Ein alternatives Notensystem

Hat es zukunftspotenzial?

  • Ja

  • Unsicher

  • Nein


Das Ergebnis kann erst nach Abgabe einer Stimme betrachtet werden.
Schon seltsam.
Immer wieder kommt einer um die Ecke und meint, es bräuchte ein "besseres" Notensystem und erfindet dann auch gleich eins.
Da ist schon fast eigenartig, dass nicht ständig irgendwelche Amateure das Alphabet und das Lesen & Schreiben an sich in Frage stellen.

Schon möglich, dass das bekannte Notensystem da und dort seine Fallstricke hat.
Bis jetzt hats aber noch jeder, der sich ernsthaft mit Musik befasst hat, geschafft, es zu lernen.
Einen besonders hohen IQ brauchts dafür nicht.
Aber Faulheit wird halt bestraft.

Dann wird im Video immer wieder dieser Schmarrn von "es gibt kein System dahinter" erzählt.
Doch, gibts.
Musst es halt verstehen.

Auch lustig dieses fast mantraartige "man muss keine Noten mehr lernen".
Ich sehe in diesem Video eine ganze Menge Noten.
Halt andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit kann man sich dann allerdings nicht in der 'Sprache der Musik' mit anderen austauschen, was ja eigentlich der Sinn des ganzen ist. Und so schwer ist das Notensystem nun auch wirklich nicht, man muss sich halt wie bei jeder Sprache einarbeiten. Selbst 'Tabs' bei Gitarre haben da einen gewissen Nerv-Faktor, wenn es auch etabliert ist und damit die Funktion der Kommunikation erfüllt. Falls du also nicht zufällig eine Lösung für eine größere Gruppe gefunden hast, die dein System besser oder praktischer finden als Noten, wird es wohl eine absolute Nische bleiben. Oh, und dein System muss man ja auch erstmal lernen, warum dann nicht gleich das 'richtige'?
 
Ich stimme dir ja großteils zu, aber das hier:
Bis jetzt hats aber noch jeder, der sich ernsthaft mit Musik befasst hat, geschafft, es zu lernen.
ist einfach kein Argument.

"Bisher hat noch jeder Bauer, der sich ernsthaft mit Aussaat beschäftigt, geschafft, mit dem Ochsenpflug sein Feld zu pflügen" ist ja auch kein Argument gegen Traktoren.

@rolf Ja, es gäbe mit einem Buchstaben weniger dann weniger Spielereien mit Worten. Aber du willst dich ja offenbar eh nur lustig machen, daher erspare ich mir eine längere Antwort.
 
Nun gut, der Vergleich hinkt nun mal wieder.
Traktoren sind vermutlich unbestritten ein Fortschritt gegenüber dem Ochsenpflug.
Wo erkennst du hier Fortschritt?

Die beste Idee ist gerade noch, dass ein Ton immer die gleiche Position im System hat, halt um die jeweilige Oktave verschoben.
Alles andere ist bei genauerem Hinsehen ein Krampf, begonnen damit, dass jede Oktave ein eigenes System bestehend aus drei Notenlinien hat.
Braucht viel mehr Platz, möchte das gerne mal bei einem Orchesterwerk sehen.
Lässt man das bleiben und kombiniert die Grundidee mit dem bekannten System mit Schlüsseln und 'zweihändigen Systemen' (jetzt mal nur fürs Klavier gesprochen), braucht man deutlich mehr Hilfslinien, was dieses Notensystem auch nicht 'übersichtlicher' oder 'besser' macht.

Der Denkansatz ist einfach 'falsch', wie so oft bei Anfängern.
Er sagt ja im Video selbst, dass im bekannten System 'jede Note einzeln gelernt werden muss', was dem Anfänger so richtig erscheinen mag.
Eigentlich geht es aber viel mehr darum, 'Bilder und Zusammenhänge zu sehen', ähnlich dem Raushören von Intervallen beim Hörtraining.

Das ist beim Lesen lernen übrigens ähnlich: der Anfänger lernt erstmal alle einzelnen Buchstaben.
Mit zunehmendem Training sind dann ganze Zusammenhänge auf einen Blick erfassbar, man liest nicht mehr Buchstabe für Buchstabe und Wort für Wort, sondern 'scannt' den Text.
Das Ziel beim Notenlesen sollte sein, ein ähnliches 'Interpretationsniveau' zu erreichen.
Aber lernen und trainieren ist halt anstrengend.

Für 'einfache' Musik mag das vorgeschlagene System ausreichen.
Irgendwann kommt man aber an den Punkt, wo die Sache halt etwas komplexer wird.
Ob mit dem traditionellen oder dem vorgeschlagenen System spielt überhaupt keine Rolle.
Mit einer vollständigen Orchesterpartitur ist der Anfänger in beiden Systemen erstmal komplett überfordert.
 
Woher kommt eigentlich diese unglaublich grosse Angst und Verweigerungshaltung gegenüber dem Noten lernen?
Es ist doch ungemein praktisch, dass man sich ein Blatt Papier auf den Notenständer stellen und sich dann einfach aufs Wesentliche, nämlich das Üben, konzentrieren kann.
Alle anderen Ansätze (Videos aller Couleur, Apps, mühseliges Raushören etc.) sind dem meines Erachtens aus verschiedenen Gründen unterlegen.
 
In diesem vorgeschlagenen System nicht. Das war auch gar nicht mein Punkt. Der Punkt ist: Das Argument "bisher hat man es mit Methode X geschafft" ist keines gegen Änderungsvorschläge. Nie. Nicht hier, nicht anderswo.
Ein brauchbares Gegenargument ist: "Die vorgeschlagene Änderung ist schlechter als das Bestehende, weil ..."
Davon gibt es hier genug.
 
Das war ja auch nicht als Argument gegen Verbesserungen gedacht (wenns denn Verbesserungen sind), sondern als Motivation, das bestehende, bewährte System zu lernen.
Was du betreibst ist einfach Wortklauberei.
 
Die Tatsache, dass manche Leute keine Lust haben, jeden Gedankengang aufs Kleinste exakt auszuformulieren, um solch pedantischen Einwürfen wie deinem zu entgehen, mag dich vielleicht erschrecken.
 

Die Tatsache, dass manche Leute keine Lust haben, jeden Gedankengang aufs Kleinste exakt auszuformulieren, …
Vielleicht wäre aber genau das sinnvoll. Wer verbal Unsinn verzapft, wird auch in der Sache selbst nichts Vernünftiges auf die Beine stellen. Wer keine Ahnung von der Materie hat, ist gut beraten, sich erst einmal schlau zu machen, bevor er Profis die Welt erklärt.
 
Die Klagen über das ach so komplizierte und unverständliche Notensystem erinnern mich an die diversen Bestrebungen, die deutsche Rechtschreibung zu vereinfachen, z.B. durch Weglassen des Dehnungs-h und Dehnungs-e. Das Ergebnis ist dann eine Mißachtung der Klavirlererere (Klavierlehrer-Ehre).
 
Oder die Übersetzung von Kant in reines Deutsch, aus "Metaphysik" hat Deycke "Übersinnenlehre" gemacht.
 
Ich musste gerade an das Problem mit dem "umfahren" denken.

"Würdest du den Polizisten bitte umfahren?"
Je nach Aussprache wird daraus ein Aufruf zum Angriff auf einen Vollzugsbeamten oder eine Bitte, Selbigen zu verschonen.
 
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