Vorgegebene Fingersätze nicht auf Gedeih und Verderb antrainieren wollen! Es ist quasi ein Serviervorschlag"". In 80% der Fälle passen sie (bei mir). Und ich freue mich, wenn ich prima Vista dann instinktiv mit dem hoch und heilig vorgegebenen konform gehe. Er ist aber kein Dogma.
Ich sage das, weil man ihn zu oft als unumstößlich sieht. Unbewusst antizipiert und quasi mit den Noten verquickt ist.
Gedanken warum man ihn so macht, macht man sich dann erst, quasi zu spät, oder wenn man in eine Situation wie oben beschrieben gerät.
Es kann also passieren, daß man eher versucht sich die Hand zu verknoten und brechen, um irgendwelchen Zahlen gerecht zu werden, statt zu gucken was will der Autor/die Musik an der Stelle von mir und wie kriege ich (mit meiner Hand) das hin wie ich das wünsche.
Also keine falsche Ehrfurcht vor Ziffern und Mut zur Initiative eigene Fingersätze zu benutzen. Maßgabe ist ja immer dem gewünschten Ausdruck möglichst, möglichst physiologisch widerspruchslos nahe zu kommen.
Ausserdem sind Fingersätze ohnehin ein "Reifeding", also ein Ding der Reife. Fast wie eine Beziehung. 1. Fingersatz = 1. Freundin, himmelhochjauchzend, aber alt werden tut man dann meist mit wem ganz anderen.
Ich mag Fingersätze