Bechstein Academy A.124 - Kauf geplant!


Hier ist es noch ehrlicher:
http://www.morgenpost.de/content/2006/04/09/wirtschaft/822135.html
http://www.ksta.de/html/artikel/1138712323675.shtml

Die links stammen aus einem tread bei VioWorld:
http://www.vioworld-klassik.de/foru...ub_id=24&startpage=1&r_name=Tasteninstrumente
Besonders interessant sind Beiträge von Hans-Peter auf Seite 2.

Übrigens gab es auch bei VioWorld einige User, die sich auffällig positiv über Bechstein geäußert haben. Auffällig war aber auch, dass sie sich über eine IP-Adresse angemeldet haben.

Treibt jemand von Bechstein jetzt hier sein Unwesen?
 
Oh Mann, ihr habt echt ne´ Macke...

Ja, ich werde mich Heute vorstellen.

Nein, ich habe geschäftlich Nichts mit Bechstein zu tun... :rolleyes:

Da schreibt jemand etwas im Forum und andere Leute glauben es, denn dort steht es ja schwarz auf weiß...

Ein ehemaliger Bechstein-Händler, User nicht registriert, zieht über die Firma her.

Ich denke, die Eröffnung der Bechstein-Zentren ist hier Ursache des Übels. Das ist absolut verständlich, schließlich geht es hier um Geld: Ein Fachhändler der diese Marke nicht mehr führen kann, bzw. starke Konkurrenz von eben jenem Bechstein-Zentrum erfährt, wird kaum besonders gut zu sprechen sein auf die Marken von Bechstein...

Die Fachhändler, alles Menschen, vertreten natürlich Ihre Sache und Ihren Geldbeutel. Ein Klavier würde ich mir nie im Internet kaufen wollen, auch wenn man 500,- EURO sparen könnte, aber so manch Händler erzählt einem ja auch viel Blödsinn, wenn der Tag lang ist.

Ach, aber was sollen wir diskutieren; das bringt sowieso nix. Ihr habt die Weißheit mit Löffeln gefressen und ich mit Gabeln.

Dass es aber Bechstein geschafft hat, soviel Hass auf sich zu ziehen finde ich erstaunlich. Die müssen wirklich die Händlerkaste schwer aufgemischt haben - mit der entsprechenden Außenwirkung. So und nu geh´ ich mich vorstellen!
 
Ich habe alle Beiträge und auch die Links gelesen. Ich bin kein Klavierbaufachmann, aber ich kenne solche und höre auch viele Meinungen.

Deshalb und aufgrund des Gelesenen bin ich Bechstein gegenüber auch sehr skeptisch. Ich habe auch noch gar keine guten Klaviere angetroffen und die akzeptablen Flügel die ich kenne sind eindeutig älteren Datums.

Allerdings muss ich erwähnen, dass ich kürzlich in einem deutschen Klavierhaus (ich wohne in der Schweiz) einen rund 4-6 Jahre alten Flügel (Typ weiss ich nicht, war aber analog dem Steinway B) gespielt habe.
Ich habe ihn sehr intensiv und auch auf hohem Niveau bespielt (damals war ich 1 Woche vor einem Klavierabend, also voll auf der klanglichen und technische Höhe...).

Dieser Flügel wurde vom Händler/Klavierbauer nach eigener Aussage über längere Zeit bearbeitet, intoniert und quasi als Konzertinstrument aufgebaut. Was ihm offensichtlich super gelungen ist.
Ich hätte den Flügel beinahe gekauft, so phantastisch war er!
Ich muss sagen, ich hatte Augenwasser ;)

Also: Bechstein generell gehört bei mir jetzt überhaupt nicht zu den Top Five, aber dieses Instrument (vielleicht auch oder vor allem, weil mit sehr viel Aufwand, Liebe und Fachwissen auf Vordermann gebracht) war einfach geil!!!

Ihr wisst ja sonst meine Meinung zu Billigklavieren aus Billigländern.
IdR kommt von da ja auch nichts Schlaues.

Aber dieser Flügel war TOP! Ich weiss leider nicht mehr, welcher Typ etc, kann also auch nicht sagen, wann er wo mit was für Teilen gemacht wurde.

Und ich kann auch nicht sagen, ob er sich nach 6 Monaten unter meinen Händen immer noch so toll spielt... Das ist ja auch ein Faktor.
 
Bechstein - Globalisierung

Auch ich stand vor ein paar Monaten vor der Wahl, was für ein Klavier ich mir anschaffen sollte, und habe mich dabei intensiv mit Bechstein beschäftig

- Gegen die Mehrmarkenstrategie, einhergehend mit globalisierten Produktionsstandorten, ist im wesentlichen nichts zu sagen. Im Gegenteil: da international nur noch sehr wenige Klavier in Deutschland gebaut werden (weniger als 5%), müssen sich die Klavierbauer innovative Wachstumsstrategien überlegen, um zu überleben. Wenn sie das nicht tun, wird es bald keine deutschen Klavierbauer geben. Als Marketingstratege find ich die Art und Weise, wie das bei Bechstein gemacht wird, sogar ziemlich beeindruckend (aus kommerzieller / betriebswirtschaftlicher Sicht). Eine globale Komponenten- und Sourcingstrategie ist ein wesentlicher Treiber zur Kostensenkung, so kann man die Teile dort produzieren lassen, wo man sie am besten und preiswertesten Macht. Dies ist in anderen Industrien seit langem Standard. Auch der Kunde hat diverse Vorteile - mehr Auswahl von einem Hersteller, vom Einstiegsmodell bis zum echten Premium-Klavier

- Was ein wenig irritiert, ist aber die Intransparenz, welche Bauteile nun wo verbaut werden (siehe die gesamte Renner-Thematik, die seit langem diskutiert wird). Während im Einsteiger und Mittelsegment der Kunde wohl oder übel damit leben muss, dass asiatische oder ost-europäische Komponenten im Klavier verbaut werden (Zimmermann und Hoffmann), so bin ich der Meinung, dass Bechstein beim Premiumklavier (Marke Bechstein) klare Aussagen zu Hauptkomponenten wie Resonanzboden und Mechanik machen sollte. Hier ein Vergleich mit der Automobilindustrie: wenn ich einen BMW kaufe, erwarte ich auch, dass ein BMW Motor drin ist (auch wenn der dann in Österreich gefertigt wird). Kaufe ich einen Mini (auch Teil der BMW Group), so ist der Motor eben von Peugeot oder einem anderen Hersteller zugekauft - das sollte mir dann auch egal sein (der Mini Motor kommt eben nicht von BMW)

- Was ebenso irritiert, ist die Positionierung der Bechstein Academy. Hier wird auf Teufel komm raus versucht, für ein nicht so hochwertiges Klavier den Bechstein Namen herzunehmen. Ich habe mir die Dinger angesehen, und bin nicht sonderlich begeistert. Ein Klavierbauer meinte auch mal kürzlich, der Innenaufbau sei im wesentlichen mit dem Zimmermann vergleichbar. Auch klanglich liegt das Academy eher beim Zimmermann als beim Bechstein (meiner bescheidenen Meinung nach). Anscheind macht die Academy Serie damit auch Zimmermann Konkurrenz (Kannibalisierung) - laut Auskuft Bechstein Zentrum Frankfurt laufen seit Einführung der Academy Serie die Zimmermänner nicht mehr so gut. Die Leute geben dann doch lieber die paar hunder Euro aus, um ein scheinbar "richtiges" Bechstein zu haben

- Das neue Vertriebskonzept mit den Zentren finde ich auch interessant. Leider gibt es Schwächen in der Ausführung. In Frankfurt z.B. wird man 30 Minuten vor Ladenschluss gar nicht mehr wargenommen und einfach ignoriert. Kommt man dann zu einer für die Verkäufer "angenehmeren" Zeit, wird zwar viel über die Klaviere geplaudert, aber vorführen / spielen wollen sie die dann doch eher nicht. So manch andere, traditionelle Familienbetrieb ist da dann doch noch persönlicher, auch wenn der Laden nicht so schick auf Hochglanz poliert ist


Also: willkommen in einer globalierten Klavierindustrien, wo Brand-Management und Mehrmarkenstrategie den Markt verändern. Das hat manche Vorteile, aber Bechstein muss aufpassen, dass sie die Substanz sowohl bei Klavieren als auch im Vertriebe nicht verlieren.

Bis dann

U.
 
Hallo Taunus-Klavier,

wir waren ja auch in Frankfurt und fühlten uns sehr gut beraten. Immerhin bin ich dort mit der ganzen Familie eingefallen (allerdings Freitags Nachmittags), und selbst mein Jüngster probierte alle Modelle "intensiv" aus... Meine Tochter hat lange und ausführlich getestet und ich habe mich mit ihr gemeinsam für das A.124 entschieden, des Klanges und des Spielgefühls wegen. Ich denke, hier spielt dann doch die Geschmacksfrage die entscheidende Rolle, ob jetzt Bechstein drauf steht oder nicht ist nur unter dem Aspekt "Made in Germany" für mich interessant.

Andererseits habe ich in einem uralten Wiesbadener Fachgeschäft - ein Familienbetrieb und Dir sicherlich bekannt - mich weder wohl gefühlt, noch kann ich von guter Beratung sprechen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Senior-Chef meiner Tochter die Hand auf die Schulter legte, um ihr nahe zu legen, doch Beethoven´s "Freude Schöner Götterfunken" nicht so laut zu spielen...

So unterschiedlich können Erfahrungen sein.

Bzgl. der klavierbaumeisterlichen Qualität fällt es mir sehr schwer ein Urteil zu bilden, aber ich werde das Instrument bald genau kennen lernen und dann auch erneut mit anderen guten Marken vergleichen.

Sag´ das übrigens nicht so laut mit dem Mini-Motor, sonst kauft den keiner mehr...
 
Man oh man, du gibst keine Ruhe.

Was hat dir Bechstein nur angetan?

Chief
 
Hallo Zusammen!

Kürzlich lief eine Reportage auf ARD über Bechstein. Dort wurden u.a. die Themen, die hier heiß diskutiert wurden/werden "ausgeleuchtet". Tatsache ist auch, dass in 10-25 Jahre Konzertflügel, Klaviere, etc. aus Asien die gleiche Qualität erreichen werden, wie diese jene aus Europa bzw. Amerika. Heute ist dies noch nicht der Fall, aber bei Millionen von Klavierspielern in China ist dies nur eine Frage der Zeit (der Markt wandert richtung Asien).

@Dr. Lecter
Da ich selbst überlege mir ein neues Klavier zu kaufen, würde mich interessieren, ob der Mietpreis von 99,00 Euro wirklich der Realität entspricht. Mir kommt die etwas sehr günstig vor, würden mich natürlich freuen, wenn es tatsächlich der Fall ist. Das wäre ein Angebot!

Viele Grüße + frohe Ostern!

PS: Wer sich in Deutschland mit einer Promotion, Habilitation oder einen anderen akademische Grad schmückt ohne diesen tatsächlich erlangt zu haben, sei es auch nur aus Spaß, macht sich Strafbar!!! ;-) Schließlich gehört eine menge Arbeit und Phantasie dazu :-)
 
... das ist der schrägste thread, der mir bislang in diesem exzellenten forum untergekommen ist. was will der "doktor"? dass alle sagen: "toll, kauf dein wunderinstrument?"

eigenartig...

fisherman
 
Ich finde man sollte diese Diskussion schleunigst wieder auf den Boden der Tatsachen zurückführen. Es gibt generell keinen Grund warum deutsche Instrumente technisch besser sein sollten als die renommierter Hersteller aus anderen Ländern, bei der Pkw - Qualität sieht es ja bekanntlich mittlerweile schon längst umgekehrt aus.

Und ich denke generell sollte man als Konsument jene etablierten Hersteller bevorzugen die nicht jede Menge PR machen denn diese zahlt man als Preisanteil beim Instrument mit. Ich denke nicht daß z. B. Seiler qualitativ Bechstein in irgendwas nachsteht und jene Flügel, die in dem, schon weiter oben erwähnten ARD - Bericht zu hören waren hätten mich jedenfalls klanglich alle nicht so überzeugt das ich einen gekauft hätte.
Jedenfalls wurde meiner Ansicht nach von Bechstein bei den neuen Instrumenten jedenfalls verabsäumt ihre klangliche Tradition und Eigenart, welche von so vielen Pianisten geschätzt und geliebt wurde, fortzuführen.

Prinzipiell ist es, solange das Qm - Managment funktioniert vollkommen egal aus welchem Land Bauteile zugekauft und verbaut werden.
Wendl & Lung ist das beste Beispiel dafür wie man mit Teamwork gute Instrumente in Fernost zu nem Preis fertigen kann der den anderen Herstellern das Fürchten lehrt und das ist nur der Anfang des Weges.
Solange die Politik sich nicht endlich dazu durchringt den Weltmarkt zumindest wieder so zu regulieren das wettbewerbsverzerrende Umwelt - und Arbeitskostendifferenzen wieder durch Abgaben belegt werden um halbwegs wieder Chancengleichheit für die Produzenten herzustellen wird sich an dieser Entwicklung nichts ändern.

Früher oder später wird jeder Hersteller Standardteile für, in Europa produzierte Instrumente zukaufen und Mehrmarkenstrategien fahren müssen um zu überleben. Solange dies nicht auf Kosten der Qualität geht ist dagegen technisch nichts einzuwenden; der Verlust von Herstellern, Arbeitsplätzen und ganzen Produktionslinien ist dagegen entweder offensichtlich politisch gewollt oder die Politik ist, was ich eher vermute schon längst nicht mehr Herr im eigenen Haus.
 
war nicht so wichtig
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom