Bisher ist bis auf sechs der 1500 Kunstwerke der Status ungeklärt; 327 Bilder unterliegen einem Verdacht, der aber natürlich noch kein Beweis ist.
im vorläufigem Abschlussbericht der Bundesregierung steht u.a.:
„11 Werke: Werkidentität gesichert; Provenienz geklärt (4 Werke: NS-verfolgungsbedingter Entzug bestätigt; 2 Werke: Provenienzklärung, starker Verdacht auf NS-verfolgungsbedingten Entzug; 5 Werke: NS-verfolgungsbedingter Entzug ausgeschlossen). 117 Werke: Werkidentität gesichert; Provenienzhinweise deuten auf NS-verfolgungsbedingten Entzug hin; bei 25 Werken sehr konkrete Anhaltspunkte. 252 Werke Kunstwerke: weitere Recherchen erforderlich – nach bisheriger Kenntnis stammen diese größtenteils aus der Beschlagnahmeaktion ‚Entartete Kunst‘.“
Es besteht bei mehreren hundert Werken begründbarer Verdacht auf NS-Beutekunst, also das hat niemand einfach mal so zuhause rumliegen.
Ich habe allgemein von Beutekunst gesprochen,
ich habe bewußt oben nicht von NS-Beute gesprochen.
Beute kann auch aus cleveren Deals stammen, da lasse ich absichtlich Deutungsspielraum, es spricht jedenfalls einiges dafür, dass unsaubere Geschäfte stattfanden...
1500 Gemälde unermeßlicher nationaler und internationaler Bedeutung gehören wo und wie auch immer selbstverständlich in öffentlich zugängliche Umstände. Das jedenfalls hat die Aktion zumindest zu recht anfänglich bewirkt (oder hätte es in den bizarren Gurlittschen Gemächern verrotten sollen).
Cornelius Gurlitt kann nicht ehrlicherweise behauptet haben Hildebrand Gurlitt wäre ein rechtschaffener Kunstsammler gewesen:
"Hildebrand Gurlitts : Obwohl ein leidenschaftlicher Verfechter der Moderne, gehörte er zu den aktiven Verwerter der Aktion „Entartete Kunst“, um schließlich – trotz einer jüdischen Großmutter – zum Chefeinkäufer für das von Adolf ****** persönlich geplante „Führermuseum“ in Linz aufzusteigen.Nach dem Krieg konnte er, ungeachtet seiner Dienste für das NS-Regime, weitgehend an seine Vorkriegskarriere als Museumsmann anknüpfen."
http://www.spiegel.de/kultur/gesell...-in-bonn-raubkunst-fuer-******-a-1175629.html
Ronald Lauder,
Präsident des MoMa und des Jüdischen Weltkongresses:
"der Fall Gurlitt nur die Spitze des Eisbergs"
"Millionen von Menschen hatten plötzlich verstanden, dass, Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg, das Problem im Umgang mit NS-Raubkunst noch immer existiert und einige der Profiteure dieser Verbrechen noch immer unter uns leben. Der Druck auf jene, die sich der Vergangenheit noch nicht gestellt haben, hat zugenommen. Das Versteckspiel ist definitiv vorbei. Dennoch ist das nicht der Zeitpunkt, stehen zu bleiben"