Was die Konzentration betrifft, so merke ich, dass ich - als Anfänger - beim Auswendig- Spielen meines ersten nennenswerten klassischen Stücks (Bach- Kleines Präludium BWV 999 c-moll) wirklich bis zur letzten Sekunde absolut konzentriert sein muss, um jeweils zu wissen, wie es weitergeht und nicht doch falsch reinzuhauen. Das gelingt mir am Anfang meiner Sessions eher schlecht, ich muss sozusagen gut 30-45min spielen, damit es gut läuft. Ich spiele oft 1,5- 2 Stunden nach der Arbeit bzw. am Abend. Natürlich gibts Grenzen der totalen Konzentration nach einem Mal konzentriert durchspielen muss ich erstmal was leichteres machen, bzw. kleinere Sachen spielen mit Pausen usw.
Ich beobachte bei mir auch, dass die treibende Motivation viel ausmacht. Ist die phasenweise schwächer, fällt mir alles viel schwerer, und die Motivation (im Wechselspiel mit der ebenso regelmäßig ab- und abflauenden Frustration) kann man nur in Ansätzen bewusst fördern.
Ich habe aber eigentlich eine andere elementare Frage, die hoffentlich typisch, und nicht eine Ausnahme darstellt:
Gibt es sicher funktionierende Mittel, die Regelmäßigkeit beim Spiel zu trainieren und fördern? Ich meine dabei v.a. die reglemäßige Geschwindigkeit, nicht so sehr die Anschlagsstärke, das ist nicht so übel bei mir. Selbst nach intensivem Üben meines o.g. Stücks kann ich selbst - auch ohne mir eine Aufnahme meines Spiels anzuhören und nach dem "Warmspielen" - kleine "Mikroschwankungen" im Tempo der Töne ausmachen - Nicht drastisch, aber es fließt nicht völlig regelmäßig und wird mit Ermüdung der Finger dann auch wieder schlimmer. Da ich durchaus ein gutes Ohr für Rhythmus und Gleichmäßigkeit habe, ist das natürlich recht frustierend, die eigene Unzulänglichkeit bei der Umsetzung mit den Fingern hören zu müssen.
Die einfache Antwort wäre natürlich, dass sich das mit den Monaten und Jahren einfach bessert, aber kann man außer spielen spielen spielen spielen nach was anderes machen?
Danke und Gruß
Bernhard