heute im TV: The Piano auf Vox

Übrigens habe ich Igor Levit an den Salzburger Festspielen mit Beethoven-Sonaten gehört. Als Zugabe gab‘s Für Elise, und als die überraschten Lacher im Publikum verklungen waren, war es wunderbar. Ich mag das Stück und habe es als Jugendliche auch gern gespielt. Das Ganze, nicht nur den ersten Teil.
 
Puuuh, ich quäle mich gerade etwas durch die vierte Folge.
Was man nach der ersten Folge auf jeden Fall bemerken konnte, dass die beiden Juroren, insbesondere Igor Levit, erkennbar kritischer wurden. Auch schon in Folge 2 und 3.

Aber die Moderatorin bleibt super langweilig und blutleer in ihren Kandidateninterviews, das Gelaber während der Stücke nervt tierisch und die Schicksale der Protagonisten stehen oft mehr im Vordergrund als die Klavierstücke. Eigentlich müsste die Sendung „Emotional Storys of Piano Players“ heißen.

Auch sehr widersprüchlich die Bezüge zum jeweiligen Drehort. Heute ist Mark Forster gespannt auf die Pianisten aus der Musik- und Studentenstadt Münster. Aber die allermeisten Kandidaten kommen ja von überall her, nur eben nicht aus Münster.

Und bei den wenigen spontanen tatsächlichen Streetpianisten bin ich mir auch nicht sicher, ob die nicht auch gescriptet sind.

Aber gut. Das alles ist wohl der Preis für eine Klaviersendung zur Prime Time, die unser aller Leidenschaft in ein positives Licht rückt.
 
PS: Auch würde mich interessieren, wie viel im Nachhinein noch bearbeitet wurde oder wie viele Versuche die Kandidaten wirklich benötigten, um ihr Stück völlig fehlerfrei zu spielen - vor Publikum und TV-Kameras.

Oder soll ich nicht immer von mir auf andere schließen? 😬
 
Bin ja der Meinung, dass jemand aus dem Forum an der Show teilnehmen sollte. Dann könnte sie/er im Detail davon berichten 👌
 
Vorige Woche habe ich kurz reingeschaut, weil ich sehen wollte, ob sich das infantile Geplapper der beiden Protagonisten etwas gelegt hat. Als der erste (spielt laut Aussage erst seit 3 ½ Jahren) gespielt hat, musste ich spontan an @hasenbein denken. Er hätte eine vernichtende Kritik über das „TEY-Gedulele“ von sich gegeben. Aber Herr Levit hat sich - für mich nicht nachvollziehbar - beindruckend gezeigt. Das war mir dann zu viel und ich habe abgeschaltet, einen weiteren Blick werde ich dieser Reihe nicht gönnen.

Nach wie vor verstehe ich nicht, dass sich der Pianist für so etwas hergibt (und sich zum Affen macht, wie ein Bekannter es formuliert hat). Damit könnte er sich umso mehr zur Zielscheibe für verschwurbelte Gemüter machen.
 
Nun, Herr Levit spielt fraglos ganz ausgezeichnet. Da würde ich mir nie anmaßen, irgendetwas herumzukritteln. Allerdings kann ich generell überhaupt nicht ab, was er außerhalb des Spielens so treibt. Ein Wichtigtuer und Besserwisser mit einem offenbar gewaltigen Ego, das er permanent füttern muss.
 

Nun, Herr Levit spielt fraglos ganz ausgezeichnet. Da würde ich mir nie anmaßen, irgendetwas herumzukritteln. Allerdings kann ich generell überhaupt nicht ab, was er außerhalb des Spielens so treibt. Ein Wichtigtuer und Besserwisser mit einem offenbar gewaltigen Ego, das er permanent füttern muss.
Es gibt eine ARD-Doku über ihn in der Mediathek.
Eingangs ist er mit der ständigen Terminflut überfordert, kurz vor dem Nervenzusammenbruch und siniert über die Sehnsucht nach dem Nichts-Vor-Haben/Keine-Termine-Haben. Dann in der Pandemiezeit, als alle Konzertauftritte für mehrere Monate abgesagt werden mussten verfiel er in eine Depression, weil diese Sehnsucht nach Ruhe dann doch nicht das erwünschte Glück brachte.

Ein hochsensibler Mensch, wahrscheinlich mit einer inneren Instabilität das durch ein unechtes gewaltiges Ego kompensiert wird.
Logischerweise sind solche Menschen vor allem da anzutreffen, wo man gegen das Böse (AfD, Klimawandel, etc usw) kämpfen kann und dafür öffentlich beklatscht wird.
 
Ein hochsensibler Mensch, wahrscheinlich mit einer inneren Instabilität das durch ein unechtes gewaltiges Ego kompensiert wird.
Mit anderen Worten: Ein Narzisst.

Levit ist nichts anderes als einer von diesen "I support the current thing"-Leuten. Man haut hochemotional die offizielle Regierungs- und Medienmeinung raus (was einem natürlich u.a. jede Menge Sendezeit beschert) und hält sich dabei für einen "Aktivisten". Pfff.
 
Niemand muss Lewit mögen. Aber dadurch, dass er politischen Blödsinn redet oder völlig abseitige Meinungen vertritt - wie haufenweise andere Künstler - ist er mir allerdings noch nicht aufgefallen.

Jetzt, mit dieser komischen "Klavierspieler"-Sendung, betritt er Neuland. Es gab wohl fette Kohle.

CW
 
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"Das Klavier ist das allertollste Einstiegsinstrument, weil es ein sofortiges Erfolgserlebnis garantiert. Denn egal, ob du was kannst oder nicht: Du drückst eine Taste runter, und es kommt ein Ton raus, der nach etwas klingt. Dieses Erlebnis ist von unschätzbarem Wert." (Lewit)

Draufdrücken - fertig! "von unschätzbarem Wert", so, so.

Unfug kann er anscheinend auch.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein hochsensibler Mensch, wahrscheinlich mit einer inneren Instabilität das durch ein unechtes gewaltiges Ego kompensiert wird.
Logischerweise sind solche Menschen vor allem da anzutreffen, wo man gegen das Böse (AfD, Klimawandel, etc usw) kämpfen kann und dafür öffentlich beklatscht wird.
Dass Igor Levit sich gegen Antisemitismus und Rassismus engagiert und auch noch Mitglied bei den Grünen ist und sich dort engagiert, das ist für für mich nachvollziehbar und glaubhaft. Dass dies zu einer sehr großen Medienpräsenz führt, ist auch logisch. Dass er damit mit gleich 2 Reizthemen bei großen Teilen der Gesellschaft Ablehnung bis hin zu Hass erfährt, ohne jetzt näher ins Detail zu gehen, ist ja nun auch keine Neuigkeit. Täte er auch nur eines von beidem nicht, hätte er sicherlich ein entspannteres Leben, aber wollen wir wirklich auf gesellschaftspolitisches Engagement von Künstlern oder anderen Berufstätigen verzichten, in diesem Fall nach dem Motto: Ein Pianist soll Klavier spielen und ansonsten die Klappe halten? Ihm hier pseudo-psychologisch etwas zu unterstellen, das finde ich, höflich formuliert, diskussionswürdig. Aber dies sollten wir wohl lieber in der geschlossenen Politik-Unterhaltung machen, sonst ist dieses Thema nämlich ganz schnell geschlossen, und dies zu Recht.
 
Schon die Formulierung "gegen das Böse" und die gelieferten Beispiele dafür lassen ja tief blicken. Es handelt sich um gesellschaftliche, menschengemachte Defizite, die zudem wissenschaftlich erwiesen sind. Und es ist gut, wenn sich jemand gerade macht und sich nicht vom Hass niederbrüllen lässt.

Dass dieses Gerademachen mit einer gewissen Eitelkeit verbunden wird, wird allerdings auch erkennbar.
 
.......und sich nicht vom Hass niederbrüllen lässt.
Ohne Zweifel ein begnadeter Pianist.

Allerdings verkennst du die psychologische Komponente, die hier angedeutet wurde. Schau dir die Doku an, dort wirst du erkennen, dass kein Hass notwendig ist um diesen Künstler in psychologische Abgründe zu befördern. Er hat eine Neigung dazu. Es ist wohl eher so, dass er mit seinem Aktivismus wahrscheinlich Widerspruch erfährt und gemeinsam mit seinen Fans und Ideologie-Gleichgesinnten im Rudel-Mechanismus einen Ausweg aus diesem Dillemma zu finden sucht.

Er benutzt den Hass (insofern das überhaupt Hass ist was auf ihn einwirkt) also, um sich aufzuwerten und aufzubauen. Ich kann dir aus tausend anderen Fall-Beispielen aufzeigen, dass das "immer" ein unkluger Weg der Psycho-Hygiene ist.

Und an @pianochris66 , ich hatte vor einigen Jahren schonmal die Frage gestellt: "Wäre er so medial inszeniert worden, wenn er glühender AfD Anhänger wäre? Würden wir heute von seiner Genialität Kenntnis haben?"

Als Beispiele möchte ich aufführen die Aktion "Alles dicht machen!" in der Pandemiezeit. Dort wurden mitmachende Künstler mit der Vernichtung der künstlerischen Existenz konfrontiert, oder zum Beispiel Herrn Uwe Steimle, der aufgrund seiner oppositionellen Meinung aus dem öffentlich rechtlichen Medien entfernt wurde trotz seines genialen Künstler Daseins (hohe Einschaltquoten seiner Sendungen).
 

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