Seit 50 Jahren haben wahrscheinlich 90% aller Neubauten Fußbodenheizung , auch Musikschulen und Hochschulen sind damit ausgestattet .
Wir haben tausende Kunden mit Fußbodenheizung und kaum einer davon hat einen DamppChaser .
In den meisten Fällen verursacht nicht die Fußbodenheizung irgendwelche Probleme sondern qualitativ schlechte und/oder ganz alte Klaviere.
Ich sehe das komplett anders. Man kann sehr wohl Klaviere und Flügel mit trockener Heizungsluft ruinieren, und die kommt nicht selten von Fußbodenheizungen, die wie ein Fön von unten wirken. Daß sowas auch mit normaler Heizungsluft geht, ist klar, aber da kann man eher mal Luftbefeuchter / Wasserbehälter dranhängen.
Erstens habe ich am eigenen , ersten Blüthner 2013 die Erfahrung gemacht, daß er mir in einem Winter durchgetrocknet ist. Es war ein Modell 6, was ich ohne größeren Aufwand zu betreiben, teilüberholt habe, also HKs abziehen, Doppelrepetitions-Mechanik komplett einstellen, intonieren. Nach dem Winter war alles wieder verstellt, die Wirbel locker , Hammernußschrauben locker, Chöre verstellt, musste für den Verkauf des alten Flügels quasi alles nochmal machen. Und die Galerie hatte eben Fußbodenheizung. In meinem Falle war der Schaden gering, da es ohnehin ein überholungsbedürftiges Instrument war mit bereits Rissen im Resoboden, und ich noch einen akzeptablen Preis dafür bekam. Nach dieser Erfahrung hat der Galeriebetreiber in seinen Yamaha C1, der statt dem Blüthner dann hinkam, ein Dampp Chaser von mir einbauen lassen. Weiterhin wurden bei Baumgärtel Spezialmatten bestellt, die hochsteigende Warmluft am Boden verhindert hat. So hatte der nagelneue C1 seine Überlebenschance.
Weiterhin kenne ich eine Schauspielschule in Berlin, die überall Fußbodenheizung haben, und alle Klaviere sind grauselig verstimmt, die Wirbel sitzen locker drin. Auch im Rudolf-Steiner-Haus im Keller steht ein Bechstein Flügel, da kannste nach der Heizperiode die Wirbel fast schon mit den Fingern drehen. Im Sommer sitzen die Wirbel dann wieder fester drin. Da ich dort alle 3 Monate stimme, weiß ich das so genau. Daß Du als Klavierbaumeister offenbar nicht spürst mit dem Stimmhammer, ob der Stimmstock zu trocken ist, wundert mich allerdings.
@ Tastenscherge
Das stimmt allerdings. Die älteren meiner Meyne - Stangen sind schon mit schwarzem Schimmel überzogen. Nunja, mich hats nie gestört, aber geil geht anders.