Ich drücke euch ebenfalls die Daumen und hoffe auf zahlreiche Besucher und vor allem auf eine anschließende positive Erwähnung in Presse und anderen sozialen Medien. Wie schön, dass Veranstaltungen dieser Art wieder möglich sind, vor allem auch mit dem Hintergrund der leider wieder aufkommenden Judenfeindlichkeit gewisser rechtsextremer Strömungen.
Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an die von meiner Mutter geschilderten Ängste, wenn mein Opa wieder einmal eine Einladung erhalten hatte, auf dem Reichsparteitag zur musikalischen Unterhaltung beizutragen. Er selbst soll sich immer diebisch über diese Einladungen gefreut haben, spielte dort absichtlich fast ausschließlich Werke jüdischer Komponisten, u.a. auch Mendelssohn, mit dem Hinweis: "Die sind sooo doof und ungebildet, keiner wird es merken, wetten?"
Er sollte recht behalten, aber selbst mir steigt der Puls, wenn ich nur an dieses Risiko denke, zumal die Familie zusätzlich eine jüdische Familie versteckt gehalten hatte, die sich später nach England absetzen konnte. Einer ihrer späteren Dankesbriefe befindet sich heute in meinem Besitz.
Zum Hintergrund: Mein Opa war damals Konzertmeister im Frankenorchester (heute: Nürnberger Symphoniker), verdiente sich zusätzliches Geld aber auch als Pianist bei Veranstaltungen oder im Stummfilmkino.