J
jensen1
- Dabei seit
- 28. Apr. 2009
- Beiträge
- 612
- Reaktionen
- 481
Ich stelle mir das ganz primitiv als Nacheinanderschaltung vor. Vorne sind die Mikros, dann gehts (nach entsprechender Vorverstärkung) in den A/D-Wandler. Der analoge Limiter sitzt nun irgendwo zwischen Mikros und A/D-Wandler.
Die Signalkette stimmt erstmal so, wie du sie dargestellt hast. Der Limiter bzw. Kompressor ist üblicherweise nach dem Mikrofonverstärker geschaltet.
In meiner Vorstellung geht das Signal also noch durch eine zusätzliche Schaltstelle, wenn der Limiter angeschaltet ist. Und dabei gibts "Reibungshitze", sprich Qualitätsverlust.
Und auch das ist erstmal richtig, zumindest theoretisch. Praktisch relevant ist die Frage, je nach Schaltungsdesign und Hörbarkeit der unterschiedlichen Signalverläufe. Das kann man nur von Gerät zu Gerät beurteilen.
Ich steuere die Aufnahme immer erst manuell aus, indem ich die lautesten Stellen spiele (einen Tick lauter als normal sogar) und den Aufnahmepegel entsprechend einstelle.
Wenn du es wirklich so machst, dann brauchst du keinen Limiter, da der Maximalpegel nicht überschritten werden kann. Bei manchen Aufnahmen verschätzt man sich aber auch mit dem Maximalpegel, besonders wenn man nicht selbst spielt, sondern jemanden aufnimmt, der die Annäherung an den Maximalpegel nicht so ernst nimmt und dann kann ein Limiter hilfreich sein.
Ein Limiter macht zu laute Stellen leiser, ansonsten passiert nichts.
Das stimmt nur zum Teil. Zu laute Stellen macht auch der Kompressor leiser. Der Limiter ist ja auch ein Kompressor, der allerdings mit einem sehr hohen Verhältnis den Pegel absenkt und somit den maximalen Pegel begrenzt. Er verhindert, dass der Pegel einen bestimmten Wert übersteigt. Je nach Signal und je nachdem, wie stark der Limiter "angefahren" wird (wie häufig er limitiert), führt das u.U. zu stark hörbaren akustischen Artefakten (der Klang wird unnatürlich, das Instrument klingt nicht mehr dynamisch, wie es normal klingt), aber man verhindert die Übersteuerung mit den noch stärker hörbaren Übersteuerungsartefakten.
Ein Kompressor ist anders, der pegelt alles in einen bestimmten Bereich, zu Leises wird lauter, zu Lautes leiser und was viel zu leise ist, wird ausgeblendet (weil vermutlich Rauschen).
Das stimmt nur zum Teil. Was du beschreibst, ist ein Automatic Gain Control (AGC). Ein Kompressor regelt immer leiser. Und zwar wird ab einem bestimmten Schwellwert mit einem bestimmten Verhältnis abgeregelt. Leise Stellen hebt der Kompressor üblicherweise nicht an, Rauschen wird auch nicht ausgeblendet. Dies ist die Funktion eines Gates: bei keinerlei Signal (was ein Signal ist und was nicht, lässt sich über einen Schwellwert definieren) wird das Gate zugemacht. Bei der Benutzung eines Kompressors wird das Signal durch Abregelung der lauten Stellen in der Dynamik eingeengt, wodurch man höher aussteuern kann. Eine Übersteuerung wird aber mit dem Kompressor nicht verhindert, nur mit dem Limiter.