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Allerdings ist es egal, ob der Druck "stark" oder "schwach" ist - es kommt nur darauf an, ob er schnell oder langsam ist.
Ich glaube, wenn wir den Vorgang präziser beschreiben, kommen wir eher an des Pudels Kern. Es kann ja nicht schaden, die beiden "extremen" Typen des Tastendrucks physikalisch zu beschreiben. Dies hat ja bekanntermaßen Heinrich Neuhaus in seinem Standardbuch "Die Kunst des Klavierspielens" auch getan (er spricht von Fallhöhe h gegenüber Geschwindigkeit v (ich glaube allerdings, statt des Begriffs "Geschwindigkeit" ist der Begriff "Beschleunigung" der richtigere)).
a) freier Fall: wenn man von großer Höhe h den Finger fallen lässt und die Taste drückt, ist die Geschwindigkeit während des Tastendrucks annähernd konstant hoch (bezogen auf h). Wenn die Geschwindikeit annähernd konstant ist, ist die Beschleunigung des Fingers (bezogen auf den kurzen Tastenweg) annähernd Null.
b) Finger auf Taste, hoher Tastendruck: die Geschwindigkeit ist am Start des Tastendrückens Null und am Ende sehr hoch (sonst würde man nicht die gleiche Lautstärke erzeugen können wie bei a) ). Damit hat man eine hohe Beschleunigung des Fingers.
Natürlich gibt es alle Zwischenvarianten zwischen den Extremen, aber zur Verdeutlichung nur die Extreme dargestellt. Kurz gesagt: Entweder laut durch Höhe oder durch Beschleunigung. Soweit Übereinstimmung?
Nun kann man sich fragen, ob diese unterschiedliche Beschleunigung des Fingers nicht Einfluss auf unterschiedliche Reaktion der Mechanik und damit auch auf den Klang haben könnte (wie als prominentester Vertreter H. Neuhaus behauptet, wie auch im Buch von Chang vermutet wird, wie meine Klavierlehrer vehement vertreten).
Halte den Erklärungsversuch von Chang nachvollziehbar, nachdem sich der Hammerstiel insbesondere bei den vglsw. schweren Basshämmern bei großen Beschleunigungen stärker verbiegt als bei kleinen Beschleunigungen. Und dass diese Torsion ein anderes Auftreffen des Hammerkopfes auf die Saite(n) bewirkt. Mglw. ist die Kontaktzeit mit den/der Saite länger (dies ist nur eine Mutmaßung von mir!).
Festzuhalten bleibt, wenn denn nun die Mechanik sich unterschiedlich verhält bei unterschiedlichen Beschleunigungen (bezogen auf die gleiche Gesamtlautstärke!), sollte es plausibel sein, dass auch der Klang unterschiedlich sein kann.
Wenn es einen Klangunterschied aufgrund unterschiedlicher Erzeugung ergibt, ist das was Objektives und nicht nur subjektives Empfinden - dies sollte eigentlich messtechnisch auch nachweisbar sein, Methode siehe ein paar Statements zurück (vom 20.09.07, 11:07).
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