Alle Aspekte erlernbar um ein guter Klavierspieler zu sein?

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Warum schreibst Du in der Vergangenheitsform? Das ist auch heute noch so.
Weil es zwischendurch eine Aufweichung gab, ohne nachzulesen weiß ich den Zeitraum und die Einzelheiten nicht so genau, bevor im Dritten Reich die Meisterpflicht erneut eingeführt wurde. Seither nennt es sich nicht mehr Zunftwesen, sondern untergliedert sich in Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen. Die Meisterpflicht wurde ebenfalls etwas gelockert, so dass auch Gesellen mit mehrjähriger Berufserfahrung sich selbständig machen dürfen. Ob in allen Berufen und welche Lockerungen es da noch gab, weiß ich auch nicht so genau.
 
Speziell gespannt bin ich wie das mit dem Thema zusammenhängt :010:
 
Speziell gespannt bin ich wie das mit dem Thema zusammenhängt :010:
Gar nicht. Deshalb schreibe ich auch weiter nichts dazu. Nur eine Anmerkung von Milhaud selbst - aus seinen lesenswerten Memoiren:

"J’avais été tellement saisi par la beauté de ces grands insectes de fer multicolores, magnifiques frères modernes de la charrue et de la faux, que l’idée me vint de les célébrer."

Auf deutsch (ungefähr): "Ich war so begeistert von der Schönheit dieser großen, bunten Metallinsekten, dieser großartigen und modernen Brüder des Pfluges und der Sense, dass ich auf die Idee kam, ihnen zu huldigen."

Die "bunten Metallinsekten" sind Landmaschinen - Milhaud hat den Katalog einer landwirtschaftlichen Maschinenausstellung vertont.
 
Das meist so überaus traurige Thema Schulmusik wollen wir hier doch nicht aufrollen!?!?:bomb::cry::013:

Geschichte aus einem anderen Forum, Vater ist Saxophonist.

Musiktest, Frage: Nennen Sie einen typischen Vertreter des Free Jazz.
Töchterchen erinnert sich und schreibt: Ornette Coleman. (Anm.: Vollterffer!)
Lehrer: Falsch. Die richtige Antwort wäre Miles Davis gewesen.
(Anm.: Miles davis hat vedammt viel gemacht und hat neue Stilrichtungen geprägt, er hat aber nie Free Jazz gespielt.)
Vater trifft sich mit Lehrer. Lehrer: Ich habe von Jazz keine Ahnung, das stand so im Buch.

a) kennt sich im Unterrichtsfach nicht genügend aus
b) unfähig oder nicht willens, zu überprüfen, ob die Angaben im Buch stimmen, bevor man sie in einem Test benutzen will
c) nicht in der Lage, objektiv richtige Antworten durch einfaches Benutzen eines Lexikons oder eines Internets zu verifizieren

Wie ich schon immer sage: ausgleichende Ungerechtigkeit. Warum soll es der Musik besser ergehen als Geschichte, Sport oder Literatur?


Da habe ich wohl viel Glück gehabt mit meinem Musikunterricht ....

Grüße
Häretiiker
 
Die "bunten Metallinsekten" sind Landmaschinen - Milhaud hat den Katalog einer landwirtschaftlichen Maschinenausstellung vertont.
Danke für die Information. Ich habe mir daraufhin diese Anhäufung von Dissonanzen nochmals angehört. "Nicht schön" ist meine Empfindung und war vielleicht auch die unbewusste Absicht.

Darius Milhaud hat trotz seines modernen Stils auch nettere Sachen geschrieben, z.B. "Scaramouche" für Piano:


View: https://www.youtube.com/watch?v=2yxSSg6XzuQ


Da gehören m.E. nicht unbedeutende pianistische Fähigkeiten dazu, dies gut umzusetzen.
 
a) kennt sich im Unterrichtsfach nicht genügend aus
b) unfähig oder nicht willens, zu überprüfen, ob die Angaben im Buch stimmen, bevor man sie in einem Test benutzen will
c) nicht in der Lage, objektiv richtige Antworten durch einfaches Benutzen eines Lexikons oder eines Internets zu verifizieren
Solche Geschichten hört man immer wieder. Ich halte sie für frei erfunden oder es wurden zumindest wesentliche Teile weggelassen.
 

Solche Geschichten hört man immer wieder. Ich halte sie für frei erfunden oder es wurden zumindest wesentliche Teile weggelassen.

Lehrer werden nicht als Allwissende eingestellt. Den Herrn Lehrer oder das Frollein (!) LehrerIN für ein allwissendes Orakel zu halten, ist eine überkommende Vorstellung aus der Zeit, als die überwältigende Mehrheit der zu beschulenden Bevölkerung von überhaupt nix ne Ahnung hatte und allein schon deshalb alles für bare Münze übernehmen musste, was aus dem ehrwürdigen Munde der vermeintlich "Wissenden" strömte ("Die/der hat das doch studiert und muss es wissen!"). Wie viele hartnäckig persistente Mythen nahmen so ihren Anfang...

Einer davon: Noch in den 80ern gehörte die DDR lt. Schulbuch zu den 10 stärksten Volkswirtschaften weltweit.


Gemäß ihren persönlichen Schwerpunkten in der Fachausbildung haben Lehrer SELBSTVERSTÄNDLICH Wissenslücken. Moderne Lehrer nehmen externe Expertise als Bereicherung wahr.
 
Solche Geschichten hört man immer wieder. Ich halte sie für frei erfunden oder es wurden zumindest wesentliche Teile weggelassen.

Ich kenne besagtes Forumsmitglised sehr gut. Das ist keiner, der sich sowas aus dem Daumen saugt. Nur so als kleiner Hinweis.

Ich hatte eine Deutschlehrerin, die ohne mit der Wimper zu zucken 'in keinster Weise' an die Tafel schreib. Und zwar nicht als schlechtes Besipsiel.

Oder die beim Diktat '... und sie klitschte aus ..." und nach dreimaligem Nachfragen der Klasse entnervt sagte: "Klitschte! Mit 'g' natürlich!"

Viel schlimmer war allerdings ihr Algo zur Notengebung, anderes Thema ...

Grüße
Häretiker
 
Geschichte aus einem anderen Forum, Vater ist Saxophonist.

Musiktest, Frage: Nennen Sie einen typischen Vertreter des Free Jazz.
Töchterchen erinnert sich und schreibt: Ornette Coleman. (Anm.: Vollterffer!)
Lehrer: Falsch. Die richtige Antwort wäre Miles Davis gewesen.
(Anm.: Miles davis hat vedammt viel gemacht und hat neue Stilrichtungen geprägt, er hat aber nie Free Jazz gespielt.)
Vater trifft sich mit Lehrer. Lehrer: Ich habe von Jazz keine Ahnung, das stand so im Buch.

a) kennt sich im Unterrichtsfach nicht genügend aus
b) unfähig oder nicht willens, zu überprüfen, ob die Angaben im Buch stimmen, bevor man sie in einem Test benutzen will
c) nicht in der Lage, objektiv richtige Antworten durch einfaches Benutzen eines Lexikons oder eines Internets zu verifizieren

Ich glaube deine Geschichte passt prima. Aber die Kinder sind ja die Bösen.;-)
Fehlt eigentlich nur noch eine Gegenfrage des Lehrers dann wäre das Mass Bier voll:lol:
 
Ich kenne besagtes Forumsmitglised sehr gut. Das ist keiner, der sich sowas aus dem Daumen saugt. Nur so als kleiner Hinweis.
Dann fehlt mindestens ein guter Teil der Geschichte.

Oder die beim Diktat '... und sie klitschte aus ..." und nach dreimaligem Nachfragen der Klasse entnervt sagte: "Klitschte! Mit 'g' natürlich!"
Du hattest also eine Lehrerin, deren Aussprache ungewöhnlich war? Und jetzt? Lehrer haben ihre Spleene, Stärken und Schwächen wie alle anderen Menschen, ist das wirklich so neu? Und selbst wenn du eine objektiv schlechte Lehrerin hattest, ist das das etwas völlig normales. Es gibt schlechte Chirurgen, schlechte Klempner und schlechte Musiker. Die meisten Menschen machen ihren Job aber trotzdem sehr gut. Warum sollte das bei Lehrern anders sein?

Diese Vorstellung, dass Lehrer perfekt sein müssten, kann man fast nur haben, wenn man selbst keine akademische Bildung hat. Ich jedenfalls bin mir sehr darüber bewusst, dass ich selbst in meinem Fachbereich kein allumfassendes Wissen haben kann, weil dies einfach nicht möglich ist. Je weiter man sich in ein Thema hineinarbeitet, desto mehr findet man, was man nicht weiß.

Mir ist es im Job auch schon passiert, dass ich Dinge falsch gemacht habe, die ich eigentlich "aus dem Eff-Eff" können müsste. Und ich habe auch schon auf Sachen bestanden, die sich im Nachhinein als völlig falsch herausgestellt haben, aber in dem Augenblick war ich mir eben sicher, dass ich Recht hatte. Das geht Kollegen aber nicht anders, ist menschlich und niemand kann sich davon frei sprechen. Warum sollte es ausgerechnet bei Lehrern anders sein?
 
Ich jedenfalls bin mir sehr darüber bewusst, dass ich selbst in meinem Fachbereich kein allumfassendes Wissen haben kann, weil dies einfach nicht möglich ist. Je weiter man sich in ein Thema hineinarbeitet, desto mehr findet man, was man nicht weiß.

Um das aufs Klavier zu übertragen:
Als ich 17 war dachte ich noch ein paar Jahre gut üben und die Großen (ABM, Horowitz, ...) sind in Reichweite. Ein Studium und ein paar Jahre später hatte ich viel mehr verstanden, spielte viel besser und merkte, dass sich der Abstand zu diesen massiv vergrößert hatte!
Das ist der Frust an Erkenntniszugewinn!
 
Dann fehlt mindestens ein guter Teil der Geschichte.

Er ist mir herzlich egal, ob Du die Geschichte glaubst oder nicht.

Du hattest also eine Lehrerin, deren Aussprache ungewöhnlich war?

Ich erwarte von einem Deutschlehrer, dass er zumindest fehlerfrei Hochdeutsch sprechen kann. Alle anderen(!) Deutschlehrer vor und nach ihr haben das auch geschafft.

Und selbst wenn du eine objektiv schlechte Lehrerin hattest, ist das das etwas völlig normales.

Der Schock war besonders groß, weil ich davor einen hervorragenden Deutschlehrer hatte.

Das schlimmste war ihre Notengebung:
Mädchen, eher links: 1
Mädchen, eher rechts: 2
Jungen, eher links: 3
Jungen, eher rechts: 4
Es gab von diesem System nur ganz wenige Ausnahmen.
So einfach war das. :-)

Zurück zum Topic, bitte. :-)

Grüße
Häretiker
 

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