DDR und Mangelwirtschaft?

Also 2000 Aluchips.
 
Hat man in der DDR auch 14 Jahre auf die Lieferung von seinem Klavier/Flügel warten müssen ? Wie beim Auto ?

1974 habe ich in Leipzig ein August Förster Piano bestellt. Lieferzeit: unbestimmt.
Geyer, Hupfeld, Rönisch oder Niendorf hätte ich sofort kaufen können. In den Jahren darauf habe ich gelegentlich nachgefragt, jedesmal war die Antwort: nächste Woche oder überhaupt nicht. :-(
Auch Zimmermann oder Fuchs & Möhr hätte ich oft sofort kaufen können.
1984 eine Woche vor Weihnachten fand ich im Briefkasten eine Postkarte, mein bestelltes Klavier sei verfügbar.
August Förster Modell 116E, Preis 10 203 Mark der DDR. Verbaut waren eine Renner-Mechanik und ein Moderator.
 
Da kannste mal sehen. Ich musste dafür ein viertel Jahr arbeiten.

Ja, Durchschnittsgehalt lag bei etwa 600 Mark.

Mit Schichtdienst konnt des schon bisserl mehr werden - glaube so um die 800 oder so.

NUR - was nutzen einen 2000 Mark, wennst dafür auch nicht mehr kriegst als für 600, weil die gewünschte Ware einfach nicht erhältlich ist?

Eigentumswohnung zum Beispiel konntste eh vergessen und so ne Datsche.....ja, wennst da nicht die richtigen Leute gekannt hast, dann konntest auf die bis zum Sankt Nimmerleinstag warten.

Ging ja schon mit n Telephon los - ist n Mieter mit Telephonanschluß aus dem Haus gestorben, haben die übrigen Mieter ohne Telephonanschluß der Post die Bude eingerannt.

Da gab es dann die absurdesten Dringlichkeiten.

Bekommen hat in der Regel jener den Anschluß, der am besten mit "Horch & Guck" kooperierte.
 
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