Warum sind manche Instrumentallehrer so ungeduldig?

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tonkunst_9

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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage bezüglich Instrumentallehrern, ganz egal, ob männlich oder weiblich.
Ich habe bis jetzt nur zwei Instrumente gespielt, das erste mit zwei verschiedenen Lehrern und beide über mehrere Jahre.
Und danach habe ich mit Klavier angefangen, dann aber wieder aufgehört nach circa zwei Jahren Unterricht, weil ich mit der Ausbildung zu viel Stress hatte.

Aber jeder von diesen drei Instrumentallehrerin, ein Mann und zwei Frauen, waren zum Teil sehr ungeduldig und schnell gereizt und haben das ihren Schülern generell (nicht nur mir) gezeigt.
Sobald man mal nicht so gut geübt hat oder auch nur man was nicht direkt umsetzen konnte, auch wenn man mit dem Stück erst angefangen hat, hat man einen verbal auf den Deckel bekommen und herabwürdigende Aussagen fielen.
Auch Verspotten kam schon öfter mal vor, extrem respektlos, vor allem wollen die Lehrer ja auch, dass man sie respektiert.
Und alle drei Instrumentallehrer waren vom Alter her unterschiedlich - von Anfang 30, Mitte 40 Jahre bis Anfang 60 Jahre alt.
Und alle drei hatten eins gemeinsam: hohe Erwartungen, man muss als Einsteiger öfter mal nachbohren und sie machten sehr viel Druck...

Ich liebe es, Instrumente zu spielen, aber ich liebe nicht diese Art des Unterrichtens.
Persönlich denke ich, Lehrer sollten einen aufbauen und nicht abbauen.
Und ich kann mich unter Druck eben nicht gut konzentrieren und diese Lehrer haben zum Teil so viel Druck gemacht, das war auch das Problem.
Oft war es so, dass ich ein Stück daheim besser spielen konnte, als dann im Unterricht vor dem Lehrer.
Und ich weiß, dass das an dem Druck liegt, weil ich unter Druck zumache.
Und dann denken die Lehrer, man hat nicht richtig geübt.
Dabei haben die ja oft nur eine Momentaufnahme und sehen leider nicht, wie man es daheim noch konnte.
Ich hatte teilweise echt Angst vor den Lehrern.
Gute Lehrer sollten sich so verhalten, dass man vor ihnen Respekt hat, aber keine Angst.
Was denken sich solche Instrumentallehrer eigentlich dabei?
Ich mein, klar, Musik ist nur eine Freizeitbeschäftigung von den meisten Schülern und Schule, Ausbildung, Studium etc. geht eben vor, aber man muss ja als Lehrer nicht immer direkt ausrasten und einen Schüler herabwürdigen mit beliebigen toxischen Aussagen...
Da sollte doch auch von Lehrerseite aus mehr Verständnis für die Schüler sein.
Machen die Lehrer das aus Frust?
Und was ich auch beobachtet habe - häufig waren die Lehrer zu jüngeren Schülern im Grundschulalter bzw. 5./6./.7. Klasse netter als zu älteren Schülern in höheren Klassen.
Meine persönliche Vermutung: Die Lehrer benutzen die älteren Schüler, die vielleicht mal nicht so geübt haben, um ihren Frust an ihnen auszulassen.
Bei den jüngeren Schülern machen sie einen auf nett und verstellen sich, da sie die wahrscheinlich süßer finden bzw. Angst haben, dass die ihren Eltern was erzählen könnten bei emotionaler Misshandlung.
Und: Die meisten jüngeren Kinder, die ich kenne, erzählen sehr viel ihren Eltern, die älteren fressen es in sich rein und denen zieht es den Selbstwert noch mehr runter.

Was meint Ihr?
Liege ich mit meiner Vermutung richtig?
Welche Erfahrungen habt ihr so mit Instrumentallehrern gemacht und kommt euch meine Schilderung irgendwie vielleicht bekannt vor? :-|
 
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Ich dachte immer, dass ein Produkt etwas Materielles sei, also nichts mit der Lehre zu tun hat. Sicherheitshalber habe ich in WP nachgeschaut, aha, ein Produkt kann solwohl ein materielles Gut als auch eine Dienstleistung sein. "Produkt" waere also auch im Zusammenhang mit dem Klavierunterricht passend.
Aber dann geht's in WP weiter: "ISO 9000 definiert Produkt als „Ergebnis einer Organisation, das ohne jegliche Transaktion zwischen Organisation und Kunden erzeugt werden kann“ ... und so gesehen schließen sich Produkt und Klavierunterricht gegenseitig aus.
 
Dann widerspricht sich aber Wikipedia. Welche Dienstleistung kann denn ohne jegliche Transaktion mit dem Kunden erzeugt werden? Oder ISO 9000 ist nicht allgemeingültig...
 
Dann widerspricht sich aber Wikipedia. Welche Dienstleistung kann denn ohne jegliche Transaktion mit dem Kunden erzeugt werden? Oder ISO 9000 ist nicht allgemeingültig...
Habe ich jahrelang gemacht. Der Kunde hat ein Ticket eingegeben und wir haben sein Problem behoben und die Rechnung haben andere geschickt wenn überhaupt. Eine Versicherung funktioniert ähnlich.
 

Dann widerspricht sich aber Wikipedia. Welche Dienstleistung kann denn ohne jegliche Transaktion mit dem Kunden erzeugt werden? Oder ISO 9000 ist nicht allgemeingültig...
ISO 9000 ist ein System der Industrie, also nicht fuer alle Lebensbereiche gueltig, das ist klar. Aber mir gefaellt die dort definierte Abgrenzung, die mE nicht widerspruechlich ist:
Gehe ich in Geschaeft und kaufe mir dort einen Rock, der das Erzeugnis/Ergebnis einer Textilfabrik ist, so besteht hier keinerlei Kontakt zwischen mir, Endkunden, und der Fabrik. Der Rock ist ein Produkt.
Gehe ich dagegen zum Schneider und lasse mir dort einen Rock auf Maß anfertigen, so ist das eine Dienstleistung, Schneider und ich gehen unter Beruecksichtigung der verschiedensten Gesichtspunkten aufeinander zu. Genau das, was auch im Klavierunterricht geschehen sollte.
 
nervt mich kaum etwas mehr als Schüler, die mir irgendwann einen Vortrag halten, dass sie ganz viel Lob und ganz sparsame Kritik brauchen, um vernünftig lernen zu können. Die möchte ich, ehrliches Geständnis, am liebsten gleich rauswerfen, weil ich spätestens ab da weiß, dass da eh' nicht viel dabei rauskommt.
Wohl wahr! Die halten sich oft für 'sensibel' und tragen das wie einen Orden vor sich her!
Aber die 'russische' KL , die rumschreit, die Noten zerreist und im Extremfall Ohrfeigen verteilt ist auch kein Vorbild.
 
Gehe ich dagegen zum Schneider und lasse mir dort einen Rock auf Maß anfertigen, so ist das eine Dienstleistung, Schneider und ich gehen unter Beruecksichtigung der verschiedensten Gesichtspunkten aufeinander zu. Genau das, was auch im Klavierunterricht geschehen sollte.

Für meinen linguistischen Hausmannsverstand ist aber die Dienstleistung das "Schneidern", und die führt zum Produkt, dem "Geschneiderten". Linguistisch gesprochen ist das "Schneidern" eine dynamisch-telische Situation, weil das Schneidern ein Prozess ist, der sein Ergebnis, das "Geschneiderte" semantisch impliziert. Das "Geschneiderte" ist aber keine Situation mehr, da sie die grammatische Kategorie "Aktionsart" (oder meinethalben: Aspekt) nicht mehr hat, sondern ein Gegenstand. Im Geschäft bist Du also nur mit dem Resultat des Prozesses konfrontiert, bei tapferen Schneiderlein dagegen mit dem Prozess und dessen Resultat.
 
Mein KL meinte einmal (auf meine Frage hin, ob er auch manchmal von seinen Schülern genervt sei): "... Es verhält sich ja niemand mit Absicht so, um einen zu ärgern." Wenn es zwischen Lehrer und Schüler aus irgendeinem Grund (aus welchem, sei hier dahingestellt) so gar nicht passt und die Vorstellungen derart weit auseinanderliegen, sollte man das zwar höflich und respektvoll, aber offen ansprechen und das Unterrichtsverhältnis gegebenenfalls in beiderseitigem Interesse beenden. Das geht sicher, auch ohne ausfallend oder respektlos zu werden!

Aber jeder von diesen drei Instrumentallehrerin, ein Mann und zwei Frauen, waren zum Teil sehr ungeduldig und schnell gereizt und haben das ihren Schülern generell (nicht nur mir) gezeigt.
Sobald man mal nicht so gut geübt hat oder auch nur man was nicht direkt umsetzen konnte, auch wenn man mit dem Stück erst angefangen hat, hat man einen verbal auf den Deckel bekommen und herabwürdigende Aussagen fielen.
Auch Verspotten kam schon öfter mal vor, extrem respektlos, vor allem wollen die Lehrer ja auch, dass man sie respektiert.
Ein herabwürdigender, respektloser, aggressiver Umgangston geht, wie bereits angemerkt, jedenfalls so gar nicht und das braucht sich auch niemand gefallen zu lassen, egal wie gut oder wie schlecht er als Schüler ist - ein solcher ist aber andererseits oft auch ein Anzeichen, dass da eigene Grenzen irgendwie schon bei Weitem überschritten wurden. Insofern kann man dadurch auch einiges über sich selbst lernen - bequemer und leichter ist es freilich stets, das Problem beim anderen zu sehen. Und wer da - ob nun als Lehrer oder als Schüler - immer wieder an einen bestimmten "K"-Typus gerät, der die eigene Geduld und Leidensbereitschaft insofern auf eine harte Probe stellt: Das Universum in seiner unergründlichen Weisheit hat sich auch dabei bestimmt etwas gedacht ...:heilig::-D

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