Bin gespannt auf Deinen sicherlich folgenden Erfahrungsbericht.
Diesen möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Eigentlich war geplant, ein Digitalklavier zu kaufen, das aussieht wie ein Pianino. Eigentlich...
Ich weiß nicht welchen Laden in der Innenstadt du meinst, aber wenn du den in der Großen Budengasse im Visier hast wird sich ein Besuch auf der anderen Rheinseite erübrigen.
Genau dort bin ich gewesen.
Na dann teste auch das Yamaha N2 Avant Grand (...).
Das hat mich nicht interessiert, denn...
Das Ding hat auch so eine blöde schmale Notenablage.
Und der Preis ist mir zu hoch.
Mir kam das Anspielen vor wie ein Déjà-vu. Anfang Mai 2012 war ich bei Bösendorfer und habe vier 225er angespielt. Der erste stand im Stadtsalon und so richtig warm wurde ich nicht mit ihm. Am nächsten Tag standen drei 225er nebeneinander im Auswahlzentrum, ich habe mit dem linken begonnen. Dieser Flügel schien mich auf ganzer Linie abzulehnen. Dann der in der Mitte: Er hat mich nicht überzeugt. Aber dann habe ich mich an den rechten gesetzt und nach wenigen Takten wusste ich: Der ist es! Ich habe den Kauf keine Sekunde bereut und daran wird sich auch nichts ändern.
Und heute: Ich habe mich an das erste Instrument gesetzt, aber so richtig warm werden konnte ich mit ihm nicht. Das Spielgefühl war recht angenehm, aber der Klang hat mir nicht gefallen (zu brillant ab der eingestrichenen Oktave aufwärts). Die Bässe klangen aber recht ordentlich. Es war das Yamaha CLP-585.
Dann habe ich mich an das nächste gesetzt und dieses Digitalklavier schien mich auf ganzer Linie abzulehnen. Das Spielgefühl habe ich als sehr unangenehm empfunden, die Tasten haben unterschiedlich reagiert, manche sind nicht wie gewohnt dem Druck meiner Finger gefolgt, die Pedale scheinen zu kurz zu sein (die Schuhspitze stößt beim Pedalisieren gegen den Korpus des Instruments was sehr unangenehm ist). Die Bässe waren beeindruckend aber der Diskant für meine Ohren zu brillant. Ich war erstaunt und enttäuscht, denn dies war das CS11!
Dann kam das nächste an die Reihe und auch das hat mich nicht überzeugt. Der Klang wirkt künstlich, das Spielgefühl war unausgewogen, alles über dem Schlüssel-C zu brillant: Roland LX-17.
Ich habe dann mehrmals zwischen den Instrumenten hin und her gewechselt und meine Enttäuschung stieg zunehmend, denn heute würde ich nicht mein Digitalklavier finden.
Es stand kein weiteres Instrument im Geschäft, das mein Interesse geweckt hat. Ich habe schon den Ausgang angesteuert, als mein Blick auf ein erhöht stehendes Digitalklavier fiel. Genauer gesagt fiel mein Blick zuerst auf das Preisschild und dann auf das Klavier in einer „Anatomie“, die ich nicht mehr haben wollte. Es handelt sich um ein stark reduziertes Ausstellungsstück und trotz des suboptimalen Notenpults habe ich mich an die Tasten gesetzt, weil ich neugierig war.
Und dann habe ich nur noch gestaunt! Das sensationelle Spielgefühl (auch der Tastenbelag) hat mich ungläubig innehalten lassen, die verbauten Tasten sind identisch mit denen eines Flügels, die Klänge haben mir gefallen und besonders, dass es an diesem Digitalklavier keine sichtbaren Schalter und Knöpfe gibt. Diese sind links unter den Tasten in einer herausziehbaren Konsole (ich hoffe, das ist der richtige Ausdruck dafür) untergebracht. Nur der Lautstärkeregler ist gut erreichbar an exponierter Stelle der Konsole angebracht. Und dann die Lautsprecher: Fast der ganze vordere Korpus scheint Lautsprecher zu sein.
Was hatte ich da vor mir: Yamaha Avant Grand N2!
Nächste Woche ruft mich die Spedition an um den Liefertermin zu vereinbaren. Das N2 werde ich definitiv in der Früh öfter spielen wie das Clavinova.
Geldsorgen haste ja gefühlt nicht.
Der Preis war zu verlockend. Ich konnte doch aus den Vollen schöpfen in Anbetracht der beträchtlichen Einsparung beim Bettenkauf. Ich muss nach Lieferung nur noch einen recht geringen Betrag drauflegen. Und: Das Klavier hat fünf Jahre Garantie.
Und ich freue mich darauf, wieder (...) etwas gegen die kaum noch vorhandene Vorspielnervosität machen zu können.
Es gab sie nicht - ich habe ruhig und entspannt gespielt.