Beethoven Sonatine G-Dur, Romanze

Weißt du denn, wie das Stück aufgebaut ist, wo eine Phrase beginnt und endet? Ist klar, dass das Thema 8 Takte lang ist, sich in zwei viertaktige Einheiten (2+2+4) gliedert, von denen die Erste offen endet auf der Dominante, die Zweite mit der Tonika schließt. Dass sich nach der Wiederholung des Themas (A-Teil) ein anderer, kontrastreicher B-Teil anschließt, der schließlich in den A-Teil mündet etc. etc.?

Wie gestaltest du diese Phrasen? Wo sind die Höhepunkte, wo entspannt sich die Phrase wieder?...........

Man könnte sich dieses Stück, wie Rolf schon sagte, wunderbar als Arie vorstellen. Wie könnte die Haltung, der Text der Sängerin in den verschiedenen Teilen sein? Mit wem spricht sie?

Liebe Grüße

chiarina
Hallo Chiarina, also für mich ist an dem Stück irgendwie gar nichts klar. Ich lass jetzt mal die ganzen Wiederholungen weg. Die ersten 8 Takte alles easy, nette beschwingte romantische Erzählung. Ich schreib das jetzt einfach wie ich das empfinde, ich hab keine Ahnung von Aufbau und wie man das alles nennt. (Vielleicht sollte ich mir mal ein Buch kaufen?)

Dann kommt 8 Takte lang irgendein Chaos, also nicht mehr nicht lockere fröhliche Linke Begleithand.

Und dann diese, wie ihr gesagt habt: Arie mit Crescendo - die wiederum finde ich ja noch lustig, weil sie sich dann so absurd in den ersten Teil auflöst.

Und den Rest hab ich noch nicht geschafft. Ist für mich schon ein recht anspruchsvolles Ende. Ich spiele noch nicht so lange und quäle mich damit etwas. Zuviel Durcheinander, Akkorde, Melodien.

Mir fehlt auch das passende Fachvokabular, um das Problem richtig zu beschreiben. Ein Fan werde ich von der Romanze nicht mehr, fürchte ich. Oder ist das Ding auch ein bekanntes Meisterwerk, was man als Musikfreund, schätzen müsste? :D

Rolf, auch Dir Dank für Deine Antwort.
 
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Mir fehlt auch das passende Fachvokabular, um das Problem richtig zu beschreiben.


Liebe Stewardess,

du hast doch Klavierunterricht. Dann ist es die Aufgabe deines Klavierlehrers, dir weiter zu helfen!

Neben der Phrasierung ist vermutlich auch ein Problem, dass links zu sehr in Achteln gehört wird anstatt in Harmonien. Beim Thema z.B. bilden immer drei Achtel (1.,2.,3. Taktzeit bzw. 4.,5.,6. Taktzeit) eine Harmonie und so könntest du, um Ruhe und mehr Übersicht reinzubringen, die linke Hand mal akkordisch üben. Also die Achtel auf den drei Taktzeiten nicht nacheinander wie notiert, sondern gleichzeitig spielen. Zu Beginn also g-h-d', was einen G-Dur-Akkord darstellt. Dann fis-c'-d' (aha! Reibung! - Diese stärker zu spielende Dissonanz löst sich in den nachfolgenden leiseren G-Dur-Akkord auf) und so dir die Abfolge der Harmonien und deren Spannungsverhältnis (manche haben als Dissonanzen eine größere Spannung als andere und lösen sich auf in den nächsten Akkord, der dann leiser ist, s.o. ....) hören. Dann zu diesen Akkorden die Melodie spielen und diese letztendlich phrasieren.

Ich hoffe sehr, dass du das bei deinem KL lernst! Solche Dinge werden dir überall begegnen und gehören zu den Grundlagen. Frag ihn einfach! :p

Liebe Grüße

chiarina
 
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Ja, ich frage ihn das nächste Mal. Ich hab halt erst 6 Wochen Unterricht und da ist die Zeit dann auch knapp, bzw. ich bin da auch sehr stark Autodidakt. Ich kann das besser verstehen, wenn ich sowas selbst lese, als wenn mir jemand was erzählt. Hast Du denn da vielleicht noch einen Buchtipp für mich? Was was wie Musiktheorie für Dummies?

Das mit den Harmonien und Akkorden werde ich auf jeden Fall genauer anschauen, vielleicht hilft das. Ich brauche immer relativ lange, um zu erkennen was für ein Akkord das überhaupt ist....
 
Dann kommt 8 Takte lang irgendein Chaos, also nicht mehr nicht lockere fröhliche Linke Begleithand.
dieser Eindruck kann eher an dir als an der Sonatine liegen...

Oder ist das Ding auch ein bekanntes Meisterwerk, was man als Musikfreund, schätzen müsste? :D
was erwartest du von einem Anfängerstück? dass es wie die Appassionata daherkommt?
kantabel, melodiös, mit sparsamsten Mitteln (also schlicht gehalten) wird da in klass. Stil wirklich Musik gemacht (anders als in mancherlei Diabelli Petitessen für Anfänger) - und es wird alles "belebt", selbst harmlose Floskeln und Schlußfiguren wirken ausdrucksvoll und lebendig: vielleicht solltest du diese winzige Sonatine einfach mal öfter anhören und auf dich wirken lassen?
 
Aha... dann ist ja alles klar.
 
Ja, ich frage ihn das nächste Mal. Ich hab halt erst 6 Wochen Unterricht und da ist die Zeit dann auch knapp, bzw. ich bin da auch sehr stark Autodidakt. Ich kann das besser verstehen, wenn ich sowas selbst lese, als wenn mir jemand was erzählt. Hast Du denn da vielleicht noch einen Buchtipp für mich? Was was wie Musiktheorie für Dummies?

Das mit den Harmonien und Akkorden werde ich auf jeden Fall genauer anschauen, vielleicht hilft das. Ich brauche immer relativ lange, um zu erkennen was für ein Akkord das überhaupt ist....

Hallo Stewardess,

Die Erfahrung die ich bisher gemacht habe, ist, daß einem reine Theorie relativ wenig nützt - man muß die Theorie praktisch sofort anwenden, damit man sie wirklich verinnerlichen kann. Hier kann dir aber dein Lehrer am Besten helfen, eben in dem er Theorie in den Unterricht einbindet, und du anhand der Stücke, die du übst dir schön langsam auch musiktheoretisches und -analytisches Wissen anfütterst.

Hier ein paar Literaturvorschläge, ein bißchen einlesen kann ja nichts schaden: ;)

Thomas Krämer, Harmonielehre im Selbststudium
Herrmann Grabner, Allgemeine Musiklehre
Wieland Ziegenrücker, ABC der Musiklehre

Google mal ein bißchen nach den Büchern, vielleicht sagt dir ja was davon zu.

LG, PP
 

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