Die Leiden des Musiklehrer Daseins :)

stimme ich dem Doktor ausnahmsweise mal zu :)

Aber seine Leidenschaft zu verlieren ist für mich kein Luxusproblem, sondern essential fürs Wohlbefinden...
 
Da wo du dich aktuell befindest, @outcast666 , da befinde ich mich seit gefühlt einem Dezennium. Ich bin allerdings kein Klavierlehrer, sondern normaler Angestellter in einem Unternehmen fernab jeglicher musikalischer Bedeutung. Dir sei also gesagt, deine Midlife Crisis ist völlig normal. Ich glaub dein Problem ist, dass du zuviel Freizeit hast. Wer 4 Tage die Woche "rumgammeln" kann, dem fehlt irgendwann das Gefühl "gebraucht" zu werden. Dann stellt man vieles in Frage und zieht sich meist selbst runter. Ich hab zwar eine 5-Tage Woche, aber mein Gehirn läuft permanent auf nur noch 20%, weil ich überhaupt nicht mehr gefordert werde. Alles ist bekannt, ich kann alles was von mir verlangt wird, es ist jeden Tag der gleiche Kram, nix neues. Selbst der Weg zur Arbeit bereitet mir furchtbare Langeweile, ich kenne alle Ampelschaltungen auswendig, im Radio dudelt der gleiche Müll wie vor 20 Jahren usw. Was mir helfen würde wäre ein Brain-Wash, sprich etwas mir völlig neues. Genau wie bei dir kriege ich aber den Hintern nicht hoch, da alle anderen Parameter meiner Komfortzone sehr gut sind. Ich verdiene 6-stellig im Jahr, ich hab hier Freiheiten, man kennt und schätzt mich, man vertraut mir, man weiß was man an mir hat. Ich glaub ich hab in dem Level wo ich mich befinde die Endstufe erreicht. Es wäre Zeit für ein neues Level, wozu mir aber der PhD fehlt, der hier größtenteils als Grundvoraussetzung gilt. Ich könnte ihn nachholen, aber das will ich gar nicht. Ich weiß, klingt paradox. Wie versuche ich mir sonst zu helfen? Ich versuche meine Freizeit zu optimieren. Hatte versucht ein Instrument zu erlernen (Klavier), fahre viel Fahrrad, hab mir eine VIP-Dauerkarte für einen BL-Verein gekauft, einen Sportwagen, und beschäftige mich in der Freizeit u.a. mit Grenzwissenschaften. Das alles gibt mir etwas zurück, und hilft mir dabei mein Gehirn etwas in Schwung zu halten. Ich würde dir ähnliches empfehlen, suche dir was, was dir außerhalb deines Jobs Freude bereitet. Ich würde dringend empfehlen, dass es etwas außerhalb von Musik sein muss. Du benötigst ebenfalls diesen Brain-Wash, der dich von dem Überangebot an Musik im Kopf wegbringt, hin zu irgendwas neuem. Dadurch werden Ressourcen wieder frei und nach einiger Zeit macht dir die Musik hoffentlich auch wieder Spaß.
 
Ich glaube, der Spaß an der Musik wird wieder kommen. Mir ging das ähnlich: irgendwann hatte ich gar keine Lust mehr auf Rock Band und hatte mit dem Thema schon abgeschlossen und das Keyboard lagerte gut verpackt unter dem Bett. Dann wurde ich angesprochen auf einem Geburtstag eines Bekannten mitzuspielen. Dessen Idee war, zu seinem Fünfzigsten möglichst viele Leute auf die Bühne zu bekommen, mit denen er jemals zusammen gespielt hat. Im Anschluss daran wurde ich von einem dieser musizierenden Gäste gefragt, ob ich nicht Bock hätte in seiner Band zu spielen. Und Zack, war ich wieder drin. Ok, in der Band auch schon wieder nicht mehr, weil ich dort von einer anderen Band abgeworben wurde. Bin also wieder dabei und das auch mit viel Spaß. Alles hat seine Zeit und bei dir passt es vielleicht gerade nicht.

Mal was anderes: wo hast du Tontechniker studiert? Ein privates Institut?
 
Was hast Du für eine Einstellung zu „Schule“? Es gibt keinen größeren Luxus als lernen zu dürfen, neues Wissen aufzunehmen und nicht täglich um sein physisches Überleben kämpfen zu müssen.
Kommt auf die Schule an. Meine Schulzeit möchte ich kein zweites Mal haben. Wenn man mir am Ende meines Lebens vorschlägt „hey du bekommst noch 10 Jahre extra, aber es werden diese sein“ verzichte ich dankend drauf und helfe lieber den Sargnagel einzuklopfen.

Das Lernen nehme ich davon aber aus. Ich lerne sehr gerne, aber nicht in diesem System mit all den Verrückten die da regelmäßig auf Kinder und Jugendliche losgelassen werden.
 
Das Lernen nehme ich davon aber aus. Ich lerne sehr gerne, aber nicht in diesem System mit all den Verrückten die da regelmäßig auf Kinder und Jugendliche losgelassen werden.

Ja, einige Lehrkräfte sind wirklich schräg drauf, war aber schon in meiner Schulzeit so.

Da verliert man auch ganz schnell mal das Interesse an dem einen oder anderen Fach.

Wenn eine Lehrkraft nicht in der Lage ist, den Unterrichtsstoff interessant und spannend zu vermitteln, verliert man als Schüler auch schnell die Lust, etwas zu lernen.
 
Ja, einige Lehrkräfte sind wirklich schräg drauf, war aber schon in meiner Schulzeit so.

Da verliert man auch ganz schnell mal das Interesse an dem einen oder anderen Fach.

Wenn eine Lehrkraft nicht in der Lage ist, den Unterrichtsstoff interessant und spannend zu vermitteln, verliert man als Schüler auch schnell die Lust, etwas zu lernen.
Das ist noch harmlos, wie wäre es mit 40min an der Tafel vorführen und gemeinsam mit der Klasse lachen, wenn man sich nur noch verrechnet? Als ich Abi hatte, dachte ich ich bin der dümmste Mensch auf Erden. Erst im Studium hab ich dann festgestellt, dass das garnicht stimmt.
 
Das ist noch harmlos, wie wäre es mit 40min an der Tafel vorführen und gemeinsam mit der Klasse lachen, wenn man sich nur noch verrechnet? Als ich Abi hatte, dachte ich ich bin der dümmste Mensch auf Erden. Erst im Studium hab ich dann festgestellt, dass das garnicht stimmt.

Eine ähnliche Mathelehrerin hatte ich auch mal (ausgerechnet auch noch unsere Klassenlehrerin) , welche nur darauf bestrebt war, Schüler zu schikanieren und sie der Lächerlichkeit preiszugeben.

Ich weiß noch wie sie mich mal vorführen wollte, sie fragte dann: "Gibt es eine Zahl kleiner als Null?"

Ich antwortete darauf hin "Null komma nix" ....das Gegröhle in der Klasse war nicht mehr zu bremsen, und ich flog mit Karacho aus dem Klassenzimmer.
 
Das ist noch harmlos, wie wäre es mit 40min an der Tafel vorführen und gemeinsam mit der Klasse lachen, wenn man sich nur noch verrechnet? Als ich Abi hatte, dachte ich ich bin der dümmste Mensch auf Erden. Erst im Studium hab ich dann festgestellt, dass das garnicht stimmt.
Und Du hattest ausschließlich solche Lehrkräfte? Da bleibt mir jetzt doch die Spucke weg.
(Mal abgesehen davon, dass ich mir für die letzten 10 Lebensjahre auch etwas anderes vorstelle als eine Schulzeit. Aber das hängt mit dem Verlauf eines Lebens zusammen.)
 

Wenn man mir am Ende meines Lebens vorschlägt „hey du bekommst noch 10 Jahre extra, aber es werden diese sein“ verzichte ich dankend drauf und helfe lieber den Sargnagel einzuklopfen.
Geht mir genauso. Gefühlt waren sechs bis sieben Schuljahre für die Katz, zumindest was das vermittelte "Wissen" (oder Pseudowissen?) betrifft. Ich habe mich zu Tode gelangweilt (die Lehrer gefühlt auch). Man hätte die ganze Schulzeit auf die Hälfte kürzen können und dann gleich Ausbildung oder Studium.

Nur der Sportunterricht war nett, und Nachmittags Schulorchester und Chor.
 
Tontechnik ist allerdings ein hochkomplexes Thema, das man schon früher nicht mal eben "auf der Straße" gelernt hat. Zumindest dann, wenn man das Handwerk wirklich beherrschen will.

"Auf der Straße" heißt für mich: von anderen Leuten, die das Handwerk schon beherrschen. Das ist etwas anderes als autodidaktisch.

Ich habe übrigens noch niemanden getroffen, der formell Programmieren gelernt hat und dann auch wirklich programmieren kann.

Welcher gefeierte Tontechniker oder Produzent (oder Producer, wie man jetzt gerne sagt) hat sein Handwerk an der SAE gelernt?
 
Geht mir genauso. Gefühlt waren sechs bis sieben Schuljahre für die Katz, zumindest was das vermittelte "Wissen" (oder Pseudowissen?) betrifft. Ich habe mich zu Tode gelangweilt (die Lehrer gefühlt auch). Man hätte die ganze Schulzeit auf die Hälfte kürzen können und dann gleich Ausbildung oder Studium.

Nur der Sportunterricht war nett, und Nachmittags Schulorchester und Chor.

Nun, Sport hat mir an sich keine Probleme bereitet, außer Fußball, des hab ich gehaßt.

Das die Schulzeit für die Katz war, des kann ich heut ned behaupten - zwar hatten wir zum Teil als Lehrkräfte lausige Amateure, aber es war immer wieder schön sich jeden Tag mit der Klasse zu treffen.

Wir verstehen uns auch heut noch prächtig, nur sehen wir uns nach dem Abschlußjahrgang viel zu selten.

Interessanterweise haben wir mehr Wissen unter uns ausgetauscht, als es so manch Lehrkraft vermochte.

Ich denk ganz gern an meine Schulzeit zurück - wennst da 28 Leut hast mit denen man sich versteht, des macht scho Spaß.

Lehrkräfte die wir absolut ned mochten, blieben auch ned lang an unserer Schule oder sogar nimmer in ihrem Beruf.

Eine Lehrkraft welche ihren Lehrberuf dann völlig an den Nagel hing, behauptete mal, wir wären die schlimmste Klasse der ganzen Schule.

Hatte ich ned so empfunden!

Wir haben natürlich, wie alle Lausbuben, unsere Spielchen getrieben, zum Beispiel im Winter um das Skelett aus dem Biosaal einen Schneemann gebaut und als der Hausmeister wie üblich den Schneemann auf dem Schulhof eintreten wollte, erlitt er halt einen Herzanfall.
 

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