Barmusik mit Klavier spielen

Das ist bestimmt ein Ausschnitt aus einem klassischen Violinkonzert

nein, das ist weder klassisch noch Violinkonzert - - das ist lediglich eine zwar eingängige, aber doch sehr karge Melodie mit ner Seqeunz und triolischen Achteln.
und wenn man nur die Melodie vorgesetzt bekommt, was ja in angedüdelten Barsituationen passieren kann, und wenn man sie nicht kennt (was auch vorkommen kann, denn niemand kann die komplette Unterhaltungsmusik kennen), dann ist doch interessant und lehrreich, zu sehen, wie ein Barmusikprofi so ein Problem löst.
 
Ähm, Fred würde das sofort einspielen und macht wahrscheinlich nen Rumba draus :bongo:

:D :D

LG
Michael

By the way - Fred wo steckst Du?
 
Rami BAR

Das ist bestimmt ein Ausschnitt aus einem klassischen Violinkonzert und Rolf wills in Barmusik-Stil hören :floet:

an die Bar Pianisten werden zumteil hohe Ansprueche gestellt, von wegen abwertend " Bar Pianist " in schoener Umgebung , Suber . Wie sagt Menuhin,
jede Musik hat seinen Sinn, wichtig ist nur eines sie bringt Freude.
Hier ein Beispiel eines Pianisten, der es zur hoechsten Vollendung gebracht hat
" BAR Niv. " http://www.youtube.com/watch?v=1E8_t-Oq70M :D:D:D

Cordialement

Destena
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gibt es eigentlich auch Bar-Pianistinnen?
 
nein, das ist weder klassisch noch Violinkonzert - - das ist lediglich eine zwar eingängige, aber doch sehr karge Melodie mit ner Seqeunz und triolischen Achteln.
und wenn man nur die Melodie vorgesetzt bekommt, was ja in angedüdelten Barsituationen passieren kann, und wenn man sie nicht kennt (was auch vorkommen kann, denn niemand kann die komplette Unterhaltungsmusik kennen), dann ist doch interessant und lehrreich, zu sehen, wie ein Barmusikprofi so ein Problem löst.
Solange Du es als Problem siehst, ist es eins.
Wenn Du mit Deiner Notation (Wechsel vom 9/8 in einen 10/8 und wieder zurück) den besoffenen Lobby-Gast darstellen wolltest, so ist Dir das gelungen.
Meine spontane Idee dazu.
Wahrscheinlich hast Du Dir die Melodie so ausgedacht, dass es besonders schwer sein sollte eine passende Harmonisation zu finden (Halbtöne nach unten führen etc.).
Jedenfalls in meiner Zeit als Jazzpianist in Hotellobbies habe immer ICH angegeben was gespielt wird. Wenn sich ein Pianist zur Prostitution hingibt ist das immer seine persönliche Entscheidung. Besonders erstrebenswert war dieser Gedanke für mich nie.
Um so einem Job gerecht zu werden und dennoch Spass zu haben, sollte man ein ausgezeichnetes Gehör, profundes theoretisches Wissen oder dementsprechende Erfahrung und eine gewaltige Portion Geduld und Ducksamkeit mitbringen. Für mich wäre das der musikalische Tod.

Den Beitrag von Hasenbein unterschreibe ich.
 
Solange Du es als Problem siehst, ist es eins.
Wenn Du mit Deiner Notation (Wechsel vom 9/8 in einen 10/8 und wieder zurück) den besoffenen Lobby-Gast darstellen wolltest, so ist Dir das gelungen.
Meine spontane Idee dazu.
Wahrscheinlich hast Du Dir die Melodie so ausgedacht, dass es besonders schwer sein sollte eine passende Harmonisation zu finden (Halbtöne nach unten führen etc.).

nein, ich habe die Melodie weder erfunden, noch soll sie einen Besoffenen darstellen (sie wechselt auch nicht den Takt)
wie schon gesagt, ist sie einerseits etwas karg, andererseits aber auch einprägsam (letzteres ist bei vielen guten Melodien so)
vielen Dank für das amüsante und sehr flotte Barmusikbeispiel!

da ich nicht ständig daheim vor mich hin vegetiere, sondern mehr Hotels als mir lieb ist kennenlernen durfte: als etwas genervter Hotelgast habe ich oft genug die Leiden und Freuden von Barmusikern live sehen und hören dürfen - da kam es oft genug vor, dass mit gelockerten Krawatten eine Handelsreisendengruppe in gehobener Stimmung dem Musiker Vorschläge zusammen mit Geldscheinen unterbreitet; und auch des öfteren die gewünschten Melodien mehr schlecht als recht vorpfiff oder -krähte (singen konnte man das kaum nennen) Und wenn sich so etwas obendrein infolge höchst mäßiger Englischkenntnisse sämtlicher Beteiligter (z.B. besagte trinkfreudige Gruppe in Budapest) kaum verständlich abspielte, dann wurde umso mehr gekräht ---- der Barmusiker hatte da kein leichtes Los!...
 

nein, ich habe die Melodie weder erfunden, noch soll sie einen Besoffenen darstellen (sie wechselt auch nicht den Takt)
In Deiner Notenschrift wird der Takt gewechselt! Im Takt 195 und 199 zählt man 10 Achtel!

vielen Dank für das amüsante und sehr flotte Barmusikbeispiel!
Wenn Du meinem Beispiel gemäß in einer Bar spielst, bist Du Deinen Job mit Sicherheit ziemlich schnell los. Das war keine Barmusikbeispiel. Wenn man in einer Bar Arnold Schönberg zum besten gibt, ist das dann "Barmusik"? Mit Sicherheit nicht.
Es gibt keine "Barmusik" als solche. Man kann Bestehendes, ob auskomponiert oder nicht, auf verschiedene Weise interpretieren - und dabei beziehe ich mich nicht ausschließlich auf die Vortragszeichen wie die Herren Klassiker es tuen. ;-)

Man kann die Linke so gestalten wie es von Threaderöffner propagiert wurde. Das kann dann sehr sehr schnell sehr seicht klingen. Man kann aber auch anders! Und das bedingt Talent, Erfahrung und Wissen. Und mit seichter Musik hat das dann wahrlich nichts mehr zu tuen.

Ich vermute mal, dass es den meisten, in einer Bar beschäftigten Pianisten, an Mumm fehlt endlich mal Tacheles zu spielen. Naja, die meisten könnten das vielleicht ja gar nicht. :-)))

Gez.
J. S. Bar
 
In Deiner Notenschrift wird der Takt gewechselt! Im Takt 195 und 199 zählt man 10 Achtel!

das habe ich jetzt auch gesehen und kann es mir nicht erklären, denn das depperte Notenprogramm müsste eigentlich Achtel zählen können! Zieh in den beiden Takten einfach ein Achtel ab: das dritte Viertel ist nicht punktiert.

Schönberg habe ich tatsächlich in noch keiner Bar je gehört, nebenbei ist das Notenbeispiel kein Schönberg - - ich hatte es gewählt, weil es nicht automatisch ein harmonisches Raster nahelegt und mich die möglichen Lösungen interessiert hatten.

Ob es Barpianisten an Mumm fehlt, kann ich nicht beurteilen - ich kann nur sagen, dass ich niemanden um diesen Job beneide (nach dem, was ich bisher sehen durfte)
 
Hallo,
ich kann mir gut vorstellen, dass man in der Praxis beim Barmusik spielen damit konfrontiert wird, dass einem Gäste Melodien beliebter Musiknummern sagen und dann haben wollen, dass man das spielt. Sicher kommen dann Wünsche wie Titanic oder so.
Aber was macht man, wenn ein schon leicht bedüdelter Gast eine Melodie sagt, die man nicht kennt? Vielleicht schreibt der Gast sie einem halb dilletantisch auf (also ohne Akkorrsymbole) oder pfeift sie vor oder sowas -- ich hänge unten mal ein Beispiel für eine eigentlich ganz eingängige Melodie an (wegen der Triolen habe ich den Neunertakt gewählt). Meine Frage ist: was käme bei dieser Melodie heraus, wenn man sie a la Barmusik spielt?
Gruß, Rolf

Ja ich kann nur sagen, das kommt schon sehr oft vor. Ich habe immer bei einem Titel, den ich nicht kannte gesagt, tut mir leid kenne ich nicht, aber ich schreibe ihn mir auf und wenn sie das nächste mal kommen, dann spiele ich ihn gerne für sie. Das mache ich seit über 15 Jahren und heute gibt es sehr selten wünsche, die ich nicht kenne. (Dadurch habe ich viele der schönsten Titel erst überhaupt kennengelernt!)
Wenn jemand etwas vorsummt und ich erkenne es, dann war es bis jetzt eigentlich immer ein leichter Titel, den ich nachspielen konnte - vielleicht Zufall? Wenn tatsächlich ein guter Sänger den Titel perfekt singt, habe ich meist keine Probleme ihn zu begleiten, wenn er in der Melodie gefestigt ist! Am einfachsten funktioniert das bei tatsächlichen Könnern!
Probleme gibt es da nur bei "möchtegern" Sängern!

lg
Barpiano
 
Fred - Du hast wieder schön gespielt! :)
Schade, dass es so schnell aus ist...
Könnte man das Ganze nicht mit einem Beatles Song verbinden?:blues:

LG
Michael
 
Gibt es eigentlich auch Bar-Pianistinnen?

Ja , ich habe haeufig bei meinen Reisen, in Hotels Pianistinen gehoert, meistens sehr elegante Damen , in den guten Hotels ist es auch die Sitte das der Gast ein gutes Trinkgeld bezahlt haeufig spielten die im Speisesaal und da durfte man sich nicht lumpen lassen, ob einem dies gefiehl steht wo anders geschrieben,

Cordialement
Destenay
 
Hi Barpiano,

du beantwortest immer so schön alle Beiträge. Du hast meinen wahrscheinlich überlesen. Hast du da noch eine Antwort?

Ja sorry, habe ich wahrscheinlich überlesen!

Zitat von Bachopin
Z. B.
Rhythmische Bass Akkord Schemas der verschiedenen Stile.
Prinzipien der Generierung einer Walkingbass Linie.
Prinzip der Shearing-Spielweise.
Funk/Rockbass Patterns.
Unterschied zw. LH Bass/Akkord- und LH Bass/RH Akkord Spielweise
Prinzipieller Aufbau von LH Arpeggien für verschiedene Musikstile.
Auffrischen einer Melodie durch Synkopen, Jazz-Ornamentik.
Andicken der Melodie durch Terzen/Sexten (sehr süsslich), Oktaven, Quinten/Quarten (modern), ..
Ausnutzen von Melodiepausen durch Basssolo, Gegenmelodie, Akkordsolo, rhythmische Einwürfe, ...
etc.

Was bietet da dein Buch? Wie gesagt Inhaltsangabe wäre nicht schlecht.

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Also diese ganzen Stile findest du in meinem Buch NICHT:
Zu deinen Beispielen würde ich sagen - Zuhören, Zuhören, Zuhören!
Das was dir gefällt , heraushören und versuchen nachzuspielen....
Shearing - das ist sog. Blocksatz - schwer, aber der "Übaufwand wird durch Sound belohnt";-))
Du spielst mit der RH Melodieton an oberster Stelle (ich weiß - ist dir sicher klar) darunter mit den Tönen des Akkorde füllen(gegebenenfalls Umkehrungen)
Ergänzen nach unten weiter jetzt mit LH gleich anschließend weiter füllen mit den Akkordeigenen Tönen (es klingt schon verblüffend, wenn man mit der LH nur 1 Ton ergänzt, können natürlich auch 5 sein! - am besten Hören was am besten klingt!
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Im Buch findest du sozusagen das Grundkonzept, welches praktisch jeder verwendet! "Erleicherungshilfen" Das es z.Bsp. nur 3 Verminderte Akkorde gibt und du somit im Besitz aller Verminderten Akkorde bist, es ändert sich jeweils nur der Basston... Das es nur 4 Übermäßige Akkorde gibt - ebenfalls für alle anderen nur mit dem Baßton du im "Besitz" der Übermäßigen Akkorde in alle Tonarten bist. Wieso ich die Skandinavische Akkordchiffrierung bevorzuge!
Septenspange, Große Lage. Beispiele für sinnvolles Notieren. Der Vollständigkeithalber - Akkorde -meine bevorzugte Schreibweise und "fast" alle alternativen, welche einem in Fake Books erwartet:
Bsp. Ich schreibe "Cj"
Dieser Akkord kann aber genauso mit einem 3Eck dargestellt sein oder C7+ oder Cmaj, CMA, Cmaj7 ...usw
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Ich hoffe, das es aussagekräftig genug ist?
lg
Barpiano
 
Shearing - das ist sog. Blocksatz - schwer, aber der "Übaufwand wird durch Sound belohnt";-))
Du spielst mit der RH Melodieton an oberster Stelle (ich weiß - ist dir sicher klar) darunter mit den Tönen des Akkorde füllen(gegebenenfalls Umkehrungen)
Ergänzen nach unten weiter jetzt mit LH gleich anschließend weiter füllen mit den Akkordeigenen Tönen (es klingt schon verblüffend, wenn man mit der LH nur 1 Ton ergänzt, können natürlich auch 5 sein! - am besten Hören was am besten klingt!

Dieser Abschnitt ist eine Umschreibung für "Öh, ja, äh, Shearing-Blocksatz, da habe ich natürlich mal was von gehört, kanns aber selber nicht spielen und weiß auch nicht genau das System dahinter".

Übrigens uralter Trick von Lehrern und Schlaumeiern: Wenn man nicht weiterweiß und einen Fragen von Schülern in Bedrängnis bringen, zieht man einfach das Kaninchen "am besten hören, was am besten klingt!" oder "Zuhören, zuhören, zuhören!" aus dem Hut, weil's ja immer sooo richtig ist... sehr durchschaubar!

Lieber Bachopin, guck mal einfach ins Kapitel "Blockakkorde" im "Jazz Piano Buch" von Mark Levine. Da ist das Grundsätzliche zu 4stimmigen Blockakkorden erklärt.

Shearing hat die dort gezeigten 4stimmigen Akkorde in seinem Trademark-Blocksatz um eine 5. Stimme erweitert, die genau 1 Oktave unter der obersten Stimme dazukommt.

Und zwar werden die obersten 4 Stimmen mit rechts gespielt, und die linke spielt nur 1 Stimme. Der Witz ist, daß man im Shearing-Satz die Linke führen läßt - d.h., sie wird etwas lauter gespielt (in seiner Combo wurde sie von der Gitarre gedoppelt), und da man nur eine Stimme hat, spielt man hier auch mit Fingerlegato (während für die Töne der re. Hd. mit Pedal nachgeholfen wird bzw. durch Dicht-an-den-Tasten-Spielen die klanglichen "Lücken" minimiert werden).

Barpiano, Dein Buch scheint im übrigen sehr schwach zu sein, wenn nicht mal was zu Walking-Bass-Prinzipien drinsteht! Das ist ja nun echt grundlegend und wird immer wieder benötigt!

LG,
Hasenbein
 

Das ist eine hübsche Idee! Prinzipiell gibt es zwar 12 übermäßige Akkorde, aber teilt man die Tasten in zwei Ganztonskalen (je 6 Ganztöne), so gibt es nur zwei in jeder - alles andere sind Umkehrungen. Freilich betrifft das nur die Tastenorientierung.
Bei den verminderten Akkorden meinst Du sicher die mit vier Tönen (so wie c-#d-#f-a)

Aber hilft diese rudimentäre Groborientierung noch bei Alterationen und Nonen- oder Undezimakkorden?

Übrigens ne gute Idee, sich nicht in die Arena mit den unbekannten Liedern irgendwelcher Gäste zu begeben! Stell Dir vor, eine Gruppe angetrunkener griechischer Pensionäre würde darauf bestehen, dass ad hoc ein Dir gänzlich unbekanntes griech. Volkslied mit asymetrischem Takt begleitet werden soll... ne ne, da ist Deine Idee, auf ein andermal zu vertrösten, besser.
 
Shearing - das ist sog. Blocksatz - schwer, aber der "Übaufwand wird durch Sound belohnt";-))
Hi,

was Shearing bekannt machte war der sogenannte Locked-Hand-Style - eine ganz spezielle Art von Blocksatz. Man kann den Locked-Hand-Style übrigens auch in Drop2 Form spielen. Als Solo-Piano Device hat sich beides aber kaum etabliert. Da sind andere Blocksatzstile wesentlich interessanter.


Das es nur 4 Übermäßige Akkorde gibt - ebenfalls für alle anderen nur mit dem Baßton du im "Besitz" der Übermäßigen Akkorde in alle Tonarten bist.
Wenn Du nun schon den verminderten Septakkord in seinen enharmonischen Umdeutungsformen als "gleich" erwähnst, solltest Du Gleiches auch mit dem übermäßigen Dreiklang tun. Von diesem gibt es nämlich in dieser Weise gesehen genau 2 Stück und nicht 4 wie Du behauptest.


Wieso ich die Skandinavische Akkordchiffrierung bevorzuge!
Das erzählst Du uns bitte jetzt! Danke.
 

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