ich will mich aktiv mit Musik beschäftigen, weil mich Klänge faszinieren. Sehr gerne würde ich improvisieren, meine Gefühle in meine ganz eigenen Noten packen, aber dafür fehlen mir sooo viel Grundlagen.
Und gerade diese Grundlagen vermittelt Dir Dein Lehrer auch nicht, würde ich mal vermuten. Akkorde und das Verständnis für Akkordfolgen und was man damit machen kann, wie man improvisieren kann, wird im üblichen Klavierunterricht meist vernachlässigt. Ich kenne das mit den Klängen sehr gut. Ich habe es aber erst richtig ausleben können, als ich mich mit Akkorden beschäftigt habe. Wogegen ich mich jahrelang gewehrt habe, weil ich keinen richtigen Zugang dazu gefunden habe. Witzigerweise habe ich den dann durch den Kurs von Melanie Schaum gefunden, obwohl ich das nie erwartet hätte. Weil es um Pop-Akkorde geht und mich Pop eigentlich nicht interessiert. Aber manchmal findet man Dinge da, wo man sie weder sucht noch vermutet.
Aber das ist natürlich sehr persönlich und absolute Geschmackssache. Jazz-Piano habe ich bei Zapiano "belegt", wenn man so sagen will. Da geht es um das Improvisieren im Jazz, und da geht es natürlich ebenfalls um Akkorde und die Grundlagen. Es gibt alles, was man lernen will, irgendwo zu lernen. Aber es kommt auf Deinen Lehrer an. Ob der das unterstützt oder nicht. Wenn er es nicht unterstützt, wirst Du praktisch aktiv davon abgehalten, das zu lernen, was Du eigentlich willst. Ich lerne das mit den Akkorden außerhalb meines Klavierunterrichts, weil meine Klavierlehrerin das auch nicht unterrichtet. Aber sie hindert mich auch nicht daran. Das, was ich bei ihr lerne, hilft mir dann wieder für den anderen Teil und umgekehrt. Das ergänzt sich gegenseitig.
Ich habe jetzt ein Dreivierteljahr regelmäßig Unterricht, und jetzt spiele ich gleichzeitig Sachen von Bach und auch Improvisationen auf dem Klavier. Alles natürlich noch Anfängerniveau, aber nichts davon frustriert mich. Ich kann mit meiner Klavierlehrerin über das, was wir gemeinsam machen wollen, reden, und wir finden immer eine gute Lösung. Sie gibt mir gute Stücke, und wir arbeiten daran, bis ich sie spielen kann. Dazu die Übungen, die sie mir gibt, Tonleitern, Kadenzen, Dreiklänge. Das Übliche, würde ich sagen, aber es ist strukturiert und macht mir Spaß.
Ich mache Aufnahmen von mir selbst, sodass ich merke, welche Fortschritte ich mache. Wenn ich Sachen von vor 6, 7, 9 Monaten anhöre, höre ich, was ich gelernt habe. Eine Aufnahme muss nicht besonders gut sein, das geht mal schnell mit dem Handy. Aber der Effekt, wenn man seine Fortschritte hört und sieht, ist enorm.