Lernen das Üben zu lieben
ist interessant, weil gerade seit einiger Zeit übe ich ziemlich anders als früher, weniger Geschwindigkeits-Drill-orientiert zum Beispiel.
Vor allem gehe ich immer wieder zurück in die Langsamkeit bei kniffligen und problematischen Passagen, teils extrem...
nicht nur, dass das Spaß macht, weil auf die Weise Dinge eben regelmäßig wunderbar gelingen, nein, ich habe auch schon so einiges an angewöhnten Mängeln und suboptimalen Verinnerlichungen in meinen Stücken gefunden, inklusive besserer Lösungen dafür.
Insgesamt übe ich im Moment sehr viel spielerischer als früher: beleuchte die Passagen aus verschiedenen Blickwinkeln, in verschiedenen Geschwindigkeiten, mit verschiedenen musikalischen Ausdrücken, auch mal überzeichnet usw.
Ich könnte mir vorstellen, dass auf diese Weise zu üben mir langfristig auch einiges mehr an Spaß machen könnte.
Wäre schön, wenn das (teure) Instrument nicht immer mal wieder phasenweise bei mir zum Staubfang wird.
"Lernen, das Üben zu lieben" könnte man auch umdeuten in "
Lerne so zu Üben, dass Du das Üben auch liebst".
Sofern freilich eine gewisse Systematik und Zielstrebigkeit beim Üben erhalten bleibt.
Im Moment macht mir diese Sache auf diese Weise richtig Spaß. Und was genauso schön ist: es zeigen sich auch gute Übeerfolge.
Gerade dieses "Beleuchten von allen Seiten" von Passagen und der Stücke als ganzes, das immer wieder Zurückgehen in den Geschwindigkeiten, und das geradezu musikalisch-technische "Sezieren" der Stücke, könnte vielleicht, neben natürlich der Geduld bei der Sache, der Schlüssel sein zu der "absoluten Beherrschung von Stücken" *) die ich ja schon ein paarmal hier im Forum thematisiert habe.
Egal - auf jeden Fall bleibt es spannend im Moment. Mal sehen, was so werden wird.
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*) = im Schlaf, 100% zuverlässig realisieren können wie es einem vorschwebt ohne einen Fehler