instrumentenfreak
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Dich zwingt ja keiner - aber wenn man sich sachlich auseinandersetzen will und wegen so einer Kleinigkeit 5 Beiträge verursacht statt 2 Sekunden seiner Zeit zu opfern...
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Ah ja. Von Dir?Musikpädagogik hat es verdient modernisiert zu werden.
Eine neue Firma, die sich ihre elementar benötigten Kenntnisse in einem Amateurforum zusammensucht, ist nichts weiter als ein Witz.Danke für das konstruktive Feedback! Klare Kommunikation der techn. Voraussetzungen nehmen wir noch einmal mit.
Ein Partner für Instrumenten-Verleih wäre auch eingeplant. Dank dir!
Brav.weil wir Musikschüler und Musiklehrer zusammenbringen, damit mehr Leute Musik lernen
Das ist aber auch ein Witz.
Dein Verhalten ist völlig respektlos. Gehst du mit deinen Schülern auch so um?Dich zwingt ja keiner - aber wenn man sich sachlich auseinandersetzen will und wegen so einer Kleinigkeit 5 Beiträge verursacht statt 2 Sekunden seiner Zeit zu opfern...
Naja, die Mühe die Du den Lesern abverlangst kannst Du Dir aber mit wesentlich weniger Mausklicks selber machen. Einfach ein Wort verlinken anstatt den Link ausschreiben; dann gibt es auch kein eingebettetes Video.Weil ich diesen übergroßen Videoplayer dieses Forums nicht mag. Der wirkt so erdrückend. Und ohne den Punkt zu ersetzen, erscheint der automatisch.
Das kannst du aber auch anders lösen, in dem du deine Noten digitalisierst und dann über Bildschirm teilen oder freigeben (je nach verwendetem Konferenztool) die Noten auf den Bildschirm des Schülers projizierst. Da kannst du dann mit der Maus oder einer Markierung zeigen, welche Stelle du meinst.Also mal so ein paar typische Szenarien aus unserem zwangsweisen Online-Unterricht gerade - das ist mit Kindern besonders lustig...
KL: "In der dritten Zeile im vierten Takt musst du beim G den 4. Finger nehmen."
Kind: "ja"
KL: "weisst du, wo ich meine?"
Kind: "nein"
KL: "schau mal" (hält das Notenblatt in die Kamera, Kind drückt die Nase aufs Handy)
KL: "schreib da mal so eine 4 unter das G"
Kind schreibt.
Kl: "und jetzt spiel es nochmal vor."
Kind spielt wieder falsch.
KL: "das war jetzt aber wieder beim G nicht der vierte Finger. Weisst du, welches G ich meine?"
Kind: "nein"
...
Was in einer Live-Klavierstunde in 1 Minute gezeigt ist, kann online schon mal locker 10 Minuten dauern. Das Kind ist übrigens 8 und kann lesen. Also bei Kindern kann ich mir online Musikunterricht auf Dauer freiwillig echt nicht vorstellen...
Ganz großes Like! Toller Beitrag!Vielleicht haben solche Konzepte allein keinen Erfolg. Aber dieses Konzept ist nur ein Symptom der immer weiter sinkenden gesellschaftlichen Anerkennung und gesellschaftlich wahrgenommenen "Relevanz" des Instrumentallehrerberufes.
Würde irgendjemand auf die Idee kommen, dass es möglich sein könnte, eine Schreinerausbildung digital zu absolvieren oder das Chirurgenhandwerk digital zu erlernen? Auch das digitale Erlernen des Friseurhandwerks würden wohl viele kritisch sehen und ich würde auch nicht zu einem Friseur gehen, der mir erzählt, sein Handwerk "digital auf einer Handwerksplattform, die das Handwerk revolutioniert hat" erlernt zu haben. Aber beim Instrumentalunterricht soll das dann möglich sein?
Die Anerkennung des Instrumentallehrerberufes sinkt auch deswegen, weil die Musikhochschulen es hier meines Erachtens sehr stark versäumen, wahrzunehmen, welch eine Relevanz Instrumentallehrer für die Anerkennnung der Kunstausübung in unserem Land (und somit auch für ihre eigene Existenz) haben. Sie sind (neben Schulmusikern) eine der zentralen Schnittstellen zwischen Kultur und Bevölkerung. Dennoch sind die Instrumentalpädagogikstudiengänge meist eher die "zweite Wahl" neben den künstlerischen Studiengängen (auch im Selbstverständnis der Musikhochschulen). Hinzu kommt noch, dass die Instrumentalpädagogik und Fachmethodik an den meisten Hochschulen (gemessen an ihrer Relevanz für den späteren Beruf) qualitativ wie quantitativ sehr stark unterrepräsentiert ist.
Die Hochschulen produzieren dann Instrumentallehrer, die ihr Metier weder richtig beherrschen (weil sie es nie ordentlich gelernt haben), noch den notwendigen Stolz haben (da sie ja immer eher "die zweite Wahl" waren), um für die Relevanz und angemessene Bezahlung ihres Berufsstandes einzustehen.
Ich möchte es nun mal hier ganz klar sagen: Klavier zu unterrichten ist eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit.
Sie erfordert eigentlich:
- Ein bestmögliches intuitives und rationales Verständnis aller musikalischer Parameter (von Melodik, Rhythmik, Harmonik bis zur Form) in allen Stilepochen.
- Ein bestmöglich geschultes, künstlerisches Klavierspiel (nur wenn man dem Schüler so gut und schön wie möglich vorspielen kann, kann er lernen, auch so schön zu spielen und so schön spielen zu wollen).
- Ein Verständnis aller handwerklichen Parameter des Klavierspiels und ein gutes Wissen darüber, wie diese handwerklichen "Grundfertigkeiten" gelehrt und weiterentwickelt werden können.
- Eine große Menschenkenntnis, um immer zu verstehen, was der Schüler gerade eigentlich benötigt.
- Einfühlungsvermögen und menschliche Größe, um den Schüler immer als das anzusehen, was er ist, und ihn bestmöglich zufördern.
- ...
Alles was man braucht, um ein guter Künstler zu sein, braucht man mindestens auch, um ein guter Lehrer zu sein und zwar auf jedem Schülerniveau.
Ich selbst promoviere ja zusätzlich zum Klavierstudium in theoretischer Physik (was in der Gesellschaft wohl als komplexer angesehen wird) und kann sagen: Ja, gut Klavier unterrichten empfinde ich als anspruchsvoller. Und deswegen rege ich mich auch etwas auf, wenn jemand, der von Fachmethodik und Klavierpädagogik wohl (mutmaßlich) keine Ahnung hat, eine Internetplattform eröffnet, um die Instrumentalpädagogik zu "revolutionieren". Das empfinde ich einfach als unheimlich anmaßend.
... Da ist mit großer Wahrscheinlichkeit jemand am Werk, der BWL studiert hat, jetzt DIE große Geschäftsidee hat,
Seh ich nicht so. Mit einem neuen, möglicherweise sinnvollen Produkt Geld verdienen zu wollen, ist erstmal absolut legitim. (...) Und der Gedanke, mögliche und möglicherweise geforderte Leistungsmerkmale für ein technisches System möglichst frühzeitig mit potentiellen Anwendern zu diskutieren, ist absolut richtig.
Ich persönlich denke auch, dass Online-Unterricht nur eine Krücke für Pandemie-Zeiten sein kann.
Ich habe gerade mal meine Audio-Grundausstattung ... und bin ohne Computer bereits bei über 320 €. Damit kann ich jetzt aber nur Ton übertragen - von der akustischen Gitarre. Für ein Klavier dürfte der Spaß etwas teurer werden.
"Das ist keine Kritik an..." - wenn ich diesen Satz schon höre!
Zu mir brauchst Du nicht mit so verlogenen Floskeln (denn selbstverständlich kritisierst Du meine Haltung, denn Du findest sie falsch) zu kommen, denn ich bin nicht einer dieser unsäglichen Leichtbeleidigten, sondern mit mir kann man wie mit einem erwachsenen Menschen reden und diskutieren.
Nein. Es ist leider keine Totgeburt, sondern ein weiterer Sargnagel für den Instrumentallehrerberuf.
Ist eine "normale" Grippewelle mit 25.000 Toten in Dtl. wie 2016 (oder wann das war) noch zu verantworten? Oder wie bei der Hongkong-Pandemie 1970 (mit 1-2 Millionen Toten weltweit und ca. 50.000 in Dtl)? Wird man ein Frühwarnsystem haben, das greift wenn potentiell die Gefahr einer Pandemie besteht (um nicht wieder die Probleme zu bekommen die man jetzt hat)? Wie war das bei Vogel-. Schweinegrippe etc...man konnte zu Beginn die Gefahren noch nicht gut abschätzen, hätte man das so gleich eindämmen können?Wieso es Lockdowns geben sollte, wenn die Pandemie vorüber ist, erschließt sich mir aber nicht. Wem würde das nützen, wer würde das wollen? Und jetzt komm mir nicht mit irgendeinem Popanz wie der "Hochfinanz" - die wäre, wenn überhaupt, an maximalem Konsum interessiert und nicht an konsumverhindernden Maßnahmen.
Wenn Homeoffice in gewissem Umfang bleibt, ist das aus meiner Sicht nur zu begrüßen.
Ich kann mir zB vorstellen, mein neuestes fast fertig geübtes Stück schön aufzunehmen (Video), es hasenbein zu schicken, ihm zu erlauben, die Performance in gewohnt tourette-sachkundig-charmant-sarkastischer Art in einem eigenen kleinen Ton- oder Videodokument zu rezensieren, und mir ein paar Tipps zu geben. Dafür überweise ich ihm soundsoviel Euro; das läuft komplett asynchron (keine feste Zeit, keine Verbindung), aber immer wieder
Natürlich. Aber wesentlich mehr VeränderungJedenfalls ist klar, dass Corona unser Sozialleben für immer verändert.
Natürlich. Aber wesentlich mehr Veränderungwird eshat es längst auch schon vor Corona durch den technischen Fortschritt gegeben. Corona ist bei Veränderungen im sozialen Miteinander teils "nur" der Beschleuniger und nicht immer die Ursache.
Also ich weiss nicht, wie ihr das macht, aber bei uns hängt das Handy über das Zoom läuft seitlich vom Klavier auf einem Notenständer, damit die KL Kind, Hand, Guss, Pedal sieht. Die tabletkamera ist nicht gut genug und das Notebook kriegen wir nicht auf die richtige Höhe, damit man alles gut sieht. Wir haben da einige Experimente durch.deine Noten digitalisierst und dann über Bildschirm teilen oder freigeben (je nach verwendetem Konferenztool) die Noten auf den Bildschirm des Schülers projizierst. Da kannst du dann mit der Maus oder einer Markierung zeigen, welche Stelle du meinst.
Und wenn der Schüler von seinen Eltern ein Laptop oder PC für den Unterricht gestellt bekommen würde, um deine Noten und dich besser zu sehen, wäre es natürlich von Vorteil.
das Notebook kriegen wir nicht auf die richtige Höhe, damit man alles gut sieht. Wir haben da einige Experimente durch.
Man kann den genau gleichen Dialog auch durchspielen mit: welche Taste ist gemeint, jetzt halte den Arm mal so...
Und nachdem der Mitarbeiter schließlich im HomeOffice komplett digitalisiert wurde, kann ihm die Google-KI bei der Arbeit zuschauen und diese später dann schneller und effizienter selbst erledigen. Einige findige Mitarbeiter werden rausfinden, wie sie ihre Arbeit nach Übersee delegieren und sich von der Entlohnungs-Differenz einen lauen Lenz machen. Bis der Chef merkt, daß er auch in Niedriglohnländer outsourcen kann und sich die Differenz selbst in die Tasche stecken kann.Ja. Aber eben ein gewaltiger Beschleuniger, der uns das zudem deutlicher als je zuvor offenlegt.
Um bei meinem Homeoffice-Beispiel zu bleiben: Mein Chef war vor Corona ein strikter Homeoffice-Gegner. Jetzt ist er einer der größten Befürworter sogar auf 100% Homeoffice umzustellen. Das hätte sonst einige Chef-Generation länger gedauert.
Das ist etwas, was ich besonders bei Stadtbewohnern beobachte. An dem Punkt kann man dann auch aufhören von "selbstbestimmtem Leben" und anfangen von "Haltung" zu sprechen. Wie bei Hühnern wird es da auch Abstufungen geben...Und was neu dazu kommt: Dass soziales Miteinander im Zusammenhang mit moralischen Bedenken steht. Da wird etwas davon bleiben. Vielleicht rumorte das auch schon länger, aber jetzt ist quasi amtlich, dass sinnstiftende Dinge im Zweifel weniger Wert haben als Quantifizierbares und totale Sicherheit.
Um nochmal zurück zum Thema zu kommen, warum "digitalisierter Instrumentalunterricht" schlechter sein kann, als gar keiner: Ich habe gerade bei YouTube Werbung für einen der typischen Online-Gitarrenkurs gesehen. Der studierte Gitarrenlehrer demonstriert dabei zunächst die Lagerfeuergitarre, bezeichnet das dann als "langweilig", um dann anschließend in Blues/Jazz Fingerstyle abzurutschen, mit dem Versprechen und wenn man seinen Video-Kurs kauft, dann wird man natürlich binnen kürzester Zeit auch so spielen. Dabei zeigt er dann auf einer 3000€-Gitarre irgendwelche Licks in den hohen Bünden, die auf der typischen Anfängerklampfe für 300 € nicht mal klingen, wenn man es kann.Ich meinte eher den Nachweis, daß "digitalisierter Instrumentalunterricht" besser sei als gar keiner. Als Instrumentalschüler mit viel Vorerfahrung im autodidaktischen Lernen mache ich da nämlich gern eine Kosten-Nutzung-Rechnung auf.