So eindringlich für diese Stücke die Fürsprache ihrer Kürze, so nötig ist
andrerseits solche Fürsprache eben für diese Kürze.
Man bedenke, welche Enthaltsamkeit dazu gehört, sich so kurz zu fassen.
Jeder Blick läßt sich zu einem Gedicht, jeder Seufzer zu einem Roman
ausdehnen. Aber: einen Roman durch eine einzige Geste, ein Glück
durch ein einziges Aufatmen auszudrücken: solche Konzentration findet
sich nur, wo Wehleidigkeit in entsprechendem Maße fehlt.
Diese Stücke wird nur verstehen, wer dem Glauben angehört, daß sich
durch Töne etwas nur durch Töne Sagbares ausdrücken läßt.
Einer Kritik halten sie sowenig stand wie dieser und wie jeder Glaube.
Kann der Glaube Berge versetzen, so kann dafür der Unglaube sie nicht
vorhanden sein lassen. Gegen solche Ohnmacht ist der Glaube ohnmächtig.
Weiß der Spieler nun, wie er diese Stücke spielen, der Zuhörer, wie er sie
annehmen soll; Können gläubige Spieler und Zuhörer verfehlen, sich
einander hinzugeben?
Was aber soll man mit den Heiden anfangen? Feuer und Schwert können
sie zur Ruhe verhalten; in Bann zu halten aber sind nur Gläubige.
Möge ihnen diese Stille klingen!