Marlene
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Guten Morgen!
meine morgendlichen Fingerübungen liefen recht gut und wenn es nachher mit dem Haydn ebenso gehen würde... Mal sehen.
Es gibt einige die mir sagen ich würde zu viel denken. Daran arbeite ich auch.
Ich kann das Stück summen, ich könnte es aber nicht auf Notenpapier notieren. Auswendig spielen würde wohl gehen, ich habe es aber bei diesem Stück noch nicht versucht. Was im Zitat steht bekomme ich nicht auf die Reihe. Das würde dann – wenn ich es richtig verstehe – bedeuten, dass ich es nicht spielen kann weil ich es musikalisch nicht verinnerlicht, nicht verstanden habe?!
Uuuh, die mag ich überhaupt nicht. So etwas in der Art war vor drei Wochen oder so an der Reihe wo ich mittendrin Teile vom Haydn spielen sollte. Ich habe wie ein Ochs vor’m Berg gestanden und aus dem Zusammenhang gerissen auf Anhieb erstmal große Probleme gehabt auch nur z.B. zwei Takte des Stückes zu spielen.
Am 11.08. sind es zwei Jahre.
Klar habe ich es angesprochen. Er kennt meinen Frust und er versucht dann mich zu beruhigen und mir zu vermitteln, dass die Menschen halt unterschiedlich sind und der eine oder andere halt länger braucht. Aber ich empfinde seine sicherlich angebrachten Erklärungen so, als würde er mir etwas verschweigen um mich nicht zusätzlich zu frustrieren. Vielleicht mit etwas wie diesem: „Sie hätten sich besser eine Blockflöte gekauft, Klavier ist nicht ihr Instrument“. Aber diese Vermutung liegt wohl auch daran, dass ich leicht Dinge falsch interpretiere.
Ja, Sesam, Du konntest mir einen Anstoß geben. Die anderen ebenfalls.
Michael, gestern Abend kam mir der Gedanke, dass Du genau das denken könntest. Du hast nichts falsch gemacht. Denn Du erfreust Dich am Klavier spielen und das ist gut so denn ich kann mir vorstellen wie befriedigend es für Dich ist schon Schumann spielen zu können. Das Problem liegt eindeutig bei mir!
Unsere Gesetze sehen für Kindesmisshandlung drakonische Strafen vor. Aber nur für jene, die man sehen kann. Emotionalen und psychischen Missbrauch kann man ja nicht sehen und somit nicht ahnden. Ich selber sehe ihn erst seit etwa einem Jahr klar vor mir und bearbeite das Problem. Meine Eltern hätten die Höchststrafe verdient für die „Fehlprogrammierung meiner Software“.
Eure Antworten haben mich gestern Abend noch lange beschäftigt und ich habe mal eine Art Inventur gemacht: Pro und Contra. Das Resultat ist, dass ich erst durch das Klavier spielen, durch die Vorgänge im Unterricht, durch meine anfangs gewaltige Wut über meine Fehler (aus Wut ist zum Glück Frust geworden und der wird sicherlich auch immer weniger werden) erkannt habe, dass mit mir etwas grundlegendes schief läuft. Meine Messlatte hing viel zu hoch (weil ich nur beachtet wurde, wenn ich „funktioniert“ habe). Sie hängt schon tiefer aber offensichtlich noch immer zu hoch. Ich arbeite weiter daran und mein Klavierlehrer hilft mir auch dabei immer geduldiger zu werden – und demütiger. Demut ist ein guter Ratgeber, wie ich festgestellt habe. Also sollte ich es so sehen: Wenn ich auch derzeit völlig frustriert bin über das Klavier spielen so hat mir erst dieses dazu verholfen eine wichtige Erkenntnis zu erlangen die mein Leben völlig umkrempelt - und bereichert.
Es beruhigt mich zu lesen, dass auch Ihr die eine oder andere „Durststrecke“ am Klavier durchleidet und ich danke Euch für Eure bisherigen Antworten und Denkanstöße.
Liebe Grüße
Marlene
meine morgendlichen Fingerübungen liefen recht gut und wenn es nachher mit dem Haydn ebenso gehen würde... Mal sehen.
Denke nicht so lange drüber nach.
Es gibt einige die mir sagen ich würde zu viel denken. Daran arbeite ich auch.
Aber auf den Kopf zu gefragt, wo welche Stimme wie verläuft, welche Harmonie wohin strebt, welche Phrase wo beginnt und endet, welcher dynamische Verlauf wie begründet ist etc., etc.
Ich kann das Stück summen, ich könnte es aber nicht auf Notenpapier notieren. Auswendig spielen würde wohl gehen, ich habe es aber bei diesem Stück noch nicht versucht. Was im Zitat steht bekomme ich nicht auf die Reihe. Das würde dann – wenn ich es richtig verstehe – bedeuten, dass ich es nicht spielen kann weil ich es musikalisch nicht verinnerlicht, nicht verstanden habe?!
Ich "liebe" diese Momente im Unterricht, wenn es heißt: so jetzt spiel doch mal nur diese zwei Linien.
Uuuh, die mag ich überhaupt nicht. So etwas in der Art war vor drei Wochen oder so an der Reihe wo ich mittendrin Teile vom Haydn spielen sollte. Ich habe wie ein Ochs vor’m Berg gestanden und aus dem Zusammenhang gerissen auf Anhieb erstmal große Probleme gehabt auch nur z.B. zwei Takte des Stückes zu spielen.
wie lange du schon spielst
Am 11.08. sind es zwei Jahre.
Hast Du Deine(n) KL nicht auf Dein Problemen angesprochen?
Klar habe ich es angesprochen. Er kennt meinen Frust und er versucht dann mich zu beruhigen und mir zu vermitteln, dass die Menschen halt unterschiedlich sind und der eine oder andere halt länger braucht. Aber ich empfinde seine sicherlich angebrachten Erklärungen so, als würde er mir etwas verschweigen um mich nicht zusätzlich zu frustrieren. Vielleicht mit etwas wie diesem: „Sie hätten sich besser eine Blockflöte gekauft, Klavier ist nicht ihr Instrument“. Aber diese Vermutung liegt wohl auch daran, dass ich leicht Dinge falsch interpretiere.
Ja, Sesam, Du konntest mir einen Anstoß geben. Die anderen ebenfalls.
Michael, gestern Abend kam mir der Gedanke, dass Du genau das denken könntest. Du hast nichts falsch gemacht. Denn Du erfreust Dich am Klavier spielen und das ist gut so denn ich kann mir vorstellen wie befriedigend es für Dich ist schon Schumann spielen zu können. Das Problem liegt eindeutig bei mir!
Unsere Gesetze sehen für Kindesmisshandlung drakonische Strafen vor. Aber nur für jene, die man sehen kann. Emotionalen und psychischen Missbrauch kann man ja nicht sehen und somit nicht ahnden. Ich selber sehe ihn erst seit etwa einem Jahr klar vor mir und bearbeite das Problem. Meine Eltern hätten die Höchststrafe verdient für die „Fehlprogrammierung meiner Software“.
Eure Antworten haben mich gestern Abend noch lange beschäftigt und ich habe mal eine Art Inventur gemacht: Pro und Contra. Das Resultat ist, dass ich erst durch das Klavier spielen, durch die Vorgänge im Unterricht, durch meine anfangs gewaltige Wut über meine Fehler (aus Wut ist zum Glück Frust geworden und der wird sicherlich auch immer weniger werden) erkannt habe, dass mit mir etwas grundlegendes schief läuft. Meine Messlatte hing viel zu hoch (weil ich nur beachtet wurde, wenn ich „funktioniert“ habe). Sie hängt schon tiefer aber offensichtlich noch immer zu hoch. Ich arbeite weiter daran und mein Klavierlehrer hilft mir auch dabei immer geduldiger zu werden – und demütiger. Demut ist ein guter Ratgeber, wie ich festgestellt habe. Also sollte ich es so sehen: Wenn ich auch derzeit völlig frustriert bin über das Klavier spielen so hat mir erst dieses dazu verholfen eine wichtige Erkenntnis zu erlangen die mein Leben völlig umkrempelt - und bereichert.
Es beruhigt mich zu lesen, dass auch Ihr die eine oder andere „Durststrecke“ am Klavier durchleidet und ich danke Euch für Eure bisherigen Antworten und Denkanstöße.
Liebe Grüße
Marlene
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