Akkorde - Finger wollen nicht immer

40er

40er

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Hallo zusammen,

Lerne nun seit drei Monaten Klavier. Seit vier Wochen habe ich Unterricht bei einer Klavierlehrerin. Seit ich die Lehrerin habe und diese mir einen guten Fortschritt bestätigt hat, verlassen wir den Lehrpfad der Heumannschen Klavierschule und beschäftigen uns mit leichteren Klassikstücken.

Zur Zeit ist es das kleine Präludium in C-Dur von Bach, das ich übe. Die ersten paar Takte gingen ganz flott zu lernen. Probleme machen mir die Takte mit den Akkorden sowie die Wechsel der Finger vor dem nächsten Akkord.

Dies geht trotz intensiven Üben nur quälend langsam, so langsam, dass ich zur Zeit kaum was von der Melodie aus dem eigentlich schönen Stück raushören kann. Frustiert hat mich etwas, dass auf youtube kleine Kindern das Stückchen scheinbar problemlos vorspielen.

Mir macht das Üben unwahrscheinlich viel Spass (meine Frau beschwert sich schon - wegen meiner ausgedehten Klaviersitzungen), aber ich zweifle gerade etwas an mir - so in der Richtung wie wenn mein Gehirn einfach nicht in der Lage ist rechtzeitig den Befehl zu geben, dass gefällist der Daumen, Zeige- und Ringfinger und dann folgend der Daumen, Mittel-und kleine Finger gleichzeitig die Tasten niederdrücken sollen.

Nebenbei lerne ich mit der Lehrerin noch Für Elise in kleinen Abschnitten. Auch hier ist der anfängliche (Anfänger)Erfolg merklich ins Stocken geraten, bei dem Teil wo die Überleitung weg vom Thema beginnt mit einigen Akkorden in rechter und linker Hand. Noch keine Ahnung wie das mit akzeptabler Geschwindigkeit funktionieren soll.

Kommt das irgendwann von alleine, oder sind meine Erwartungen doch etwas zu ungeduldig und hoch angesetzt?
Wie kann man effizient Akkorde trainieren?

Grüsse
40er

Hier das Stückchen
 
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M.E. kein Wunder, denn das ist für die kurze Zeit Klavierspiel/Unterricht (viel) zu schwer ! Die Elise sowieso.
 
Stimme justo zu. Geduld, Geduld!!! Jahre dauert das. Besser geeignete Stücke findest Du im Faden "Von Anfängern für Anfänger".

Gute Übung: Alle Dreiklänge in allen Umkehrungen in allen Tonarten nach und nach (!!!) lernen. Das bringt Sicherheit... (KL darauf ansprechen)
 
Sehr schönes Beispiel für die schlechte, atomisierende Lernweise, die ich gerade im "Klavierspielen ohne Noten"-Thread angesprochen habe.

Hättest Du vernünftigen Unterricht und würdest dementsprechend spielen und üben, dann würden solche Fragen wie "scheiße, wie krieg ich es endlich hin, daß der Daumen da drauf kommt und gleichzeitig der Mittelfinger da drauf" gar nicht erst entstehen.

LG,
Hasenbein
 
Nebenbei lerne ich mit der Lehrerin noch Für Elise in kleinen Abschnitten. Auch hier ist der anfängliche (Anfänger)Erfolg merklich ins Stocken geraten, bei dem Teil wo die Überleitung weg vom Thema beginnt mit einigen Akkorden in rechter und linker Hand. Noch keine Ahnung wie das mit akzeptabler Geschwindigkeit funktionieren soll.

Kommt das irgendwann von alleine, oder sind meine Erwartungen doch etwas zu ungeduldig und hoch angesetzt?
Vermutlich. Ich nehme seit fast zwei Jahren Klavierunterricht und kann nur wenige Akkorde sauber greifen. Schnelles Umgreifen ist fast nie drin. Durch rein mechanisches Üben kann ich kurze Passagen dann etwas besser spielen. Das klingt noch lange nicht nach Musik, aber die Hände (bin Mitte 30) kennen das eben nicht, feinfühlig Klaviertasten zu greifen.

Und wenn ich mit jeder Hand einzeln trainiere und jede Hand einzeln schon ganz gut klappt, bekomme ich es noch lange nicht beidhändig hin, ohne mittendrin lange Denkpausen zu haben. Doch wenn man erst mal ein Bewegungsgedächtnis für einige Sachen aufgebaut hat, gehen neue Stücke auf gleichem Niveau schneller. Nur steigen dann auch die eigenen Ansprüche.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Stimme justo zu. Geduld, Geduld!!! Jahre dauert das. Besser geeignete Stücke findest Du im Faden "Von Anfängern für Anfänger".

Gute Übung: Alle Dreiklänge in allen Umkehrungen in allen Tonarten nach und nach (!!!) lernen. Das bringt Sicherheit... (KL darauf ansprechen)

Vielen Dank, werde meine Klavierlehrerin mal darauf ansprechen. Wie auch auf das Thema, dass sie mich bei der Auswahl der Stücke etwas überfordert.

Gruss
 
Aths ist noch ein Beispiel für die völlig unzweckmäßige, nicht musikgerechte Lernweise, 40er.

Nicht sich von ihm auch noch Tipp geben lassen.
 
@40er: möchtest Du denn gerne das Präludium richtig und ohne Anstrengung hinbekommen...?
 
Sehr schönes Beispiel für die schlechte, atomisierende Lernweise, die ich gerade im "Klavierspielen ohne Noten"-Thread angesprochen habe.

Hättest Du vernünftigen Unterricht und würdest dementsprechend spielen und üben, dann würden solche Fragen wie "scheiße, wie krieg ich es endlich hin, daß der Daumen da drauf kommt und gleichzeitig der Mittelfinger da drauf" gar nicht erst entstehen.

LG,
Hasenbein

Deine Antwort, die nur bedingt mit meinen Fragen etwas zu tun hat, klingt etwas nach "auf den falschen Fuss aufgestanden".
Ich habe noch keine Erfahrungen darin die Lehrqualität einzelner Lehrer untereinander verleichen zu können.

Für den Moment bin ich mit meiner Lehrerin sehr zufrieden, ihre Osteuropäische Klavier-Ausbildung steht für mich absolut ausser Frage. Falls ein Mangel an pädagogischen Fähigkeiten vorliegen sollte, macht sie das mit dem Spass am Unterrichten mehr als wett. Die pädagogischen Fähigkeiten wage ich nach der kurzen Unterrichtsdauer noch nicht in Zweifel zu ziehen.

Grüsse
 

@40er

Ich frage deswegen so komisch, weil ich aus meiner Warte heraus dreierlei sehe:

a) bist Du mit Feuereifer dabei ;)
b) scheinst Du sehr schnell voranzukommen
c) Es hakt jetzt an genau dem Problem, von "langsam" nach "schnell" zu kommen.

Ich stelle gleich mal ein Post ein, das ich vorher geschrieben habe.
 
Ich schreib mal eine etwas ausführlichere Antwort als Hasenbein :D

Frustiert hat mich etwas, dass auf youtube kleine Kindern das Stückchen scheinbar problemlos vorspielen.

Das sagt gar nichts ;) man weiß nie, welchen "Hintergrund" ein solches Kind hat (professionelle Ausbildung, schon X Jahre Unterricht, wahrscheinlich viele Stunden täglich am Instrument, das Instrument ist der Lebensinhalt etc.)

aber ich zweifle gerade etwas an mir - so in der Richtung wie wenn mein Gehirn einfach nicht in der Lage ist rechtzeitig den Befehl zu geben, dass gefällist der Daumen, Zeige- und Ringfinger und dann folgend der Daumen, Mittel-und kleine Finger gleichzeitig die Tasten niederdrücken sollen.

Dein Gehirn kann das bereits - und zwar bei niedriger Übegeschwindigkeit (stimmt's?)
Du hast in diesem Fall nur ein echtes Problem bei dem Schritt langsam -> schnell.

Mein Rat: elektronisches Metronom einsetzen. Den Schlag so einstellen, daß er auf jede zweite Note fällt, die Du spielst. Mit einer langsamen Geschwindigkeit beginnen, wo alles fehlerfrei und problemlos läuft. Dann langsam (!) Geschwindigkeit steigern. Eine zeitlang üben, dann weiter steigern. So bildet sich das motorische Gedächtnis für eine Stelle, die Finger-Augenkoordination, und alles andere. Das ganze mehrfach von vorn.

Wenn Du trotz


vorankommst, dann ist das ein gutes Zeichen dafür, daß Du Dein "opto-motorisches Lern-System" überforderst. Von einer langsamen Geschwindigkeit zu einer etwas schnelleren, dann wieder zu einer etwas schnelleren - das ist immer der Weg.

Die großen Vorteile des Metronoms: a) die Geschwindigkeit bleibt konstant b) das Gehirn wird von der Aufgabe, eine bestimmte Geschwindigkeit einzuhalten, vollständig entlastet, und kann sch ganz auf das "opto-motorische Lernen" selbst konzentrieren.
c) es ist eben auch sehr genau in der Vorgabe der Geschwindigkeit (der Mensch hat bei so etwas schon mal Probleme) und
d) das wichtigste bei diesem ganzen Lernprozeß: es ermöglicht genau diejenigen kleinen Geschwindigkeitssteigerungen, die das opto-motorische Lernsystem nicht überfordern, sondern mit denen es klarkommt.

Und zwischendurch immer auch mal "frei" üben (ohne Metronom). Wenn das motorische Lernen abgeschlossen ist, d.h. das Stück/eine Stelle dann sitzt, dann natürlich nur noch "frei" weiterüben.

Viele Grüße
Dreiklang

P.s. wenn man falsch übt, kann man problemlos sein ganzes Leben üben, ohne etwas in den Griff zu bekommen. Und wenn man nicht effizient übt, dauert alles auch immer sehr lange.
 
Ich sehe das wie Justo und Fisherman und somit auch wie Hasi.
Solche Stücke bereits ganz am Anfang ist völliger Schwachsinn. Da ist Frust vorprogrammiert und wenigstens bei der Notenauswahl hat die Lehrerin versagt. Der Spaß und die Chemie im Unterricht sind natürlich mehr als wichtig. Aber spreche die Notenauswahl unbedingt an.
Und Hasi hat auch damit Recht, dass bei ordentlichem Unterricht solche Akkord-Fragen völlig überflüssig sind, denn die Antworten sind Bestandteil des Unterrichts.

Frustiert hat mich etwas, dass auf youtube kleine Kindern das Stückchen scheinbar problemlos vorspielen.
Bloß nicht über so was nachdenken. Das sind oft Kids die mit 5 angefangen haben und 8 Std. am Tag üben.

Ich übe gerade Mozarts Fantasie im dm und weiß genau, dass ich es wohl niemals so hinbekommen werde wie dieses Küken. Muss ich aber auch nicht!
 
Deine Antwort, die nur bedingt mit meinen Fragen etwas zu tun hat, klingt etwas nach "auf den falschen Fuss aufgestanden".



Grüsse

Mach dir nix draus. Hasenbein kann nicht anders als jeden Klavierlehrer (außer Hasenbein selbst) für mies zu erklären. Ich kann mich an keinen Thread erinnern in dem er mal den Klavierlehrer von irgendwem gelobt hat.

Ich kann dir auch nur sagen: Geduld! Und die Stücke sind leider wirklich noch zu schwer für dich.
 
Mein Rat: elektronisches Metronom einsetzen. Den Schlag so einstellen, daß er auf jede zweite Note fällt, die Du spielst. Mit einer langsamen Geschwindigkeit beginnen, wo alles fehlerfrei und problemlos läuft. Dann langsam (!) Geschwindigkeit steigern. Eine zeitlang üben, dann weiter steigern. So bildet sich das motorische Gedächtnis für eine Stelle, die Finger-Augenkoordination, und alles andere. Das ganze mehrfach von vorn.

Entschuldige bitte - es mag ja sein, daß das bei Dir prächtig klappt.

Als Ratschlag ist es kompletter Unfug - sowohl begründungstechnisch
als auch praktisch. Ihr könnt in alle Ewigkeit so weiterdiskutieren, ich
kanns nicht verhindern - aber gesagt hab ichs wenigstens.

gruß

stephan
 

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