzert ist.

Die "7 canciones populares" kann man wohl erst dann richtig würdigen, wenn man die Texte mit einbezieht. Spanisch ist übrigens die (subjektiv) schönste und auch die (objektiv) leichteste der romanischen Sprachen, vielleicht sollte der Gómez doch noch spanisch lernen. ;)

LG, PP
 
Wieso? Es ist ja nun zum Glück kein Fussballforum :D:D

Er stört die Rhythmik, der Akzent. :rolleyes:

Gómez, Pérez, Sánchez, Márquez, Cádiz - alles Eigennamen, die auf der ersten Silbe betont werden, deswegen gehört da ein Akzent drauf.

Warum stört er die Rhythmik? Und was haben Ausspracheregeln mit Fussball zu tun? :confused:

LG, PP

PS: Mußte dir leider einen Grinser stehlen, um meiner Verwirrung Ausdruck zu verleihen!
 
Liebe PP,

die Datenlage ist eindeutig: Ludwig Nohl hat das angeblich bei einem Privateigentümer/
einer Privateigentümerin vorhandene Beethoven-Autograph nicht einsehen können
und wurde mit einer von fremder Hand stammenden handschriftlichen Kopie abgespeist,
die bis heute als Druckvorlage aller Veröffentlichungen dient (Urtext oder nicht).
Das angeblich vorhandene LvB-Autograph wurde bisher nicht einmal der Forschung zugänglich gemacht.

Eine schlechte Ausgangsposition: Die Öffentlichkeitsscheu eines anonym bleibenden Sammlers
ist die Standardausrede aller erfolgreichen Fälscher (vergleiche Remo Giazzotto in Sachen Albinoni!).

Für LvB's Autorschaft spricht die Tatsache, daß es in einem seiner Skizzenbücher
ein paar Krakeleien gibt, die Fragmenten aus dem "Für Elise/Für Therese"-Stück entsprechen,
ohne daß sich dort aber irgendein Sinnzusammenhang ergibt, geschweige denn ersichtlich wäre,
für welche Art von instrumentaler Realisierung diese Fragmente gedacht waren.

Mein Verdacht: Als gewitzter Kopf und kluger Fälscher hat sich Ludwig Nohl
ungenutzte Floskeln aus einem ihm zugänglichen Beethoven-Skizzenbuch zusammengeklaubt
und den Rest drumherumkomponiert. So würde ich es jedenfalls auch machen,
wenn der Fälschergeist mich in seinen Klauen hätte.

Enragierte Beethoven-Fanatiker wird diese Argumentation nicht überzeugen,
neutralere Geister werden sich von Gegenargumenten nicht überzeugen lassen:
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Bleibt das Stück selbst, das Millionen von Menschen zum Klavierspiel geführt hat -
unter Ludwig Nohls Namen veröffentlicht, wäre ihm das vermutlich nicht geglückt.

Herzliche Grüße von

Gómez de Riquét

(der auf die korrekte Aussprache seines Namens großen Wert legt.)
 
Iberia - nicht die Suite, die Halbinsel :) :) :)

Spanisch ist übrigens die (subjektiv) schönste und auch die (objektiv) leichteste der romanischen Sprachen, (...)

...die iberische Halbinsel ist ja wirklich schön, aber was ihre Sprache betrifft... ... erst keltoiberisch, dann regional gefärbtes Latein, dann eine babylonische Verwirrung, danach eine sehr angenehme Phase, dann kamen die bösen Mauren unter ihrem General Tarik, dann die Reconquista und heute schwätzen sie alle halt spanisch... ... ... aber die angenehme Phase war, als die spanischen Könige so hübsche Namen wie Leovigild, Hermenegild, Rekkared, Reccesuinth, Suinthila, Roderich hatten :D :D :D
 
Allen Ernstes Gómez?
Schade. Das andere hätte mir besser gefallen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...die iberische Halbinsel ist ja wirklich schön, aber was ihre Sprache betrifft... ... erst keltoiberisch, dann regional gefärbtes Latein, dann eine babylonische Verwirrung, danach eine sehr angenehme Phase, dann kamen die bösen Mauren unter ihrem General Tarik, dann die Reconquista und heute schwätzen sie alle halt spanisch... ... ... aber die angenehme Phase war, als die spanischen Könige so hübsche Namen wie Leovigild, Hermenegild, Rekkared, Reccesuinth, Suinthila, Roderich hatten :D

Nicht zu vergessen, der spanische Nationalheld Ruy (Roderich) Díaz de Vivar alias El Cid, und später die Habsburger, die ja in Spanien "de Austria" heissen, Germanismen aus der Militärsprache der bösen "visigodos" wie yelmo = Helm. Den schönsten Germanismus findet man aber im Katalanischen blau = blau. Dafür haben wir Österreicher uns abgeleitet von amarillo = gelb die Marillen geholt. Aber im grossen und ganzen gesehen, ist das Spanische einfach eine gelungene Mischung! Und wage nicht zu widersprechen! :D:D

PS: Habe dir gnädigerweise einen Grinser gelassen. Grins!
 

Gómez de Riquét

(der auf die korrekte Aussprache seines Namens großen Wert legt.)

Ach Gómez, du hast es dir wirklich nicht leicht gemacht, mit deinem Nick, denn der de Riquet scheint mir doch eher ein Franzos' so ganz ohne accent zu sein. :D

Bitte verzeih mir noch diese letzte Bemerkung zu diesem ehrwürdigen Namen, aber er hat doch wahrlich etwas Aufmerksamkeit verdient! ;)

Danke für deine erhellenden Worte zur Elise!

@Nuri: Nimm's nicht tragisch, du kannst dir ja die innere Klangvorstellung des Gomez bewahren :wink:

LG, PP
 
(...)Militärsprache der bösen "visigodos" wie yelmo = Helm.
:D :D
...noch böser die vielen Verdächtigungen, woher der Name Andalucia käme:
von den Vandalen: (v)andalusia...
arabisch für Atlantis [sic] :D
von gotisch *landa-hlauts, rückübersetzt von lat. sors gothica
von einem nirgends aufgezeichneten (also angenommenen) altiberischen Namen der insel Teneriffa [sic]

Aber im grossen und ganzen gesehen, ist das Spanische einfach eine gelungene Mischung! Und wage nicht zu widersprechen!
...ach die hehren, edlen und stolzen Ahnen der Toreros, Paellaköche und Flamencotänzerinnen... erst altiberisch/keltoiberisch, dann provinziallatein, dann gotisch dominiert (paar Gotizismen), dann arabisch, und heute eben spanisch - - - da lob ich mir doch die grimmen Wikinger, die immer bei ihrer Sprache blieben :mrgreen:

Ole!!
 

Tragisch???
Aber nein. Keineswegs.

Es kommt bekanntlich häufig vor, dass der Urtext bedeutend besser klingt als eine spätere Bearbeitung.:rolleyes:

(Hoffe nur, Gomez (sic) nimmt mir das nicht tragisch.:lol:)

du kannst dir ja die innere Klangvorstellung des Gomez bewahren :wink:

Kennte ich sie, so bewahrte ich sie. Definitiv. :D

Liebe Grüße,
Nuri
 
...noch böser die vielen Verdächtigungen, woher der Name Andalucia käme:
von den Vandalen: (v)andalusia...
arabisch für Atlantis [sic]
von gotisch *landa-hlauts, rückübersetzt von lat. sors gothica
von einem nirgends aufgezeichneten (also angenommenen) altiberischen Namen der insel Teneriffa [sic]

Sag einmal, Rolf, hast du einen Toponoymie- und Ethymologiechip eingebaut oder schummelst?

...ach die hehren, edlen und stolzen Ahnen der Toreros, Paellaköche und Flamencotänzerinnen... erst altiberisch/keltoiberisch, dann provinziallatein, dann gotisch dominiert (paar Gotizismen), dann arabisch, und heute eben spanisch

Wobei es das Spanische als solches in Spanien ja nicht einmal gibt, die Toreros waren wohl überall vertreten, aber die Paella gehört den Katalanen und Mallorquís. Die Arabismen findest du auch im Deutschen ebenso wie das Provinziallatein und dann noch das Kirchenlatein und Anglizismen, die dir wahrscheinlich gar nicht behagen.:p

- da lob ich mir doch die grimmen Wikinger, die immer bei ihrer Sprache blieben :mrgreen:

Wer versteht denn heute noch althochdeutsch oder mittelhochdeutsch - das kastillische blieb kastillisch.


Schreibt man mit Akzent, olé oder "en français" au lait, wie man's gerade braucht.:p

Und eines ist gewiss, ohne den Flamenco und den cante jondo gäbe es die wunderschönen "Noches en los jardines de España" nicht. :D

LG, PP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
olé oder "en français" au lait, wie man's gerade braucht.:p
!!!!!!!
:D :D :D

was die Goten und die Vökerwanderungszeit betrifft: da hab ich stapelweise Bücher drüber gelesen - bissle was ist hängen geblieben (igitt, die Sueben hausten auch eine Weile auf der iberischen Halbinsel)
(kleine Schikane: alt- und mittelhochdeutsch war den Wikingern nur via Dolmetsch vermittelbar)

herzliche Grüße,
Rolf

und olé: Albeniz "Asturias"!!!!
 
was die Goten in Spanien betrifft:
im Gegensatz zu den "Ostgoten" (ostrogoti) in Italien sollen die "Westgoten" (visigoti) in Spanien recht bald ihre Spreche zu Gunsten des Spätlatein aufgegeben haben, insofern wundert es, dass das heutige Spanisch ein paar gotische Lehnwörter enthält - erstaunlicherweise aber blieb der gotische Militäradel aber doch dabei, gotische Namen zu verwenden; und nicht minder erstaunlich ist, dass sich einiger spanischer Hochadel gerne genealogisch auf die Könige der Goten bezieht.
archäologisch erstaunlich ist, dass die als gotisch bestimmbaren Gräber (gotische Tracht) nicht unbedingt mit den gotischen Zentren der Schriftquellen übereinstimmen.
...so Zeugs les ich gern :D :D
 
was die Goten in Spanien betrifft:
im Gegensatz zu den "Ostgoten" (ostrogoti) in Italien sollen die "Westgoten" (visigoti) in Spanien recht bald ihre Spreche zu Gunsten des Spätlatein aufgegeben haben, insofern wundert es, dass das heutige Spanisch ein paar gotische Lehnwörter enthält - erstaunlicherweise aber blieb der gotische Militäradel aber doch dabei, gotische Namen zu verwenden; und nicht minder erstaunlich ist, dass sich einiger spanischer Hochadel gerne genealogisch auf die Könige der Goten bezieht.
archäologisch erstaunlich ist, dass die als gotisch bestimmbaren Gräber (gotische Tracht) nicht unbedingt mit den gotischen Zentren der Schriftquellen übereinstimmen.
...so Zeugs les ich gern :D :D

Ja man merkt's und es ist ein Vergnügen deine Beiträge zu lesen, obwohl ich mir wohl doch lieber Literatur zu den Wikingern einverleiben sollte. ;)

Die Asturias habe ich mir heute auch schon gegönnt, kommt bei meiner Aufnahme direkt nach den Noches...:D

LG, PP
 
obwohl ich mir wohl doch lieber Literatur zu den Wikingern einverleiben sollte. ;)
...uhh... lieber nicht... die waren grimmig und böse :D :D

Die Asturias habe ich mir heute auch schon gegönnt
mag ich auch sehr gern, und der Mittelteil hat einen wunderschönen mittelalterlich-hispanoarabisch gefärbten Legendentonfall (die Verzierungen sind mus. Orientalismen) - ein wunderschönes Genrebild!!

herzliche Grüße,
Rolf

p.s. es soll in Spanien auch ein paar Ortsnamen geben, welche gotischer Herkunft sein sollen oder können
 

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