Dampp-Chaser Service

Hallo Kollegen (-:

Da ich anfangs die Geräte so verbaut hatte, wie das obere Bild der Einbauanleitung zeigte, fiel die Befeuchtung geringer aus als erwartet. Seit einigen Jahren aber installiere ich aufgrund dieser Erfahrungen Dampp-Chaser wie unteres Bild zeigt. Der Abstand zwischen Messeinheit und des Wasserbehälters darf nicht zu knapp sein. Das Gerät misst die Luftfeuchte in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wasserbehälter mit der Befeuchtungseinheit - es ergibt sich daraus ein verfälschtes Bild der Befeuchtung im gesamten Klavier. Die Steuereinheit wird nicht genügend Befehle zum Befeuchten erteilen, weil allzu schnell "genügend" festgestellt wird. Abhilfe schafft entsprechend Platz (ca. 25-30 cm) von der Wasserkanne bis zum Humidistat. Selbiges gilt für den Flügeleinbau!


LG
Michael


Befeuchter.jpg


lifesaver.jpg
 
Hallo Kollegen (-:

Da ich anfangs die Geräte so verbaut hatte, wie das obere Bild der Einbauanleitung zeigte, fiel die Befeuchtung geringer aus als erwartet. Seit einigen Jahren aber installiere ich aufgrund dieser Erfahrungen Dampp-Chaser wie unteres Bild zeigt. Der Abstand zwischen Messeinheit und des Wasserbehälters darf nicht zu knapp sein. Das Gerät misst die Luftfeuchte in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wasserbehälter mit der Befeuchtungseinheit - es ergibt sich daraus ein verfälschtes Bild der Befeuchtung im gesamten Klavier. Die Steuereinheit wird nicht genügend Befehle zum Befeuchten erteilen, weil allzu schnell "genügend" festgestellt wird. Abhilfe schafft entsprechend Platz (ca. 25-30 cm) von der Wasserkanne bis zum Humidistat. Selbiges gilt für den Flügeleinbau!


LG
Michael


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Den Tip mit dem größeren Abstand zwischen Verdampfer und Humidistat finde ich sehr gut. In der offiziellen Dampp chaser-Anleitung steht, der Abstand solle ca. 15 cm betragen. Offenbar ist dieses viel zu kurz, da bei mir bei einem solchen 15cm-Abstand dem Humidistat ständig eine viel zu hohe Luftfeuchte vorgegaukelt wird und er ständig die Heizstäbe einschaltet, obwohl sich die Raumfeuchte eher Richtung 40% bewegt. Ich werde bei meinem Bösendorfer den Humidistat entsprechend weiter entfernt neu montieren und die Sache mal beobachten. Den jetzigen Funktionszustand mit dem Einschalten der Heizstäbe bei 40% Luftfeuchte halte ich für das Instrument für eher schädlich. Wie man sieht, sind gute Anleitungen schwer zu schreiben und es nützt herzlich wenig, wenn der Hersteller für eine Gewährleistung einen Einbau durch einen Fachmann vorschreibt. Er sollte lieber klarere Einbauanleitungen schreiben.
Zum Verkalkungsproblem des Verdampfer muss ich sagen, das ich destilliertes Wasser (15 l haben im Baumarkt 6,99€ gekostet, was ja wohl sehr erschwinglich ist) + den Dampp chaser-Zusatz verwende. Damit gibt es weder Verkalkungs- noch Tücher (pad) - Probleme. Ansonsten finde ich den Dampp chaser schon sehr genial - wenn man regelmäßig ans Wasserauffüllen denkt, macht er sonst eigentlich alles selbst und man kann den 200 er-Bösi für die Ferien ruhig mal 2 Wochen allein lassen.
Übrigens: Ich habe seit mehreren Jahrzehnten Flügel ( insgesamt 3, den 200er-Bösi erst seit einem halben Jahr) und hatte nie Resonanzbodenrisse bei ungeregelten Raumfeuchtebedingungen zwischen 40 und 70%. Vielleicht wird die ganze Diskussion zu emotional geführt.
Und noch etwas: ein Instrument sollte regelmäßig bespielt, sprich benutzt werden. Nichts schadet einem Klavier mehr, als ungenutzt (zum Beil als S&S-Angeberinstrument) herumzustehen.
 
Gibt's eigentlich auch ne Alternative zu dem, m.M. nach überteuertem Pad-Zusatzmittel, was man jeder Nachfüllung beigeben soll?
Karl
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, es handelt sich nämlich nur um eine sehr verdünnte Salzlösung um das ansonsten destillierte Wasser im DC leitfähig zu machen (nur so kann der Sensor den Tiefstand anzeigen). Dabei reicht schon eine Messerspitze Salz auf die 2,5 Liter ... einmal im Jahr sollte man dann den Wasserbehälter rausnehmen, entleeren, ausspülen und wieder einsetzen. Ich mach das so seit 7 Jahren und es hat nie ein Problem gegeben. Korrosion ist bei dem niedrigen Salzgehalt übrigens kein Thema.
 
... wer Salz nicht mag, kann auch einfach 2-3 Tropfen Flüssigdünger verwenden ... sollte auch funktionieren ---
 
Wir nehmen jetzt seit Jahren schon das destilierte Wasser des Wäschetrockners und bisher funktioniert es prima.

Nun sind wir umgezogen und der Flügel wurde im neuen Wohnzimmer aufgestellt. Natürlich wurde auch der Dampp-Chaser wieder angeschlossen.
Jedoch hört er jetzt nicht mehr auf gelb zu blinken, obwohl wir das Wasser, wie sonst auch immer, eingefüllt haben. Was kann hier die Ursache sein?
 
Nun hat sich das eben angesprochene Problem schon gelöst. Es stellte sich beim Überprüfen auf die richtige Montage des Wasserbehälters und der Sensoren, durch die Firma die den Flügel ins neue Haus geliefert hat heraus, dass die Wasserstandsfühler gar nicht in den Behälter hinein gerichtet waren, sondern in die Luft kuckten. Also die beiden Fühler wieder nach unten gedreht, Behälter mit Wasser eingehängt und das gelbe Blinken war Geschichte.
Geholfen hat hierbei die Installationsanleitung des Dampp-Chasers, mit der Beschreibung der einzelnen Teile.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die zweite Frage:
Das Gerät schaltet ununterbrochen zwischen Be- und Entfeuchtung hin und her, oder? Macht es Sinn, das Gerät in den weniger prekären Jahreszeiten ganz auszuschalten? Ein Raumhygrometer ist zur Kontrolle ohnehin vorhanden. Ich versuche die rel. Luftfeuchte bei 51-55% zu halten.

Das ist mir auch aufgefallen. Es scheint wohl keinen Toleranzbereich zu geben, in dem gar nichts passiert. Richtig ideal scheint es m.E. nicht zu sein, dass zunächst befeuchtet wird und dann, wenn der ideale Wert erreicht ist, auf Entfeuchtung geschaltet wird.

Ich überlege daher, das mit einer Shelly-Lösung zu ergänzen, um es etwas "intelligenter" zu machen. Idee wäre also, eine Shelly H&T (misst u.a. die Luftfeuchtigkeit) unter dem Flügel zu installieren und dieses dann mit einer WLAN/Bluetooth-Steckdose zu verbinden, die den Dampp Chaser einfach ausschaltet, wenn die Luftfeuchte z.B. zwischen 45% und 55% liegt.

Hat jemand damit ggf. schon Erfahrungen gemacht? Bzw. habe ich dabei irgendetwas nicht bedacht?
 

Du wirst da auch eine Hysterese oder einen Toleranzbereich einstellen müssen. Sonst wird der DC ständig ein- und ausgeschaltet. Und du musst dir gut überlegen, wo du deinen Sensor platzierst, damit du nicht zB Werte lokal um den Befeuchter oder den Heizstab misst, sondern tatsächlich die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit um den Resonanzboden.
 
Das stimmt, guter Hinweis. Z.B. Ausschalten bei 49% und dann erst wieder einschalten, wenn der Toleranzbereich verlassen wird
 
Das ist mir auch aufgefallen. Es scheint wohl keinen Toleranzbereich zu geben, in dem gar nichts passiert. Richtig ideal scheint es m.E. nicht zu sein, dass zunächst befeuchtet wird und dann, wenn der ideale Wert erreicht ist, auf Entfeuchtung geschaltet wird.

Ich überlege daher, das mit einer Shelly-Lösung zu ergänzen, um es etwas "intelligenter" zu machen. Idee wäre also, eine Shelly H&T (misst u.a. die Luftfeuchtigkeit) unter dem Flügel zu installieren und dieses dann mit einer WLAN/Bluetooth-Steckdose zu verbinden, die den Dampp Chaser einfach ausschaltet, wenn die Luftfeuchte z.B. zwischen 45% und 55% liegt.

Hat jemand damit ggf. schon Erfahrungen gemacht? Bzw. habe ich dabei irgendetwas nicht bedacht?
 
Kann ich nur bestätigen. Wichtig ist auch der Wasserzusatz und die Verwendung von destilliertem Wasser, was im Vergleich zum Intrumentenwert ein absolutes peanut ist. Ich habe in meinem Bösendorfer 200 seit Jahren einen dampchaser und die Tücher sind auch nach jahrelangem Gebrauch ( mit Anti-Kalk-Mittel) immer noch fühlbar weich.
Und der Klavierstimmer ist erstaunt ob der guten Stimmhaltung ( kann natürlich auch an der Instrumentenqualität liegen).
 
Ich überlege daher, das mit einer Shelly-Lösung zu ergänzen, um es etwas "intelligenter" zu machen. Idee wäre also, eine Shelly H&T (misst u.a. die Luftfeuchtigkeit) unter dem Flügel zu installieren und dieses dann mit einer WLAN/Bluetooth-Steckdose zu verbinden, die den Dampp Chaser einfach ausschaltet, wenn die Luftfeuchte z.B. zwischen 45% und 55% liegt.
Die Diskussion gabs hier schon mal iwo. Da eine Schaltung mit Toleranzbereich die Produktionskosten wohl kaum nennenswert erhöhen würde, vermute ich, dass diese „zero tolerance“ beabsichtigt ist, um die rF in einem möglichst schmalen Band zu halten. Da der Austausch der Wasermoleküle zwischen Holz und Luft ein sehr langsamer Vorgang ist, würde eine Toleranzschaltung am Ende zu hohen Ausschlägen in beide Richtungen führen.

Ist wie beim Steuern eines Bootes. Wenn man merkt, dass es falschen Kurs nimmt und erst MIT Verzögerung und hartem Einschlag (es gibt ja nur on/off) reagiert (ad infinitum), kommt am Schluß ein nicht enden wollendes Schlingern heraus. Eine sofortige kurze (!) Gegenreaktion jedoch hält das Boot auf Kurs.
 
Ein DC macht Sinn, wenn ein älteres Instrument in einer klimatisch schwierigen Wohnraum steht.
Die zweite Hälfte des Satzes ist entscheidend. Auch wenn ein junges, modernes Instrument wohl nicht so schnell Risse bekommt, so merkt man den Unterschied BEI DER STIMMHALTUNG schon sehr, sehr deutlich.

Ich habe hier ein junges Klavier und einen älteren Flügel, beide stehen in relativ großen Räumen auf FBH. Und bei beiden hat sich die Stimmhaltung sehr deutlich verbessert.
 
Da der Austausch der Wasermoleküle zwischen Holz und Luft ein sehr langsamer Vorgang ist, würde eine Toleranzschaltung am Ende zu hohen Ausschlägen in beide Richtungen führen.
Eher umgekehrt: Da der Austausch der Wassermoleküle zwischen Holz und Luft ein sehr langsamer Vorgang ist UND die Regelung mit der LUFTfeuchtigkeit funktioniert (und nicht im Holz gemessen wird), sind IM Holz nur geringe Schwankungen zu erwarten, auch wenn die Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 55% pendelt. Die könnte auch ruhig einmal einen Tag lang außerhalb dieses Bereichs liegen, ohne dass sich im Holz allzu viel tut.

Durch die Grenzsetzung 45 und 55 wird es vermutlich übers Jahr eine (kleine) Schwingung geben (also Periode der Schwingung = 1 Jahr), weil sich die Feuchtigkeit im Winter an der unteren Grenze und im Sommer an der oberen Grenze orientieren wird. Im Sommer aktiviert sich der DC bei 56%, trocknet auf 50% runter, und lässt die Feuchtigkeit wieder auf 56% ansteigen. Im Winter umgekehrt bei 44% bis 50%.

@zirkelbär Du kannst das ja einmal so einstellen und dann schauen, wie viel Betriebsdauer du einsparst.
Meiner Meinung nach ist dieses zusätzliche System vor allem dann sinnvoll, wenn die Luftfeuchtigkeit ohnehin im grünen Bereich liegt. Du könntest dir überlegen, deine zusätzliche Regulierung in den extremen Perioden zu deaktivieren (oder dann, wenn du eine Veränderung bei der Stimmung bemerkst).
 

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