Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
  • Erstellungsdatum

Es ist kein Anfängerstück, aber eine Anfängerfrage.
;-)

Wenn ich die rote Note in Takt 9 wie notiert als FES spiele, dann klingt es mit den Sechzehnteln ziemlich schräg, ein GES hingegen schlüssig. Nun gibt es ja einige klangliche Überraschungen in diesem Stück. Aber ist das ein Druckfehler oder muss es wirklich ein FES sein? In b-moll kommt aber nicht mal ein fes vor (auch nicht in dessen Subdominante und Dominante - falls ich nicht schon wieder etwas übersehe).

Warum das FES, falls es kein Druckfehler ist?

Szymanowksi_op.1_9.jpg
 
Schau die mal die 3 Takte davor, jeweils die zweite Takthälfte an, da trifft h auf b, g auf ges, f auf fes, und in diesem Takt später hohes f auf tiefes fes. Du kannst hier nicht mit dem Tonvorrat von b-moll argumentieren, hier gehören die übermäßigen Primen (resp. Oktaven) zum Kororit!

Grüße
Manfred
 
Schau die mal die 3 Takte davor, jeweils die zweite Takthälfte an

Darüber habe ich mich auch schon gewundert. Und darüber, dass dieser klangliche „Abstieg“ so interessant klingt (wenn man es denn mal richtig spielen kann).

Du kannst hier nicht mit dem Tonvorrat von b-moll argumentieren, hier gehören die übermäßigen Primen (resp. Oktaven) zum Kororit!

Und ich dachte schon wieder, ich sei zu begriffsstutzig dafür.
:dizzy: ;-)

Eigentlich hatte ich mir doch vorgenommen, mir keinen Kopf mehr darüber zu machen, wie es zusammenhängt, was in den Noten steht, sondern es in den bestmöglichen Klang umzusetzen. Es heißt hier im Forum zwar immer wieder, dass man wissen muss, was man spielt, um es richtig und klangvoll zu spielen. Meist weiß ich nicht was ich spiele und gestern habe ich kurz darüber nachgedacht, in welcher Tonart das Stück (ein anderes) eigentlich steht. Obwohl ich es schon seit Jahren spiele vergesse ich es: Ich vergesse die Tonart (wenn ich nicht auf die Vorzeichen schaue), ich vergesse die zur jeweiligen Tonart gehörenden Akkorde und ich sehe (und höre) beim Spielen nicht, was für eine Tonart ich gerade spiele. Ich kann ein Stück immer wieder analysieren, aber nach einer Weile vergesse ich die harmonischen Zusammenhänge wieder. Deshalb sollte ich mir tatsächlich keine Gedanken darüber machen, sondern einfach spielen. Denn die Rückmeldungen, die ich von Freunden bekomme sind durchaus positiv.
:-)
 
Wenn ich die rote Note in Takt 9 wie notiert als FES spiele, dann klingt es mit den Sechzehnteln ziemlich schräg, ein GES hingegen schlüssig.

In dem Kontext ist die simple Verbindung Ces -> Ges7 keine besondere harmonische Kühnheit. Ein Ges im Bass wäre an der Stelle auch alles andere als schlüssig, weil die harmonische Progression hier eigentlich einen B-Dur-Sextakkord erwarten lässt. Den durch Ges-Dur zu ersetzen, klänge äußerst schwach, weil das Ges vorher schon im Tenor erklingt und die konsequent absteigende Linie dieser Stimme nicht zu Ende führt. Auch die Basswendung Es-Ges wäre schwach, weil eine aufsteigende Terz, noch dazu in einen konsonanten Akkord, sehr spannungsarm ist. Szymanowski hat das mit dem Sekundakkord als Abschluss genau richtig gemacht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Erläuterungen wie Deine, @mick, lassen in mir immer wieder die Motivation aufkeimen, doch nicht die Flinte ins Korn zu werfen.
:-)
 
  • Like
Reaktionen: beo
übrigens soll das stück im "Tempo di marcia" gespiel werden was laut meinen recherchen bei ca 120bpm liegt, scheint mir zwar allgemein noch etwas zu langsam zu sein

120 bpm? Das scheint mir aber doppelt so schnell zu sein. Google zeigt an, dass „tempo di marcia“ dem Andante moderato entspricht. Und das wären dann etwa 60 bpm.

Die Vortragsbezeichnung „quasi tempo di marcia“ bedeutet dann vermutlich, dass man fast Marschtempo spielen soll, also etwas langsamer, als es ohne das „quasi“ wäre?

Wie langsam (tatsächlich 60 bpm?) wird „quasi tempo di marcia“ gespielt?
 


@Chriss_k, @Marlene,

Wenn der Komponist so eine Angabe macht, dann will er, dass du es so empfindest, wie es da wörtlich steht. Also spiel das Ding und stell dir dabei einen Marsch vor, mit Toleranz in Richtung langsam (quasi), aber keinesfalls so langsam wie ein Trauermarsch, sonst hätte der Komponist funebre dazugeschrieben.
Also: Vergiss das Metronom.

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal eine Frage zum "Marsch", diesmal aber nicht wegen des Tempos.

Dieser Aufstieg ist doch c-moll, richtig?

Den Anhang 17275 betrachten

Was hat das fis da zu suchen? Das kommt doch nur in der Dominate G-Dur vor. Oder gehört das auch wieder



??

Die Stelle ist doch unisono, das Fis eine melodische Erscheinung, ein chromatischer Leitton zum Dominantton G.
Wenn du dir das unbedingt harmonisiert vorstellen willst, kannst du da natürlich eine Doppeldominante denken.
Ich sehe da eine Antwort auf die vorherige abwärts führende kleine Sekunde Es-D.

Grüße
Manfred
 
4. Satz Finale – Introduzione: Adagio – Fuga a 3 voci: Allegro energico
Wolters (...) vergibt die Schwierigkeitsstufe 14 (von 15).

14 von 15! Ups!
:dizzy:

Dieser Satz der Sonate sieht so einfach aus, es sind doch „nur“ Akkorde und Oktaven. Aber Szymanowski ist nie einfach, das merke ich auch hier deutlich beim Üben. Mir ist klar, dass das Stück meine pianistischen Fähigkeiten weit übersteigt. Aber ich kann es einfach nicht lassen hin und wieder zu schwere Stücke anzufassen. Ich sehe dabei schmunzelnd das Gesicht eines mir vertrauten Menschen vor Augen, der als stiller Beobachter stirnrunzelnd daran teilnimmt, wie ich mir (auch) an dem Stück „eine blutige Nase“ hole.
:-D ;-)

Aber es macht viel Freude sich damit zu beschäftigen, das Stück hat mir meine monatelang brachliegende Motivation zurückgegeben. Und dieser mystische Klang...
:herz:

Genug der Verbal-Arien: Warum ist das Stück so schwer, wenn es doch so leicht aussieht? Was macht die Schwierigkeit aus? Die Sprünge?

Die Noten stehen in #673
 
Viel zu viele Noten. :lol:
Mehrere mehrstimmige Stimmen in unterschiedlichen Rhythmen...

Ich bin fast sicher, dass Du die einzige (wenn auch fortgeschrittene) Anfängerin bist, die diesen Notentext als leicht wahrnimmt.
 
Die Schwierigkeitsangabe bezieht sich doch auf den kompletten Satz. Natürlich ist die Introduktion nicht sonderlich schwierig, ich kann die problemlos vom Blatt spielen. Die Fuge ist allerdings monströs - endlos lang, sperrig, technisch streckenweise an der Grenze zur Unspielbarkeit und durchaus vergleichbar mit der Fuge aus Beethovens op. 106.

Es hat schon seinen Grund, warum diese Sonate äußerst selten gespielt wird - ich will sie definitiv nicht lernen müssen. Obwohl ich einiges von Szymanowski sehr mag (z.B. die Mythen op. 30 :herz:).
 
Die Schwierigkeitsangabe bezieht sich doch auf den kompletten Satz.

Na, dann bin ich ja beruhigt.
:-)

Dass Du das vom Blatt spielen kannst wundert mich nicht. Was mich aber wundert ist, dass ich mich ab und zu überrumpeln lasse und dann das Gefühl habe, dass ich die Noten zum ersten Mal sehe. Dann habe ich gedacht, dass ich halt nur wissen muss was da passiert. Hilft aber nicht zu wissen wo c-moll, As-Dur, f-moll etc. dran sind.
:dizzy:

Ja super, und dann so etwas spielen wollen....
:-D ;-)
 

Zurück
Top Bottom