Am Anfang meines Unterrichts hatte ich starke Zählprobleme, so stark, dass ich entweder zählen oder spielen konnte. Erst als ich eine Zeitlang deutsch-englisch bilingual gezählt hatte, hatte sich das kurioserweise stark verbessert:
one und zwei and three und four und fünf and six und.
Wie das bei nontrivialem zweihändigen Spiel ist, wo die Hände unabhängig voneinander Pulsschläge "warten", weiß ich nicht.
Ich glaube, das macht nur Sinn, wenn man übungsweise nur die eine oder andere spielt. Denkbar ist zwar, das man noch weitere Sprachen einführt (deutsch Leerschlag, englisch nur rechts schlägt an, französisch nur links schlägt an, 3. fremdsprache beide), aber eigentlich will man ja Klavier und nicht Sprachen lernen, gell. Und was ist mit den verschiedenen Möglichkeiten, was Hände auf einen Pulsschlag machen können: In der Luft warten, Anschlagen, Tasten wechseln, Fingersatz ändern, Töne halten. Aber würde vielleicht das mentale Training erleichtern? Sprachfans zumindest, Leute mit phonetischem Grundverständnis, denn die Sprachsilben selbst sollten auch als Eselsbrücken dienen, was man händisch täte beim Spielen »im Kopf«. Für den Rest ist das zuviel.
Heute zähle ich nur noch, wenn der Lehrer meint mein Rhythmus ist Grütze und ich sollte zählen. Und in neuen Stücken/Phrasen, das halte ich aber nicht lange durch. Wenn ich das motorische Programm einmal drin habe, habe ich weniger Rhythmusprobleme.