Meine Frage ist nun, wie ich beim Nocturne phrasieren könnte. Wo hören die einzelnen Phrasen auf? (Tut mir Leid, das war echt unklar! :D )
hallo,
ich beziehe das jetzt mal nur auf den Schluß des Nocturnes, also ab den klein gestochenen Läufen.
Chopin wiederholt hier beständig den Wechsel von fis-Moll mit hinzugefügter großer Sexte (l.H. cis-fis-dis-cis - r.H. ergänzt das fehlende a) und cis-Moll (l.H. cis-gis-e-cis), also Subdominante und Moll-Tonika.
der leicht dissonante bzw.angespannte Klang von fis-Moll mit großer Sexte wird jedesmal entspannt - also fis-Moll etwas lauter, cis-Moll etwas leiser (Spannung - Entspannung); das wäre eine harmonische Orientierung.
da das ein paar mal geschieht, muss man die Intensität variieren (aber das Gewicht zw. fis und cis muss gewahrt bleiben!!!):
erster Lauf quasi traurig:
p-mp-p im Lauf, cis-Moll fast pp
zweiter Lauf etwas aufgeregter (banal: oben stärker):
p-mf-p im Lauf, cis-Moll fast pp
dritter Lauf wieder traurig:
p kaum cresc.-dim. im Lauf, cis-Moll pp
vierter Lauf:
p-pp und etwas ritardando, cis-Moll ppp
die Wiederholungen der Schlussfigur harmonisch ebenso orientiert, also immer pp-ppp
und am Ende geht ein friedliches Licht in Cis-Dur auf:
das #e p
die langsam auseinander Cis-Dur Achtel pp dim ppp und ritardando
vierter noch trauriger (evtl. ganz leicht ritardando auströpfeln)
das wäre eine Idee, sich den Schluss "phrasiert" bzw "gestaltet" vorzustellen. Chopin wiederholt da den Plagalschluß s-t, um am Ende mit s-T aufzuhellen.
Gruß, Rolf