"gespreizt" werden muss in dieser Etüde gar nichts ("spreizen" ist grundfalsch!)
2 kleine Überlegungen, um zu helfen, dass vielleicht die bequemste Bewegungsweise gefunden wird:
1. c-g-c-e mit 1-2-4-5 wirkt auf alle zuerst wie "buhu ein riesiger Dezimenakkord"
und instinktiv wird versucht, den irgendwie zu spannen, zu spreizen, zu greifen. @Alter Tastendrücker hat schon schön geklärt, dass die einzelnen Intervalle für sich genommen gar nicht problematisch sind - das wird aber gerne übersehen, sowie man zu früh versucht, über 2-3 Oktaven hoch zu laufen.
deswegen ein kleines Experiment:
c-g-c-e-c-g-c-e usw, aber:
rot linker Zeigefinger!!!!
also erstmal 2-2-4-5-2-2-4-5 und sich das genau anschauen:
irgendwie ist die rechte Hand der linken im Weg, sowie die linke zum zweiten c will (!!!)
- was könnte man da tun?
richtig: die r.H./rechter Unterarm könnte sich bissel so "drehen/kippen", dass der Daumen nach oben kommt und der linken Hand Platz macht
=> wenn man das erkannt hat (und das ist nicht schwer!) wird klar, dass man a la Liszts Wagenradmetapher die "Wippfähigkeit" ("Armrollung", "Rotation" - mir genügt "schaukeln") einsetzen kann, um die Finger ganz natürlich auf ihre Tasten fallen zu lassen.
(daraus ergibt sich eine Wellenbewegung, sowie man rechts allein 1-2-4-5-1-2-4-5 usw spielt: flache Hand bei 1, Seitwärtsbewegung zu 2, Daumen entspannen*) (!!), Handgelenkt leicht aufwärts zu 4 UND Richtung 5 "schaukeln/kippen", 5 spielt und der Daumen fällt von allein auf sein nächstes c -- und so aufwärts immer weiter)
((natürlich minimieren sich die wellenartigen Schaukelbewegungen, aber zum einüben schadet es nicht, sie zu übertreiben beim langsam spielen))
2. weg von der Mißidee "spreizen / Spreizung"
1 hält ein c - 2 tippt dann d-d-d-e-e-e-f-f-f-g-g-g(-a-a-a)
igitt, eine "Fesselübung"?
ja, was lästiges, wenn man´s falsch macht - wenn es aber richtig gemacht wird, dann wird was klar:
a) falsch: (machen die meisten das zunächst) der Zeigefinger wird mehr und mehr gespreizt/gestreckt, die Hand dreht sich nach rechts, je höher die Töne werden - zack der blöde Fehler: der Arm wird nicht seitwärts bewegt
b) wechselt der Zeigefinger vom d zum e, MUSS der komplette (!) Arm ein Stückchen nach rechts, vom e zum f wieder usw - der schlappe entspannte Daumen wird passiv gedehnt (er klebt in seiner Taste, der Arm geht weiter, tja, da wird er dann - ohne Mühe, ohne Anspannung - "lang gezogen")
Damit @chopinfan könntest du dich ein wenig befassen - sehr langsam, elastisch, entspannt/schlapp
evtl ein andermal bissel was zum (leichteren) runterlaufen und zu alternativen Fingersätzen
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*) ganz wichtig: der bleibt nicht "abgespreizt" bei seinem ersten c, sondern schon während der Zeigefinger spielt "fällt" er entspannt in seine natürliche Position - wegen der Entspannung!