Wiedereinaussteiger
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Da gehe ich dieser Tage so friedlich vor mich hin studieren… In der Uni-Biobliothek Dortmund in der zweiten Etage befinden sich die Lesesääle, in denen ich noch mal zum schönen Schluss (oder minder schönen..., Dieselskandal, hier zwei Betrüger-Autos EA 189...) das untergehende Wissen der Kraftfahrzeuge mit Kolbenmotoren inhaliere. ...
Motivation: ich bin in meinen frühen 60er Jahren, habe Zeit. In zehn, fünfzehn jahren wird NIEMAND mehr, KEINE SAU der Erde, noch Forschungen zu Kraftfahrzeugen mit Kolbenmaschinen betreiben, neues Wissen anlegen zu den Hubkolben-getriebenen Dingen.
Also: eine untergehende Kunst.
Ein binnen Kürze wohl "abgeschlossenes Wissensgebiet." ...
Wie die Fertigung Cremonenser Violinen.
Wie die Fertigung von Klavieren.
Kennt man schon alles. ...
Das wird in Kürze auch bei den Autos mit Hubkolbenmotoren sein.
Und ich dann einer der (gemobbten) Wissensträger des dann nutzlos werdenden Wissens...
Ich habe noch eine Anwendung dafür. Mich treibt der Traum, seit mehr als 40 Jahren, mir noch eines Tages ein eigenes Auto zu bauen. Einzelstück. Garagenfertigung.
Das Klavierspiel leidet derweilen.
= = = =
Auf dem Weg zur Toilette schleiche ich durch die Gänge mit den hunderttausenden von Büchern. Da fällt mir die Etikettierung F auf, Geschichte - immer interessant. Mein Blick fällt auf drei sanft grüne Buchrücken, die von der Geschichte amerikanischer Fertigungsbetriebe 1608 bis 1860 künden…
Da könnte doch… da müsste doch… Ich halte ein, klemme mir erst noch den Toilettengang, schnappe mir einen Band, schaue ins Register, und sieh an, Pianoforte als Stichwort… Im ersten Band der Geschichte von 1706 bis (ca.) 1860 nur ein Eintrag. Im zweiten Band aber – hooray – mehrere Einträge, darunter der dreiseitige Eintrag zu dem Etablissement, das die Fa. Steinway ab 1859 nach den ersten großen Erfolgen im damalig ländlichen Norden vor den Toren der Stadt erbaute.
Die Manhattan-Fabrik an der Fourth Avenue... 52. bis 53. Straße...
Mein Herz hüpft. Der Blutdruck steigt.
Dort, wo auch mein Flügel gefertigt wurde.
DIE, damals - als das dreibändige Buch gemacht wurde, um 1865 herum - knackig junge riesige Steinway-Fabrik. In der von 1860 bis in die Neunzehnhundert-Zehner Jahre alle Klaviere und Flügel gefertigt wurden.
Nun weiß ich, wie. Im Detail. Denn es ist hier beschrieben. Es ist 160 Jahre her. Ziemlich exakt heute vor 160 Jahren war Baubeginn. Der alte Heinrich Steinway schlich vorzugsweise auf der Baustelle herum, und schimpfte mit den Arbeitern, wenn er einen Beam mit Knots, einen Holzbalken mit Fehlern fand...
Dass diese Fabrik wieder geschlossen wurde, ist auch schon fast einhundert Jahre her.
Alle meine bisherigen dutzende Steinway-Bücher beschreiben nicht so genau, wie der Fertigungsablauf ist, und wie er sich auf die Bauwerke und Geschosse damals verteilte. Hier ist es auf mehreren Seiten nachzulesen - wo in welchem Gebäudeteil was geschah.
Es ist ein altertümliches, aber schön zu lesendes "American English". Aber keine Sorge, für die Faulen im Lande clavio, ich kenne ja meine Klaviermacher...., habe ich das brutale Google-Translation-Ergebnis mal rudimentär bissel geglättet.
Und ja, es sind auch Fehler drin in der Geschichte - paar Dinge dann weiß ich wieder genauer, besser... Wäre ja auch schade, wenn man zehn Jahre lang Wissen saammelt, und ein Schreiberer um 1865 herum hätte da keine Kinken und Böcke drin...
Motivation: ich bin in meinen frühen 60er Jahren, habe Zeit. In zehn, fünfzehn jahren wird NIEMAND mehr, KEINE SAU der Erde, noch Forschungen zu Kraftfahrzeugen mit Kolbenmaschinen betreiben, neues Wissen anlegen zu den Hubkolben-getriebenen Dingen.
Also: eine untergehende Kunst.
Ein binnen Kürze wohl "abgeschlossenes Wissensgebiet." ...
Wie die Fertigung Cremonenser Violinen.
Wie die Fertigung von Klavieren.
Kennt man schon alles. ...
Das wird in Kürze auch bei den Autos mit Hubkolbenmotoren sein.
Und ich dann einer der (gemobbten) Wissensträger des dann nutzlos werdenden Wissens...
Ich habe noch eine Anwendung dafür. Mich treibt der Traum, seit mehr als 40 Jahren, mir noch eines Tages ein eigenes Auto zu bauen. Einzelstück. Garagenfertigung.
Das Klavierspiel leidet derweilen.
= = = =
Auf dem Weg zur Toilette schleiche ich durch die Gänge mit den hunderttausenden von Büchern. Da fällt mir die Etikettierung F auf, Geschichte - immer interessant. Mein Blick fällt auf drei sanft grüne Buchrücken, die von der Geschichte amerikanischer Fertigungsbetriebe 1608 bis 1860 künden…
Da könnte doch… da müsste doch… Ich halte ein, klemme mir erst noch den Toilettengang, schnappe mir einen Band, schaue ins Register, und sieh an, Pianoforte als Stichwort… Im ersten Band der Geschichte von 1706 bis (ca.) 1860 nur ein Eintrag. Im zweiten Band aber – hooray – mehrere Einträge, darunter der dreiseitige Eintrag zu dem Etablissement, das die Fa. Steinway ab 1859 nach den ersten großen Erfolgen im damalig ländlichen Norden vor den Toren der Stadt erbaute.
Die Manhattan-Fabrik an der Fourth Avenue... 52. bis 53. Straße...
Mein Herz hüpft. Der Blutdruck steigt.
Dort, wo auch mein Flügel gefertigt wurde.
DIE, damals - als das dreibändige Buch gemacht wurde, um 1865 herum - knackig junge riesige Steinway-Fabrik. In der von 1860 bis in die Neunzehnhundert-Zehner Jahre alle Klaviere und Flügel gefertigt wurden.
Nun weiß ich, wie. Im Detail. Denn es ist hier beschrieben. Es ist 160 Jahre her. Ziemlich exakt heute vor 160 Jahren war Baubeginn. Der alte Heinrich Steinway schlich vorzugsweise auf der Baustelle herum, und schimpfte mit den Arbeitern, wenn er einen Beam mit Knots, einen Holzbalken mit Fehlern fand...
Dass diese Fabrik wieder geschlossen wurde, ist auch schon fast einhundert Jahre her.
Alle meine bisherigen dutzende Steinway-Bücher beschreiben nicht so genau, wie der Fertigungsablauf ist, und wie er sich auf die Bauwerke und Geschosse damals verteilte. Hier ist es auf mehreren Seiten nachzulesen - wo in welchem Gebäudeteil was geschah.
Es ist ein altertümliches, aber schön zu lesendes "American English". Aber keine Sorge, für die Faulen im Lande clavio, ich kenne ja meine Klaviermacher...., habe ich das brutale Google-Translation-Ergebnis mal rudimentär bissel geglättet.
Und ja, es sind auch Fehler drin in der Geschichte - paar Dinge dann weiß ich wieder genauer, besser... Wäre ja auch schade, wenn man zehn Jahre lang Wissen saammelt, und ein Schreiberer um 1865 herum hätte da keine Kinken und Böcke drin...
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