Stört es dich, wenn ich nicht auf diese Frage antworte? Denn mir fällt die Antwort schwer.
Du solltest deine Stücke aufschreiben. Alles was du brauchst sind Notenpapier und Bleistift. Dadurch bekommst du vielleicht Einsicht:
x) Du wirst dir mehr der Rhythmik deines Spiels bewusst, wenn du den Rhythmus einmal notiert hast. Damit kannst du einem unsauberen Rhythmus entgegensteuern.
x) Du bekommst eine bessere Übersicht. Du siehst die einzelnen Elemente und ihre Beziehung zueinander. Denn nicht immer machen Beziehungen wirklich Sinn und können auch nachvollzogen werden.
x) Du denkst mehr über Varietäten nach, wenn du mit den wiederkehrenden, Elementen in deinen Stücken direkt konfrontiert wirst.
x) Du wirst vielleicht den Drang nach harmonischer Abwechslung spüren.
Und nicht zu vergessen:
x) Du kannst anderen Musikern dein Stück besser kommunizieren, wenn du es ihnen vorlegst.
Insgesamt sollst du dir damit mehr der einzelnen Bestandteile deiner Musik bewusst werden - und zwar in rhythmischer, melodischer und harmonischer Hinsicht.
x) Die Rhythmik brauchst du für eine klare Betonung der Noten - nicht nur für eine Phrasierung. Noten haben eine Dauer, die man auf dem Notenpapier klar definieren kann.
x) Ich vermisse eine Melodie. Versuche wegzukommen von einem sich wiederholenden Notencluster, der absolut vorhersagbar ist.
x) Gestalte die Melodien abwechslungsreicher, indem du den harmonischen Spielraum erweiterst oder zumindest nicht bis zur Erschöpfung ausreizt.
Das sind Dinge, die ich an deiner Stelle berücksichtigen würde. Im Endeffekt möchte ich dich nicht nur weiterbringen - ich will dich
wegbringen von der (und mag es dir auch nicht bewusst sein) monoton wirkenden Musik, die durch ihre harmonische Ausreizung in Kombination mit einem Zuwenig an melodischen Einfallsreichtum auf der Stelle zu treten scheint.
Im Prinzip blase ich in dasselbe Horn wie hasenbein, bloß dass ich dir helfen möchte, und dir nicht nur deine Fehler aufzeigen. Ich würde mir wünschen, dass du weiter machst - ich würde dich aber auch bitten, es das nächste Mal
anders zu machen. Mir kommt vor, du imitierst dich selbst im Aufbau deiner Stücke immer wieder, weil es so am einfachsten ist. Finde einen Weg, um dich weiterzuentwickeln, und verharre nicht im status quo.