Und wenn es flach gestrickt, aber schön ist? Was spricht dann dagegen? Es muss ja nicht immer alles kompliziert sein. Vor allem aus meiner Sicht als jemand, der kaum Klavierspielen kann, ist für mich das Kriterium: Ist es spielbar für mich oder nicht? Und wenn es spielbar ist: Gefällt es mir? Klingt es schön?
Ich bin so auf dem Niveau des a-moll-Walzers, was für viele hier sicherlich lächerlich ist. Aber wenn ich ein Stück in derselben Schwierigkeitsstufe wie den a-moll-Walzer finden würde, das mir genauso gut gefällt wie der a-moll-Walzer, dann würde ich das einfach spielen, ohne länger darüber nachzudenken, was für ein Image das haben könnte. Leute, die Kunst niedermachen, sind mir sowieso unsympathisch. Auf die höre ich gar nicht erst. Deshalb weiß ich auch nicht viel darüber.
Ich habe mir jetzt als nächstes die Mondscheinsonate vorgenommen. Auch so ein "Schlager". 1. Satz natürlich. Daran werde ich wahrscheinlich ein Jahr lang üben. Aber es gibt einen speziellen Anlass, warum ich es bis in einem Jahr können will. Bisher habe ich es immer wieder weggelegt, weil ich es nicht geschafft habe. Aber diesmal werde ich es durchziehen. Und wenn mir dann jemand sagt: "Meine Güte, das hört man ja in jedem Fahrstuhl", soll mich das davon abhalten, es zu üben? Für mich ist es sehr schwierig. Sogar kompliziert. Also auf keinen Fall Fahrstuhlmusik.