Ich erklär's dir gern noch mal, liebster Rolf!
Bei der Studie ging es um motorisches Lernen. Es stellte sich heraus, dass die Gruppe die Zielvorgaben schlechter umsetzen konnte, die aufgefordert wurde, auf konkrete Punkte der technischen Umsetzung (Gewichtsverlagerung etc.) zu achten.
Das heißt, dass bei dieser Gruppe der Fokus auf den Weg zum Ziel gelegt wurde.
Im Gegensatz dazu wurde bei der zweiten Gruppe das Ziel selbst formuliert ("möglichst schnell um die Slalomstangen fahren"). Das hatte zur Folge, dass die technische Umsetzung in den Details - Ski fahren konnten die Probanten schon - den Probanten überlassen wurde. Und die waren halt schneller.
Das heißt natürlich nicht, dass man niemals an technischen Details feilen sollte. Es heißt auch nicht, dass man als Lehrer niemals sagen sollte, wie's geht.
Es heißt aber, dass solche Details, wie auf die genaue Zusammensetzung der Anteile von Arm-, Handgewicht etc. zu achten, eher behindern als voran bringen. Der Blick auf die Details verhindert die Wahrnehmung auf das eigentlich Wichtige, den gewünschten Klang und die Stärke, Richtung etc. des Impulses. Ganz besonders dann, wenn wie hier solche Bewegungsmuster erst gelernt werden. Vom Großen zum Kleinen, vom Gesamten zu den Details, von der Grobmotorik zur Feinmotorik, immer mit offenen Ohren.
Je mehr Erfahrung man besitzt, desto feinfühliger wird man. Erst mal übertreibt man neue Bewegungsmuster und nach und nach wird man sie verfeinern. Wer unbedingt will, kann gern
dann auch den Fokus auf die spezielle Wahrnehmung des Armgewichts legen. Ich lege meine Aufmerksamkeit lieber auf die Körperwahrnehmung insgesamt, die Impulse und die Koordination.
Liebe Grüße
chiarina