Universaldilettant
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- 20. Jan. 2020
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Hallo Freunde der mannigfaltigen "Klavier"baustellen...
Nachdem ich seit mittlerweile Jahren immer wieder von der "Traumkombi" Pianoteq / VPC1 gelesen und gehört habe, versuchte ich seit Monaten diese Kombi mal unter die Finger zu kriegen!
War gar nicht SO leicht, da die Teile nicht in irgendwelche Ausstellungsräumen zu finden sind, und auch eine Suchanzeige von mir war elend lange erfolglos.
Ein neues hatte ich irgendwie auch ausgeschlossen, da ich mittlerweile von der Qualitätskontrolle bei Kawai nicht mehr SO überzeugt bin (viele Berichte im Netz, und auch mein ES110 ist eigentlich peinlich für die Firma... andere Geschichte...)
Vor einigen Wochen konnte ich dann mal ein neuwertiges Gebrauchtes spielen, was zu meiner Freude auch dann auch mit der neuesten Pianoteq Variante 7.5. gekopplet war!
Dieses spezielle Gerät war aber beim dransetzen SO dermassen schwer im Anschlag, dass sich meine Begeisterung dann doch ziemlich in Grenzen gehalten hat.
Klar, kann man mit Pianoteq an der Velocity Kurve rumbasteln, aber das Dingen war physikalisch echt unsexy...
Ein paar Tage später konnte ich zufällig auf einer Fahrt nach Norddeutschland ein recht altes (2013er) wieder mit Pianoteq spielen, und das war auf Anhieb symphatischer im Anschlag, und wurde aufgrund des attraktiven Preises dann doch meines (die Dinger werden relativ hoch gehandelt, im Vergleich zum Neupreis)
Mir war zu Hause aber schon relativ schnell klar, das ich das Dingen dann doch schnell auseinanderpflücken musste.
Erste Mängel:
- die meisten Vorderplättchen waren extrem scharfkantig!
- einige Tasten "kratzten" regelrecht bei Betätigung.
Beim auseinandernehmen war dann relativ schnell klar, wo das Kratzen herkam:
Das waren also diese sagenumwobenen Kawai Slip Tapes, in diesem Fall noch nicht ganz defekt, aber auf bestem Weg dahin...
Was eine Konstruktion... (Gibts bei RM2, Grand Feel 1 und 2)
Was mag sich da Kawai wohl bei gedacht haben, da so dermassen wertige Materialien zu verwenden ( Grand Feel 3 ist jetzt anders...)
Problematisch ist an der Tastaturkonstruktion, das ja der Hammer direkt angehoben wird, und nicht nur ein Hebeglied, wie beim Klavier oder Flügel, dass heisst es gibt deutlich mehr an längsseitiger Reibung, und nicht nur ein "Stoß" nach oben.
Diese Belastung lässt die Piloten zuerst eingraben, dann schiebt sich die PTFE Folie vom Untergrund weg, und die Pilote bleibt am Kleber hängen...
Im Netz gibts dazu einiges zu lesen, meist aber nicht im Zusammenhang mit dem VPC1, sondern mit der der CA / und CS Serie.
Empfohlen wird der Umbau auf Filz / Drapstoff oder Leder...
Nach ein wenig Experimentieren mit Leder und graphitiertem Holz bin ich dann auch bei 2mm Drapstoff gelandet, das ich zudem mit Protek CLP getränkt habe:
Die Graphitvariante verspricht eigentlich noch etwas weniger Reibung (ich gehe halt gerne den Weg des geringesten Widerstandes...) Allerdings steht zu befürchten, das die Graphitschicht sich relativ schnell verabschiedet bei meiner Lösung, und dauernd auseinanderreissen wollte ich das Teil jetzt auch nicht...
Flugs alle 88 Tasten mal von den Tapes befreit, und eingefilzt...
Und jetzt spielt sich der Gerät so wie es sich gehört! Nahezu geräuschlos und mit minimaler Reibung!
Beim Zusammenbau habe ich dann die anderen verarbeitungstechnischen Liederlichkeiten noch behoben, als da wären:
- Vorderplättchen abgeschliffen
- Waagebalkenbohrungen teilweise aufgeweitet ( man beachte die
"perfekt" angeordneten Waagebalkenstifte im Hintergrund)
- Spatien gerichtet
- Garnierungen geprüft und mit Protek CLP behandelt
- Tastenhöhe durchreguliert
- nicht richtbar sind für mich die Position der Piloten auf den Tasten, schon etwas crazy
Fazit:
Das VPC1 ist ein tolles Instrument, und im Zusammenspiel mit Pianoteq schon eine eigene "Instrumentenklasse", aber natürlich kein Ersatz für ein akustisches Instrument.
Die Verarbeitung find ich teilweise peinlich für einen renommierten Hersteller, insbesondere da das Gerät jetzt seit 9 Jahren unverändert so gebaut wird!
Wird Zeit für ein VPC2 mit Grandfeel 3 Tastatur und einer angemessenen Qualitätskontrolle
Nachdem ich seit mittlerweile Jahren immer wieder von der "Traumkombi" Pianoteq / VPC1 gelesen und gehört habe, versuchte ich seit Monaten diese Kombi mal unter die Finger zu kriegen!
War gar nicht SO leicht, da die Teile nicht in irgendwelche Ausstellungsräumen zu finden sind, und auch eine Suchanzeige von mir war elend lange erfolglos.
Ein neues hatte ich irgendwie auch ausgeschlossen, da ich mittlerweile von der Qualitätskontrolle bei Kawai nicht mehr SO überzeugt bin (viele Berichte im Netz, und auch mein ES110 ist eigentlich peinlich für die Firma... andere Geschichte...)
Vor einigen Wochen konnte ich dann mal ein neuwertiges Gebrauchtes spielen, was zu meiner Freude auch dann auch mit der neuesten Pianoteq Variante 7.5. gekopplet war!
Dieses spezielle Gerät war aber beim dransetzen SO dermassen schwer im Anschlag, dass sich meine Begeisterung dann doch ziemlich in Grenzen gehalten hat.
Klar, kann man mit Pianoteq an der Velocity Kurve rumbasteln, aber das Dingen war physikalisch echt unsexy...
Ein paar Tage später konnte ich zufällig auf einer Fahrt nach Norddeutschland ein recht altes (2013er) wieder mit Pianoteq spielen, und das war auf Anhieb symphatischer im Anschlag, und wurde aufgrund des attraktiven Preises dann doch meines (die Dinger werden relativ hoch gehandelt, im Vergleich zum Neupreis)
Mir war zu Hause aber schon relativ schnell klar, das ich das Dingen dann doch schnell auseinanderpflücken musste.
Erste Mängel:
- die meisten Vorderplättchen waren extrem scharfkantig!
- einige Tasten "kratzten" regelrecht bei Betätigung.
Beim auseinandernehmen war dann relativ schnell klar, wo das Kratzen herkam:
Das waren also diese sagenumwobenen Kawai Slip Tapes, in diesem Fall noch nicht ganz defekt, aber auf bestem Weg dahin...
Was eine Konstruktion... (Gibts bei RM2, Grand Feel 1 und 2)
Was mag sich da Kawai wohl bei gedacht haben, da so dermassen wertige Materialien zu verwenden ( Grand Feel 3 ist jetzt anders...)
Problematisch ist an der Tastaturkonstruktion, das ja der Hammer direkt angehoben wird, und nicht nur ein Hebeglied, wie beim Klavier oder Flügel, dass heisst es gibt deutlich mehr an längsseitiger Reibung, und nicht nur ein "Stoß" nach oben.
Diese Belastung lässt die Piloten zuerst eingraben, dann schiebt sich die PTFE Folie vom Untergrund weg, und die Pilote bleibt am Kleber hängen...
Im Netz gibts dazu einiges zu lesen, meist aber nicht im Zusammenhang mit dem VPC1, sondern mit der der CA / und CS Serie.
Empfohlen wird der Umbau auf Filz / Drapstoff oder Leder...
Nach ein wenig Experimentieren mit Leder und graphitiertem Holz bin ich dann auch bei 2mm Drapstoff gelandet, das ich zudem mit Protek CLP getränkt habe:
Die Graphitvariante verspricht eigentlich noch etwas weniger Reibung (ich gehe halt gerne den Weg des geringesten Widerstandes...) Allerdings steht zu befürchten, das die Graphitschicht sich relativ schnell verabschiedet bei meiner Lösung, und dauernd auseinanderreissen wollte ich das Teil jetzt auch nicht...
Flugs alle 88 Tasten mal von den Tapes befreit, und eingefilzt...
Und jetzt spielt sich der Gerät so wie es sich gehört! Nahezu geräuschlos und mit minimaler Reibung!
Beim Zusammenbau habe ich dann die anderen verarbeitungstechnischen Liederlichkeiten noch behoben, als da wären:
- Vorderplättchen abgeschliffen
- Waagebalkenbohrungen teilweise aufgeweitet ( man beachte die
"perfekt" angeordneten Waagebalkenstifte im Hintergrund)
- Spatien gerichtet
- Garnierungen geprüft und mit Protek CLP behandelt
- Tastenhöhe durchreguliert
- nicht richtbar sind für mich die Position der Piloten auf den Tasten, schon etwas crazy
Fazit:
Das VPC1 ist ein tolles Instrument, und im Zusammenspiel mit Pianoteq schon eine eigene "Instrumentenklasse", aber natürlich kein Ersatz für ein akustisches Instrument.
Die Verarbeitung find ich teilweise peinlich für einen renommierten Hersteller, insbesondere da das Gerät jetzt seit 9 Jahren unverändert so gebaut wird!
Wird Zeit für ein VPC2 mit Grandfeel 3 Tastatur und einer angemessenen Qualitätskontrolle
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