Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Der zeitliche Abstand lässt auf ein zyklisches Werk der Gegenwart mit Bezug auf ein spätbarockes Vorbild schließen.

Ja! Direktes Vorbild für das gesuchte Werk war allerdings ein anderer Zyklus aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Dieser beruft sich wiederum auf ein barockes Vorbild – und zwar desselben Komponisten, der auch im gesuchten 12. Stück parodiert wird.

Das neue Stück könnte Moritz Eggerts "Hämmerklavier" entstammen, in dem die ganze Tradition der Klavierliteratur irgendwo präsent ist

Nein, Hämmerklavier ist nicht gemeint. Die Uraufführung des gesuchten Werkes fand im selben Jahr statt, in dem Moritz Eggert geboren wurde.

LG, Mick
 
Ich tippe auf Schtschedrin, 25 Präludien für Klavier op. 50. Mit dem Uraufführungsdatum bin ich mir nicht so sicher, aber Nr. 12 (Toccatina Collage) parodiert die Invention Nr 8 von J.S. Bach.
 
Ich tippe auf Schtschedrin, 25 Präludien für Klavier op. 50. Mit dem Uraufführungsdatum bin ich mir nicht so sicher, aber Nr. 12 (Toccatina Collage) parodiert die Invention Nr 8 von J.S. Bach.

Richtig! Und mit der Uraufführung hast Du Recht – ich habe aus meiner CD die falsche Zeile abgetippt; richtig ist 1972. Etwa 250 Jahre früher schrieb Bach seine Inventionen

Schtschedrin war so begeistert, als er Schostakowitschs Präludien und Fugen hörte, dass er selbst etwas Ähnliches schaffen wollte. So entstanden im Laufe der Jahre etliche Werke, die in Anlehnung an Schostakowitsch barocke, polyphone Formen aufgriffen. Dazu gehören u.a. 2 Bände mit Präludien und Fugen und die 25 Präludien op. 50.

Hier ist eine Aufnahme einiger Stücke aus dem Zyklus (das letzte Stück im Video ist das Gesuchte):



Damit ist @Rondo an der Reihe und darf ein neues Rätsel stellen!

LG, Mick
 
Ich tippe auf Schtschedrin, 25 Präludien für Klavier op. 50. Mit dem Uraufführungsdatum bin ich mir nicht so sicher, aber Nr. 12 (Toccatina Collage) parodiert die Invention Nr 8 von J.S. Bach.
Es gibt aber auch die etwas älteren (1964 statt 1972) 24 Präludien und Fugen von Rodion Schtschedrin, die an jene von Schostakowitsch anknüpfen. Letztere kenne ich, erstere allerdings nicht.

Edit: Das Uraufführungsjahr 1965 (Geburtsjahr von Moritz Eggert) hätte beim vorausgegangenen Opus sogar passen können. So kann's gehen, wenn man sich auf eine bestimmte Jahreszahl festlegt...

LG von Rheinkultur
 
Gesucht ist ein Variationswerk für Klavier solo über eine Opernarie. Die Arie wird in der Oper für einen prominenten Inhaftierten gesungen. Wer ist der Gefangene, wie lautet der Textanfang der Arie und wer hat die Variationen komponiert?
 
Ich tipp mal wieder mit: Florestan, "Gott! Welch Dunkel hier", Daniel Abrams
 
Au mei, die wird ja nicht FÜR den Gefangenen, sondern VOM Gefangenen gesungen :-(
 
Also die Leonore-Arie? Obwohl die sich als Variationen-Thema so gar nicht eignet ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, der Gefangene ist nicht Florestan. Prominent ist der Gefangene nicht durch die Oper, sondern als historische Persönlichkeit. Die Arie (naja, vielleicht korrekter "Weise" oder "Romanze") wird in der Oper von einem Mann gesungen.
 
Ein berühmter Gefangener war Richard Löwenherz. Beethoven hat 8 Variationen in C-Dur über die Romanze "Mich brennt ein heißes Fieber" aus der gleichnamigen Oper von Grétry komponiert. Da ich aber die Oper nicht kenne ist dies nur ein Tipp ins Blaue.
 

Und das ist natürlich völlig richtig. Ich kenne die vollständige Oper auch nicht, aber eine Kostprobe von "Une fievre brulante", durch das sich der Minnesänger Blondel dem gefangenen Richard Löwenherz zu erkennen gibt, findet sich auf youtube:



Und hier die Variationen von Beethoven:



Damit ist @pianochris66 mit dem nächsten Rätsel dran!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Dann quäle ich die Rätselfreundinnen und -freunde mal wieder mit einer Jazzfrage;-).

Gesucht wird eine Klavierkomposition von einem der ganz großen Komponisten des Jazz, der auch als Pianist seinen unverkennbaren Stil hatte. Das Stück ist seinem damals 2-jährigen Sohn gewidmet, dessen Spitzname im Titel vorkommt. Dieser Spitzname bezieht sich auf ein berühmtes Cartoon von Walt Disney über ein Schleppboot, weil der Sprössling noch bevor er anfing zu sprechen so pfeifen konnte wie der Schlepper. Der Sohn erhielt die gleichen ungewöhnlichen Vornamen wie sein Vater und wurde selbst ein bekannter Musiker. Die Ersteinspielung des Titels erfolgte als Klaviertrio, es gibt auch auch einige schöne Aufnahmen des Komponisten am Klavier ohne musikalische Begleiter.

Wie heißen Komponist/Sohn und der Titel der Komposition, Zusatzpunkt für die Verlinkung des Cartoons;-).

Liebe Grüße
Christian
 
Hallo Christian,

von Quälen kann bei Jazz keine Rede sein...
Ich tippe auf "Little Rootie Tootie" (1952) von Thelonious Monk. Bezieht sich der Spitzname auf Steamboat Willie von Walt Disney?

Grüße, Gaston
 
Hallo Gaston,

dass die Lösung so schnell erfolgt hätte ich jetzt nicht gedacht:super:.

Thelonious Sphere Monk Junior ist ja heute eine bekannte Nummer im Bereich Funk und Soul, er hat aber auch einige schöne Jazzaufnahmen als Leader und Schlagzeuger gemacht.

Hier die Erstaufnahme als Trio:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=itWale01TQI#t=0

Und hier eine der späteren Soloaufnahmen in der man das typische Stride-Spiel von Monk erleben kann :
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=cDUKWCZD5Qs#t=0
Der Zusatzpunkt kann leider nicht vergeben werden;-). Der Spitzname bezieht sich nicht auf den berühmten Steamboat Willie von 1928 -mit dem ersten Auftritt von Mickey Mouse in einem Tonfilm- sondern auf eine Episode mit dem Titel "Little Toot the Tugboat" aus dem Film Melody Time von 1948:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=TF3rsvYaZ9w#t=3

@Gaston : Dann sind wir mal gespannt, ob es von Dir wieder ein lautmalerisches Rhythmus-Rätsel geben wird:-D.

Liebe Grüße
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Um den Rhythmus zu präzisieren:
Zwischen zwei Konsonanten ist die halbe Zeitspanne, die ein ausgeschriebener Vokal einnimmt. Ein kurzer Schwa passt da ziemlich gut. Der Aussschnitt hat übrigens keinen Auftakt.
 
Das ist aber ne harte Nuss... Damit mal wieder Leben rein kommt geb ich mal nen Tip ab: Scherzo in B, Schubert, D593/1

Grüßla KrautundRueben
 
Gute Idee, war aber nicht gemeint und passt nicht ganz zur Notation, oder?

Das gesuchte Stück ist fast nur halb so alt. Es verwendet ziemlich direkt Elemente aus einem Jazz-Vorläufer-Stil. Dies und ein an anderer Stelle raffiniert eingesetztes Zitat aus der Romantik machen den Reiz und die Popularität des Stücks aus.
Ich habe versucht, die Synkopen des Hauptthemas zu "beschreiben": Die Buchstaben "p" sind alle stets am Taktanfang. Ok, es gibt noch weitere Taktanfänge ohne "p", aber nur an den Phrasenenden. Ein Vokal hat immer die gleiche Dauer, ein Achtel. Die Sechzehntel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Konsonanten habe ich bereits beschrieben.
Hilft das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann ist es Golliwoggs Cakewalk von Debussy :-D:-D:-D

Gruße KrautundRueben
 

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