Ich finde das Herumspielen mit alternativen Notationen ganz amüsant. Meist lernt man das bestehende schätzen.
Nun zum vorliegenden Versuch. Grundsätzlich ist die Idee von 5 auf drei Notenlinien zu gehen und jeweils das Bild jeder Stammnote in jeder Oktave anzugleichen nicht schlecht. Warum aber dann nicht die 3 Linien sinnvoller nutzen. Das einzig durch Gewohnheit und Konvention auf die erste untere Hilfslinie verbannte c ist in diesem Kontext sinnlos. Besser:
Unter der ersten Linie c, auf der ersten Linie d, zwischen der ersten und zweiten Linie e, .... über der dritten Linie h. Damit kommen wir ohne Hilfslinien aus.
Mit den Intervallen gibt es jetzt ein Problem: Terzen beispielsweise sind 'gleichnamig' (wie Quinten, Septimen und Nonen) also beide Notenköpfe sind auf der Linie oder beide zwischen den Linien. In diesem System aber ist die Terz h-d' ungleichnamig, d. h. H liegt in Deinem System auf der dritten Linie, d unter der ersten im nächsthöheren Systen. (In meiner Anordnung h über der dritten Linie und d auf der ersten) während die Terz f-a völlig normal wie im herkömmlichen System aussieht. Diese Diskontinuität, die ständig auftritt ist ein erhebliches Problem beim Lesen eines Stückes. So sieht etwa die Sekunde h-c wie eine Terz aus, während die anderen Sekunden normal aussehen! Ich stelle mir gerade den Anfangstriller der Terzen-Etüde op. 25,6 in Deinem System vor, das ist schon seltsam!
Sobald der Notentext etwas ausladender wird (erste Chopin-Etüde aus op. 10) wird die Notation recht raumgreifend.
Also: bleiben wir beim alten System und lernen Notenlesen! Wer je einem wirķlich guten Primavista-Spieler zugesehen hat, weiß, wie leicht schnelles und präzises Notenlesen gehen kann.