Denn, oh Wunder, ich bin sogar in der Lage die Stimme meiner verschnupften Großmutter via schlechter Telefonleitung aus Algerien zu erkennen. Trotz Datenreduktionsartefakten.
Kein(!) Wunder.
a) Wann ungefähr wurde die akustische Kommunikation zwischen Menschen oder
Hominiden 'erfunden'?
b) Wann wurden die ersten Instrumente erfunden/gebaut die so komplex sind wie Klavier und ein ebenso komplexes Klangspektrum besitzen?
Zeitdifferenz b) minus a) ??? (Muss ich noch weitererklären?)
OK, überredet - ich mach's. ;)
Die akustische Kommunikation ist mit Sicherheit älter als die
Menschheit (~200000 Jahre).
Auch
diese hier vor knapp 3 Millionen Jahren dürften sich schon durch Laute verständigt haben? (habe jetzt keine Zeit genauer zu recherchieren...). Und deren Vorfahren auch schon.
Daher die Spezialisierung des menschlichen Gehörs auf den Sprachbereich von ca. 200Hz bis 4kHz und die erhöhte Empfindlichkeit in diesem Bereich
=> File:Hoerflaeche.svg - Wikimedia Commons
Übrigens: Der Prozess der Ausbildung des 'Hörapparats' bei einem Embryo gilt nach 4,5 - 7 Monaten als abgeschlossen. =>
entwicklung_ohr.html
Und mit das erste, was der/die kleine 'Embry' hört und lernt, ist die
Sprache respektive Stimme der Mutter.
Mein Fazit:
Die Tatsache, dass man die Horowitz'sche Sprache (obwohl deutlich leiser als das Klavier) so gut versteht ist also definitiv der Leistung/Komplexität und millionenjahrelanger Entwicklung des Empfängers (Kombination "Ohr & Gehirn" des Menschen) zuzuschreiben und nicht der Audio-'Qualität' des Senders (Youtube-Video)!
Kann es sein, dass du der Logik "Was nicht sein darf, das nicht sein kann" aufsitzt?
Kaum. Es ist
eher wahrscheinlich, dass ich mich seit dem zehnten Lebensjahr intensiv aktiv mit dem Thema Musik beschäftige, statt eines Schulmusikstudiums dann aber doch einen anderen Weg einschlagen habe, auf dem mir Themengebiete wie Technische Akustik, Bild- und Tonrundfunk, Hoch- und Höchstfrequenztechnik, optische Nachrichtentechnik, Fourier-/Laplace-Transformation, Impulsantworten, Faltung und ähnliche 'Sperenzchen' in höherer Dosis verabreicht wurden. :D (Das hat wahrscheinlich den gesunden Menschenverstand vernebelt und die Logik verschwurbelt...) :shock:
Zudem treffe ich berufsbedingt mit Ton-Ings/Tonmeistern zusammen, von denen man auch einiges aus der Audio-Praxis erfahren kann. Diese sind dann fast alle auch noch Musiker, und spielen z.B. solch
komische Instrumente. :D
Wer gute Gegenargumente hat oder weiterführende Links liefern kann - immer her damit!
Cordialement
Sol
PS - Auf der oben erwähnten Seite mit der "Entwicklung des Ohrs" trifft man zufälligerweise auch wieder auf einen seeeehhhr empfehlenswerten Kopfhörer! (Click auf rechtes Bild)
=> Zentrum für Horchtraining nach A. Tomatis
Auch ich absolviere sehr oft mein privates Horchtraining damit.
(sry, das
musste ich einfach loswerden und die Zwinker-Grins-Smileys sind mir jetzt auch ausgegangen)
Nur sonderbar, dass nach diesem ganzen Wow&Flutter&Datenwandeln die Sprechstimme von Horowitz so ungemein deutlich wiederzuerkennen ist. Ein Mirakel. Es muss sich um eine Sinnestäuschung handeln ...
PPS - Damit dürfte auch
diese verwunderte Frage geklärt sein(?).
. . . Ich denke noch mal ein bisschen nach.
P^3S - Frei von jeder Erwartungshaltung nachzudenken ist nie verkehrt.