C. Bechstein 124 Elegance (2006) - ein paar Fragen

Alle Pfeiffer, die ich inzwischen gehört und gespielt habe, fand ich ausnahmslos sehr sehr super!
Kann Zufall sein, aber wäre ich auf der Suche nach einem Pianino - danach würde ich verstärkt schauen.
Auch von hier große Freude für dich und für das Instrument!
Gratulation!!!
 
Es sind nur 3 Fotos, die den hier geposteten sehr ähnlich sehen. Der Riss geht auch durch das gesamte Stegdoppel, aber beim 5. / 3. Stift von rechts anstatt wie hier (#52) beim 4. / 2.

Das ist aus mehreren Stücken zusammengeleimt und die Klebestellen scheinen nicht zu halten.
Ich war immer der Meinung, dass das aus einem Stück gefertigt ist. Zwei Stifte (die ja durch die Saite seitlichen Druck ausüben) genau zwischen die beiden Stücke zu platzieren ist doch eigentlich schon eine Sollbruchstelle...
 
Zuletzt bearbeitet:
... geplante Obsoleszenz oder so ähnlich.
 
Puh, der Verkäufer sieht irgendwie nicht ein, dass es ein echter Mangel ist und will irgendeinen Nicht-Klavierbauern da am Montag mit irgendeinem Spezialkleber und Impfnadeln am Bechstein rumpfuschen lassen. Ich habe ihm dringlichst davon abgeraten irgendwas von einem Nicht-Klavierbauer machen zu lassen.
 
Dass er ja aber jemandem verkaufen will, er hat dafür keine Verwendung (war ja aus Nachlass).
 
Ja, so etwas ist schon ein wenig tragisch.

Der aktueller Besitzer "verbastelt" jetzt dieses grundsätzlich eher hochwertige Instrument. Da es ihm gehört kann er damit machen, was er will. Bei einem anschließenden privaten Gebrauchtverkauf mit der Klausel "Privatverkauf wie besichtigt und probegespielt unter Ausschluss jeder Gewährleistung" ist er auch aus der Gewährleistung draußen, arge Sachen wie Betrug wird man kaum geltend machen können, solange dieser Versuch nicht völlig misslingt.

Allerdings muss auch gar nichts Nachteiliges passieren. Aktuell ist laut deiner Beschreibung kein Mangel zu hören und eine Verklebung des Risses mit zB Epoxidharz, Polyester oder PU-Leim muss gar keinen akustischen Nachteil bedeuten, kann durchaus eine passable Idee für eine "zeitwertgerechte Reparatur" sein.

Du könntest ihm das Klavier natürlich abkaufen und es bei einem Klavierbaumeister reparieren lassen. Wird wohl deutlich mehr als einen Tausender kosten und damit teurer, als du Rabatt heraushandeln können wirst.
 

Das ist aus mehreren Stücken zusammengeleimt und die Klebestellen scheinen nicht zu halten.
Ich war immer der Meinung, dass das aus einem Stück gefertigt ist. Zwei Stifte (die ja schräg sind und daher seitlichen Druck ausüben) genau zwischen die beiden Stücke zu platzieren ist doch eigentlich schon eine Sollbruchstelle...
Wie meinst du das denn? Das Stegdoppel reisst an bzw. parallel zu den Jahresringen des Holzes, das hat einen recht glatten Riss zur Folge. Anscheinend konstruiert Bechstein das Stegdoppel so, dass die Jahresringe schräg durch das Doppel laufen. Das ist doch nicht aus mehreren Teilen gefertigt ?!?! (Profis gerne korrigieren, wenn das doch so gemacht wird...)

Andere Hersteller scheinen das anders zu machen (mein Kriebel hat längs zum Doppel verlaufende Jahressringe, stabiler ist das aber wohl auch nicht, da laufen die Risse dann längs statt quer...)

Mein derzeitiges Ibach 111 Bastelklavier hat anscheinend einen kompletten Schichtholzsteg OHNE Doppel im Bass... das Ding sieht super solide aus.
 
Ich würde mir wünschen, dass er da so jetzt lässt, die Mangel transparent macht und etwaige Reparaturen oder Zwischenlösungen dem Käufer und seinem Klavierbauer überlässt.
Wünschen kann man sich vieles.

Ich hab mir die Bilder nochmal genauer angesehen.

Die sichtbare Rotbuchen-Schicht ist auf ein anderes Holzteil aufgeleimt, die Verleimung hat sich durch Spannungen in der Leimfuge gelöst. Der Riss betrifft höchstwahrscheinlich also nur dieses dünne obere Teil. Die Stifte sitzen hochwahrscheinlich bombenfest im darunterliegenden massiveren Holz.
 
Wie meinst du das denn? Das Stegdoppel reisst an bzw. parallel zu den Jahresringen des Holzes, das hat einen recht glatten Riss zur Folge. Anscheinend konstruiert Bechstein das Stegdoppel so, dass die Jahresringe schräg durch das Doppel laufen. Das ist doch nicht aus mehreren Teilen gefertigt ?!?! (Profis gerne korrigieren, wenn das doch so gemacht wird...)

Ich denke, doch. So wie es auf allen den Fotos aussieht, ist das Stegdoppel aus mehreren Holzteilen (mindestens drei) zusammengesetzt. Genau dort sind dann die Risse entstanden.
 
Wie meinst du das denn? Das Stegdoppel reisst an bzw. parallel zu den Jahresringen des Holzes,
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Das sind Ausschnitte aus dem dritten Bild aus #52. Im roten Kreis ändert sich die Maserung genau da, wo der Riss ist. Für mich sind das eindeutig zwei unterschiedliche Stücke Holz. Beim ersten Ausschnitt ist es deutlicher zu erkennen. Beim zweiten hat der rechte Teil oben fast keine sichtbare Maserung. Auch die Richtung der Jahresringe ändert sich.
 
Sehe ich auch so. Und zusätzlich löst sich das Stegdoppel im letzten Bild. Ist ja auch rot markiert.
Im ersten Bild ist der Riß im kleinen Kreis markiert. Er fängt erst an.
Der große Kreis zeigt hier nur die Anleimung der unterschiedlichen Stücke Holz des Stegdoppels. Aber auch hier ist es sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis hier ein Riß entsteht.
 
Auch richtig.

Die Frage ist auch: Wie groß sind die Kräfte auf diese Stifte? Die Saitenspannung und der Ablenkwinkel sind ja bekannt. Müsste eigentlich eine beherrschbare Größenordnung sein.
 
Den Anhang 73539 betrachten
Den Anhang 73540 betrachten
Das sind Ausschnitte aus dem dritten Bild aus #52. Im roten Kreis ändert sich die Maserung genau da, wo der Riss ist. Für mich sind das eindeutig zwei unterschiedliche Stücke Holz. Beim ersten Ausschnitt ist es deutlicher zu erkennen. Beim zweiten hat der rechte Teil oben fast keine sichtbare Maserung. Auch die Richtung der Jahresringe ändert sich.
Jio, hast recht, vielleicht doch mal neue Brille... ;-) Das sind eindeutig mehrere Stück Holz, was ich jetzt dann auch für eine nicht nachhaltige Konstruktionsweise halte! Oder ist das sogar so üblich bei einem noch nicht reparierten Klavier? Was sagen da die Profis? z.B. (@Klavierbauermeister, @Henry, @Tastenscherge )
 

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