Lieber Alter Tastendrücker,
ich kenne das Buch nur vom Hörensagen - lohnt es sich, das zu kaufen?
Du hast es in einem anderen Faden schon erwähnt: ich finde besonders die unterschiedliche Behandlung von Pausen faszinierend. Und ich finde die Behandlung manchmal auch unlogisch und verstehe sie nicht.
Ein Beispiel:
Den Anhang 26386 betrachten
Im zweiten Satz der Waldsteinsonate gibt es viele Pausen. Im Beispiel hier halten viele Interpreten (Barenboim...) die gelb markierten Pausen mit dem Pedal durch, so dass die Basslinie durch keine Pausen unterbrochen wird und mit den Akkorden rechts zusammenklingen. Pedalwechsel also nur auf der "4". Die anderen Pausen des Satzes werden allerdings als "Nichtklang", also als echte Pause behandelt und gespielt. Es gibt auch Interpreten (Kissin...), die die gelb markierten Pausen als echte Pausen behandeln und ich sehe das genauso.
Ich kann leider Barenboim u.a. nicht persönlich fragen, aber mit welcher Begründung kann man in diesem Satz notierte Pausen mal, mal so spielen? Wenn Beethoven eine lange Basslinie gewollt hätte, hätte er den Bass doch auch wie in Takt 5 notieren können. Da er das nicht gemacht hat, kann man aus meiner Sicht Takt 8 auch nicht wie Takt 5 (Bass) spielen. Oder gibt es doch eine legitime Erklärung? Nur weil es kadenzierend ist?
Liebe Grüße
chiarina