Leider steht heutzutage immer mehr die "Breitenbildung" bzw. "Inklusion" im Vordergrund.
Das heißt, es soll primär darum gehen, dass möglichst jeder IRGENDWIE musikalisch tätig wird (richtiger: irgendwie Töne erzeugt, was dann den Anschein musikalischer Tätigkeit erwecken soll).
Dann gibt es Lob und vor allem Kohle von der Politik. Die alte Qualitäts- und Bildungsvorstellung in der Musikpädagogik, wie sie sich noch in älteren Didaktik- und Methodikschriften zeigt, ist mehr und mehr out.
Viele Menschen sind halt zu uninteressiert, unengagiert oder auch zu unmusikalisch oder unintelligent, um auf halbwegs brauchbarem Niveau wirklich Musik zu machen oder Musik zu verstehen. Aber die wie früher einfach nach gewisser Probezeit rauszuwerfen ist immer verpönter, bzw. die Musikschullehrkräfte trauen sich nicht mehr, weil sie nicht als schlechte oder zu harte Lehrer dastehen wollen. Daher werden diese Schüler weiter unterrichtet (typischerweise mit einem resignierten "naja, er ist ja nett, und außerdem ist es ja wenig Arbeit, wenn man den einfach so dahindümpeln lässt, denn die ahnungslosen Eltern beschweren sich ja eh nicht"). Und da werden halt dann viele solche "doofengerechten" Arrangements gespielt.
Jetzt werden wieder einige aufheulen, wie ich so was schreiben kann, aber ich schildere nur die nackte Realität.
Ich habe auch keinerlei "Hass" oder so gegen derartige Schüler in mir, die meisten sind sympathische Menschen. Ich meine nur nicht, dass man denen allen Instrumentalunterricht bei hochqualifizierten Kräften angedeihen lassen sollte und dafür Staats- und Privatknete verballern sollte.