"Suggerieren" will ich gar nichts.
diese Absicht ist zu loben - aber passiert ist es ein wenig dennoch (deine teils etwas harschen Äußerungen erwecken den Eindruck, dass jede Stimme, die Kritik am Handbuch mitteilt, untauglich sei... und umgekehrt, dass das Handbuch quasi inhaltlich sakrosankt sei)
Ich rede von den vielen Namen die in der Regel nur Musikwissenschaftler oder engagierte Hobbyisten noch kennen, deren Werke aber zumeist eher mau sind.
es sind aber nicht nur diese, welche im Handbuch außen vor gelassen werden
=> genau an diesem Umstand haben doch die kritischen Beiträge (auch meine) angesetzt.
(1) Liszt hat viel "mittelmäßige Musik" komponiert (verglichen mit anderen 'Klassikern'), das ist wohl kein Geheimnis - (2) warum Wolters allerdings vieles Erwähnenswerte weggelassen hat wird nur er selbst beantworten können.
(1) das ist bei den meisten Komponisten, die ungemein viel zu Papier gebracht haben, der Fall - ein Großteil der Liszt´schen Transkriptionen und Paraphrasen allerdings zählt nicht zu derartigen Mittelmäßigkeiten
(2) mortuis causae wird der Autor das nicht mehr tun - der Leser aber kann in den differierenden Auflagen Wolters apodiktische "Begründungen" für diverse Auslassungen nachlesen, und ein Teil von diesen "Begründungen" (siehe z.B. zu Liszts Bearbeitungen) wirkt sehr befremdlich.
Damit wir uns nicht missverstehen:
als Kompendium zur Einordnung manueller Schwierigkeitsstufen der Klavierliteratur von Bach bis zu einer (etwas willkürlichen) Auswahl der Frühmoderne ist das Handbuch als Orientierung überwiegend sehr gut*) - bedauerlich sind halt die erwähnten "Auslassungen"
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*) absonderlich wirken rein technisch-fachlich ein paar Fehleinschätzungen, z.B. ist Chopins c-Moll Nocturne aus op.48 deutlich schwieriger, als in den früheren Auflagen eingeordnet; Beethovens letzte fünf Sonaten und Diabellivariationen sind nicht in Bausch und Bogen in die ominöse Stufe 15 einzuordnen (dort haben lediglich op.101 Finale, op.106 Kopfsatz (fugato) & Finale, partienweise op.111 ihren Platz)